Segeln von Southport nach Coffs Harbour

Da die Windvorhersage gut war, gingen wir mit der Que Mas am Donnerstagmorgen Anker auf und segelten die Gold Coast runter in Richtung South Wales. Unser geplantes Ziel war eigentlich Coffs Harbour, doch da wir über VHF Kanal 16 eine Sturmwarnung bekamen, entschloßen wir uns lieber auf Nummer sicher zu gehen und nahmen 20 sm nach unserer Abfahrt in Southport die Tweed River Einfahrt und legten uns dort über Nacht auf einen geschützen Ankerplatz. Am Abend kam noch ein nettes Segelpärchen mit ihrem Dinghy vorbei, es waren Liliane und Franko, die beide mit einem eigenen Boot single handed unterwegs waren und sich so kennengelernt hatten. Zuerst sind Sie ein Jahr in Flotille gesegelt bis Liliane ihr Boot verkaufte und jetzt gemeinsam auf dem Kat vom Franko als Segelpaar die Welt bereisen. Nach einer Übernachtung brachen wir erneut in Richtung Coffs Harbour auf, anfangs hatten wir erträgliche Wellen und 18 kn Wind von achtern, doch leider verschlechterte sich das Wetter und von jetzt auf gleich waren wir in einem fetten Unwetter, der Wind nahm abrupt von 20 kn auf 40 kn zu und es schüttete aus Kübeln. Der Wind blies ohne Gnade in unsere Schmetterlingbesegelung, mit 11,5 Knoten Speed rauschten wir nur so dahin. Ich dachte nur, hoffentlich zerreißt es nicht den Code Zero, kaum hatte ich das gedacht, da gab es auch schon einen Knall und der Code Zero ging im Meer baden. Das Spifall vom Code Zero hatte der Windkraft nicht standhalten können und machte die Gretsche, zum Glück hing der Code Zero bei seinen Schwimmübungen noch an der Furlingrolle, ansonsten hätte er sich wohl verabschiedet. Damit wir das Leichtwindsegel wieder aus dem Wasser fischen konnten, musste man die Genua einrollen um die Fahrt zu reduzieren. Mit geringer Fahrt gelang es Jo und mir das Segel wieder an Deck zu ziehen und hinten ins Cockpit zu verfrachten. Nach dieser Aktion sahen wir Beide wie durchnässte Pudel aus und mussten uns erstmal trocken legen. Jetzt ging es nur noch mit der Genua mit leichter Motorunterstützung weiter. Durch die kabbeligen Wellen konnte man in der Nacht kaum schlafen, außerdem musste man wegen der vielen Fischerboote die nachts in Küstennähe fischen hellwach sein und sehr aufmerksam die Umgebung beobachten. Bei Tagesanbruch fotografierte ich einen wunderschönen Sonnenaufgang, wenn ich es nicht besser wüßte, würde man das Foto als einer von 1000 fotografierten Sonnenaufgängen bezeichnen, aber seht selbst! Jetzt waren wir noch 20 sm von Coffs Harbour entfernt und gegen 10 Uhr erreichten wir dann die dortige Marina. Als die Que Mas in der Marina sicher verzurrt war, begann ich direkt damit das in den Mast gerutschte Spifall wieder richtig in den Mast einzuziehen, damit wir so schnell wie möglich den nassen zusammengeknüllten Code Zero am Mast hochziehen, trocknen und wieder aufrollen konnten. Weil in der Bilge des Steuerbordmotors eine ölige Wasserlache stand, musste ich mir den Motor und das Kühlsytem des Motors mal genauer unter die Lupe nehmen. Bei genauem hinschauen stellte ich fest, dass der Motor einen etwa einen halben Liter Öl verloren hatte und der Ölstand unter das Minimum des Ölmessstabs gefallen war. Schnell war auch der Grund für den Ölverlust gefunden, an der Riemenscheibe die auf der Kurbelwelle saß sickerte das Öl an einem undichten Wellendichtring heraus und verursachte so den starken Ölverlust, dem Wasserverlust konnte ich auch auf den Grund gehen, es war ein Wasserschlauch der am Eingangsstutzen zur Impellerpumpe einen kleinen Riss hatte. Eine dritte Baustelle befand sich an dem Saildrive der auch Getriebeöl verlor, hier musste ein Anschlußstutzen neu abgedichtet werden. Am Abend ging ich mit Jo in den Fischimbiss am Hafen, dort bestellten wir zwei Skippers Pack mit 2 überbackenen Garnelen, 4 fetten Calamariringen und 4 mal überbackenen Fischstücken mit Pommes und Tartarsoße. Es schmeckte alles ausgezeichnet und frisch, die Portionen waren aber viel zu groß für uns zwei alten Senioren. Insgesamt blieben wir vier Tage in der Marina von Coffs Harbour, tranken mehrmals ein Bier im örtlichen Yachtclub, fuhren mit dem Bus mal in die Innenstadt und aßen zweimal mit Brigitte und Hans von der MariaNoa zu Abend. Am Mittwoch wollten wir den Wind der genau in Richtung Süden zum 170 sm entfernten Port Stephens wehte ausnutzen, darüber werde ich in dem nächsten Eintrag berichten.

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