Nach zwei Wochen Erholungs- und Genesungsaufenthalt bei meiner Schwester auf Menorca, entschied ich mich in die Schweiz zu fahren um meine schweizer Segelfreunde, die ich auf den Weiten der Ozeane kennengelernt hatte, einen Besuch abzustatten. Am Sonntag den 8. September fuhr ich gegen 9:30 Uhr los und landete gegen 19:30 Uhr bei Res in dem kleinen schweizerischen Ort Kollbrunn. Nach einer herzlichen Begrüßung hatte ich mit Res einen schönen Abend, weil Res am nächsten Morgen früh zur Arbeit musste, verbrachte ich den Morgen allein im Haus bis ich gegen 10 Uhr weiter zu unserem gemeinsamen Freund Tommy ins nahegelegene Unterschnasberg fuhr, wo mich schon Tommy’s Lebensgefährtin Sherry erwartete, als kurze Zeit später auch Tommy von seiner Turngruppe zurück kam, schlug er mir vor, das 60 km entferne Örtchen Appenzell im Appenzeller Land zu zeigen. Nach einer guten Stunde erreichten wir Appenzell und gingen erstmal ins Besucherzentrum der Brauerei „Brauquöll” um die dort gebrauten Biere zu vergustieren. Nach einer guten Stunde wanderten wir durch die Hauptgassen des Ortes und kauften zum Abschluss im „Chäslade Rahel Manser” noch verschiedene Bergkäsesorten. Am späten Nachmittag kamen wir wieder nach Unterschnasberg zurück. Am Dienstag zeigten mir dann Sherry und Tommy den Touristenort Stein am Rhein, dessen Hauptattraktion sein gut erhaltener Altstadtkern ist. Von dort ging es weiter zum Rheinfall bei Neuhausen, der zu den drei größten Wasserfällen Europas zählt. Nachdem wir uns an dem beeindruckendem Rheinfall satt gesehen hatten, fuhren wir langsam zurück nach Unterschnasberg. Am nächsten Morgen mussten wir schon früh aufstehen, weil Tommy mit mir nach Zürich zur Fachmesse der Elektrobranche „INELTEC” wollte. Zuerst ging es mit dem e-Bike zur Bahnstation und von dort mit der schweizer Bahn nach Zürich zur Messe. Bei dieser Messe versammelte sich das Who and Who der Elektroindustrie. Da Tommy lange in der Branche gearbeitet hatte, traf er dort viele alte Bekannte wieder. Da Tommy mir noch Zürich näher bringen wollte, blieben wir bis zum Mittag auf der Messe und fuhren anschließend mit dem Bus in den Stadtkern von Zürich. Wir spazierten die Limit entlang über die historische Münsterbrücke und verweilten kurz bei klassischer Musik im protestantischen Grossmünster, dessen beiden Türme das Wahrzeichen der Stadt Zürich ist. Vom Grossmünster gingen wir dann über den Limmatquai bis zum bekannten Café Bar Odeon, wo schon so bekannte Persönlichkeiten wie Albert Einstein und Friedrich Dürrenmatt verkehrten, hier tranken wir ein Bierchen bevor es über die Quaibrücke zum Bürkliplatz ging. Von hier aus schipperten wir mit dem Passagierschiff „Säntis”über den Zürichsee bis nach Rapperswil, von wo aus wir mit der Bahn den Rückweg nach Hause antraten. Da Tommy am Donnerstag auf einer Veranstaltung seiner ehemaligen Firma war, verbrachte ich den Tag alleine und schaute mich in der Stadt Winterthur ein wenig um. Die meiste Zeit verbrachte ich allerdings im Technorama, wo auf einer riesigen Ausstellungsfläche 500 Experimentierstationen stehen an denen man spielerisch Naturphänomene entdecken kann. Besonders hat mir das Exponat fallendes Wasser gefallen, hier stürzen innerhalb einer Sekunde 5 Tonnen Wasser in eine Halfpipe, wodurch das Wasser über seine Fallhöhe hinaus spritzt und so ein Beispiel für den Impulserhaltungssatz ist. Am späten Abend traf ich mich noch mit Tommy nach seiner Firmenfeier in Winterthur. Wir bummelten noch ein bisschen durch die Altstadt von Winterthur und machten hier und da einen kleinen Stop für die ein oder andere Kaltschale. Kurz vor der Dämmerung kamen wir wieder zu Hause bei Tommy an.
Am nächsten Tag war die Weiterfahrt innerhalb der Schweiz in Richtung Basel geplant, von Unterschnasberg ging die Fahrt in Richtung Gelterkinden zu Ines und Jo, die ich ebenfalls besuchen wollte. Vielleicht könnt Ihr euch ja noch daran erinnern, im letzten Jahr sind die Beiden mit mir von Tongatapu nach Neuseeland gesegelt, das war ein aufregender Törn! Nach 2 Stunden Fahrt kam ich um die Mittagszeit bei Ines und Jo in Gelterkinden an. Da Ines noch bei der Arbeit war, fuhren wir Zwei zum Mittagstisch in das Restaurant Bad Ramsach, wo wir bei einem ausgezeichneten Essen eine wunderbare Fernsicht über die schweizer Berge genießen konnten. Für den Abend hatte Jo einen Besuch mit mir und seiner Frau in Basel geplant, da ich gerne Raqulet essen wollte, hatte Jo im für seine traditionellen schweizer Gerichte Elsbethenstübli einen Tisch für uns reserviert, wie schon beim Mittagessen hatte auch hier Jo seine Spendierhosen an und lud mich ein. Nach einem leckern Raqulet zeigten mir die Beiden im Schnelldurchgang die Highlights der Stadt Basel, bevor Sie mich im Baseler Vorort Pratteln bei einem B&B absetzten. Ein wenig traurig war ich ja schon, dass wir nur so wenig Zeit miteinander verbringen konnten, aber Jo ist eben noch nicht wie ich Vollrentner.
Am Samstag sollte es für mich dann weiter nach Ipsach an den Bieler See zu Leonie und Jonas gehen, die ich auch im letzten Jahr auf der Cookinsel Aitutaki kennen und schätzen gelernt hatte. Zuerst konnte ich das Haus wo die Beiden wohnten nicht finden, zum Glück entdeckte mich Leonie bei meiner Suche und rief mich zu Ihnen. Dafür das Leonie und Jonas noch nicht so lange in der Schweiz zurück waren, hatten Sie eine tolle Wohnung gefunden und sich wieder gut eingelebt. Nach einer herzlichen Begrüßung hatten Leonie und Jonas die Idee mir durch eine Schnitzeljagd die Sehenswürdigkeiten der Stadt Biel näher zu bringen. Das war eine tolle Idee und ich habe dadurch viel von der Uhrenstadt Biel gesehen. Da Jonas noch ein Treffen mit seiner Pfadfindergruppe hatte, wanderte ich am Sonntagmorgen zusammen mit Leonie den Bieler See entlang bis zu dem Örtchen Twann von wo aus wir mit einem Passagierschiff über den Bieler See zurück nach Biel fuhren und dort Jonas trafen, der ziemlich müde von seinem Pfadfindertreffen zurück kam. Gemeinsam stiegen wir die Stufen zum Pavillon Felseck hoch, von wo wir eine wunderbare Fernsicht auf die Schweizer Alpen hatten. Als Highlight des Tages kochte Jonas uns sein Leibgericht Älplermagronen, sehr lecker! Am Montagmorgen musste ich mich schon sehr früh von den Leonie und Jonas verabschieden, weil Sie Beide zur arbeitenden Gesellschaft gehörten.
So machte ich mich schon um 7:30 Uhr nochmal auf zu Sherry und Tommy nach Unterschnasberg, wo ich gegen 10 Uhr am Morgen aufschlug. Da Tommy mir unbedingt die KFZ Hobbywerkstatt seines Sohnes zeigen wollte, fuhren wir am Morgen dort vorbei, mit zwei Hebebühnen und einer Menge Qualitätswerkzeug war die Werkstatt schon ziemlich professionell. Am Abend trafen wir uns noch bei Res zum Käsefondue, mit Prosecco, Kirschwasser und Wein ging es hoch her, ich fand es sehr schön mal wieder zusammen mit Res und Tommy einen lustigen Abend wie in unseren alten Zeiten zu verbringen. Für Dienstag hatte Tommy ein Mittagessen mit seiner Tochter Soraya organisiert, so konnte ich seine Tochter endlich mal persönlich kennenlernen. Zum Abschluss meines Schweizbesuches trafen wir uns mit dem Stammtisch von Res und Tommy, die ich ja schon fast alle im Jahr 2020 in Brasilien auf meiner Que Mas bewirten durfte. Es war schön nach so langer Zeit Martin und Lübbi wiederzusehen. Nach diesem würdigen Abschluss verabschiedete ich mich am Mittwochmorgen von meinen lieben Gastgebern Sherry und Tommy und machte mich von Unterschnasberg aus auf den Weg nach Hause, nach 8 Stunden Autofahrt wohlbehalten aber müde in Lüttenglehn ankam.
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