Ankerphobie, Mückenplage & Kiteversuche

Meine Que Mas ist mit mir immer noch auf Vulaga-Island, wir fühlen uns hier sehr wohl, weil wir neue Freunde gefunden haben und man hier innerhalb des Riffs und direkt an unserem Ankerplatz die idealen Bedingungen zum kiten hat. Genau vor einer Woche zog in der Nacht ein Tief mit Starkwind über Vulaga-Island, selbst innerhalb des Riffs wehte der Wind mit 30 bis 35 Knoten. Eigentlich dachte ich, dass mein Anker gut hält und ich beruhigt in meiner Koje pennen kann. Doch das war ein großer Irrtum, in der Starkwindnacht klopfte plötzlich einer laut um 2:30 Uhr an einen meiner Rümpfe, es war Karl, ein anderer Segler der bei dem starken Wind sicher gehen wollte, dass sein Anker hält. Zum Glück sah er wie gerade meine Que Mas zwischen den anderen Boote durch das Ankerfeld auf einige Felsen zutrieb, um mich zu warnen, lies er extra sein Dinghy zu Wasser und düste zu mir rüber. Von dem lauten Klopfen wurde ich wach und sprang jn totaler Hecktik aus meiner Koje und startete direkt beide Motoren. Ich war so in Hektik, dass ich nicht genau wusste, ob ich erstmal sicherheitshalber nach vorne motoren oder den Hahnepot einziehen sollte. Anscheinend hatte Karl, der inzwischen zu seinem Boot zurück wollte, gemerkt, dass ich Probleme mit dem Anker aufholen hatte und bot mir seine Hilfe an, die ich natürlich dankbar annahm. Gemeinsam schafften wir es dann den Anker aufzuholen, sodass ich die Que Mas zurück ins sichere Ankerfeld motoren und neu mit 65 Meter Kettenlänge verankern konnte. Vielen Dank Karl, ohne deine Warnung und Hilfe wäre das wahrscheinlich in die Hose gegangen. Ich machte logischerweise nach dieser Aktion kein Auge mehr zu und schaute die ganze Zeit auf meine Ankerwache. Gegen Vormittag schwächte der Wind dann ab und ich konnte tagsüber meine fehlenden Schlaf nachholen. Nach dem Durchzug des Tiefausläufer, hatten wir erstmal einige sonnige Tage mit schwachem Wind, bevor Sonntags der Wind wieder zunahm, für die Einwohner von Vulaga ist der Sonntag heilig, weshalb es für uns nicht gestattet ist am Sonntag Wassersport zu betreiben und wir die Kites in der Tasche lassen mussten. Stattdessen verabredete ich mich mit Wendy und Shane von der „Geniet Lewe” und Shannon und Jim von der „Swell” am Abend zu einem Lagerfeuer am Strand. Als die Dämmerung begann machten uns die Mücken schwer zu schaffen. Die Biester waren so penätrant, dass Shane den Vorschlag machte, lieber bei Ihnen auf dem Boot den Abend ausklingen zu lassen. Von wegen ausklingen, da wir alle schon gut drauf waren , entwickelte sich auf der „Geniet Lewe” eine ausgelassene Tanzparty die mit reichlichem Kaltschalenkonsum erst um ein Uhr in der Nacht endete. Ich war so gut drauf, dass ich als ich sicher mit Dinghy die Que Mas erreicht hatte, direkt erstmal im Dinghy einschlief und um 2 Uhr wieder wach wurde und es doch lieber bevorzugte in meine Koje umzuziehen. Am nächsten Morgen hatte ich dann mit den Folgen der Partynacht zu kämpfen, zuerst einmal hatte ich meine Schwierigkeiten in die Gänge zu kommen und jetzt erst registrierte ich, dass mich die Mücken vom Strand total durchlöchert hatten, meine Füße sahen aus wie ein Mückenstechsieb. Doch am Dienstag ging es mir dann wieder besser, weil wir guten Kitewind hatten, packte ich Kite und Board ins Dinghy und fuhr zum Strand, baute den Kite auf und startete zu meinen ersten richtigen Kiteversuchen seit zwei Jahren. Der Start klappte noch ganz gut, doch nach der ersten Wasserwende stürzte mein Kite und ich ins tiefe Wasser, der Wind trieb mich soweit ab, dass ich von einem Dinghy aufgefischt und mitsamt meinem hastig zusammengewurschtelten Kite wieder am Strand abgesetzt wurde. Das war’s dann für den heutigen Tag mit meinem Kiteversuchen, für heute hatte ich die Nase mit Salzwasser gestrichen voll.

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