- Anbinden des Leis
- Der GlĂŒcksbringer
- AbschiedsstÀndchen
- Anfahrt auf Efate
Am 19. September machte ich mich von der Vuda Marina, wo ich ausklariert hatte, auf die Socken nach Port Vila der Hauptstadt von dem Inselstaat Vanuatu. Um 15 Uhr bekam ich einen sogenannten âLeiâ an meine Reling gebundenen mit einem AbschiedsstĂ€ndchen von den Mitarbeitern der Marina verabschiedet, ein letztes Mal löste ich meine Leinen in Fidschi. Beim Start war die See nahe Viti Levu noch ruhig, doch je weiter ich mich von der Inselwelt von Fidschi entfernte desto rauher wurde die See. Der Törn ging schon richtig heftig mit ĂŒber zwei Meter hohen Wellen und Wind bis annĂ€hernd 30 Knoten los. Zum GlĂŒck hatte ich den Wind im RĂŒcken und konnte so mit dem Wind und den Wellen segeln, nicht auszudenken wenn ich bei den Wellen gegen die See anstampfen mĂŒsste. Trotz der Wellen von achtern, lief der Kat etwas unrund und schepperte hin und her. So ging das die ganze Nacht bis der Wind am nĂ€chsten Morgen etwas nachlieĂ. Ăber den Tag machte die Que Mas so einige Seemeilen, als ich um 15:30 Uhr das Etmal fĂŒr die ersten 24 Stunden kontrollierte, zeigte der Track 165 sm. Super, wenn das so weitergeht wĂ€re ich in gut drei Tagen in Vanuatu. Mal abwarten, besser nicht zu optimistisch denken. Zum Abendessen machte ich mir einen Thunfischsalat mit FetakĂ€se und Oliven, das schmeckte mit meinem selbst gebackenen Brot garnicht mal so schlecht. In der darauf folgenden Nacht machte das Navigationssystems wieder mal Theater, zuerst ging das AIS Signal verloren und kurz darauf auch noch das GPS, die einzige Möglichkeit das ganze wieder in den Griff zu bekommen war ein kompletter Neustart des Navigationssystems. Das ist immer spannend weil der Kat kurze Zeit von mir gesteuert werden muss, weil ja auch der Autopilot beim Neustart ausfĂ€llt, garnicht so einfach bei den hohen Wellen den Kurs zu halten. Nach dem Neustart funktionierte alles und ich konnte mich fĂŒr ein StĂŒndchen aufs Ohr legen. Bis auf den Ausfall des Navigationssystems verlief die Nacht ruhig, am Morgen gab es dann ein reichhaltiges BananenmĂŒsli zur Beruhigung. Die Wellen waren zwar noch immer ĂŒber zwei Meter aber da Sie von hinten anrollten und der Wind mittlerweile unter 20 kn war, gestaltete sich die Segelei wesentlich angenehmer. Gegen Mittag drehte wegen einigen Squalls der Wind und ich eierte ein bisschen ĂŒber den Pazifik, doch als die Sqalls vorbei gezogen waren, konnte ich den richtigen Kurs in Richtung der Insel Efate wieder einstellen. Das nĂ€chste Etmal betrug 151 sm, so allmĂ€hlich wurde ich mit meiner Prognose von 3 Tagen auf den Boden der Tatsachen zurĂŒck geholt, es wird wohl doch ein wenig lĂ€nger dauern bis ich Port Vila erreichen werde. mittlerweile war die dritte Nacht angebrochen, bis jetzt hatte ich noch kein anderes Schiff gesichtet, selbst ĂŒber AIS nicht. Also legte ich mich beruhigt in meine Koje, wenn bloĂ nicht mein Navigationssystem mich immer geweckt hĂ€tte. Da ich ja den Autopilot nach Windfahne steuern lies, warnte mich das NavigationsgerĂ€t bei jeder stĂ€rkeren Winddrehung mit einem lauten Piepton đ€. Den dritten Tag hatte der Wind noch mehr nachgelassen, dadurch wurde das segeln vor dem Wind mit dem GroĂsegel immer problematischer, weil durch die Wellen der Baum vom GroĂsegel immer stĂ€rker hin und her schlug und dadurch das Rigg jedesmal einen harten Schlag ab bekam. Irgendwann war ich es satt und holte das GroĂsegel ein und setzte den Code Zero mit der Genua vor dem Wind als sogenannten Schmetterling, allerdings konnte ich so nur einen Kurs ziemlich exakt vor dem Wind segeln, dafĂŒr hatte ich aber wenigstens nicht die groĂe MaterialbelĂ€stigung am Rigg. Mit gemĂŒtlichen fĂŒnf Knoten gleitete ich meinem Ziel entgegen. Bei der ruhigen Fahrt konnte ich jetzt auch die Gastflagge von Neuseeland einholen und die gelbe QuarantĂ€neflagge hissen. Das Etmal ging am dritten Tag auf 134 sm zurĂŒck und so musste ich wohl noch eine Nacht mehr auf dem Pazifik verbringen. Wenigstens konnte ich mir bei der ruhigen Fahrt eine Dusche gönnen und danach entspannt zwei StĂŒndchen in meiner Koje pennen. Bei Anbruch der vierten Nacht war ich noch 90 sm von Port Vila entfernt und nĂ€herte mich peu ĂĄ peu Port Vila. Da ich jetzt, um den Kurs einzuhalten, nicht mehr im Schmetterling segeln konnte, rollte ich die Genua ein und segelte mit 155 Grad nur noch mit dem Code Zero, machte aber immer noch zwischen vier und fĂŒnf Knoten. So nĂ€herte ich mich in der Nacht immer mehr der Insel Efate, im Morgengrauen segelte ich schon parallel zur KĂŒste und hatte noch 10 sm bis zur Bucht von Port Vila. Um exakt 8:00 Uhr (Vanuatu Zeit), nach 86 Stunden und 549 sm versenkte ich mein Eisen an der QuarantĂ€neboje im sandigen Grund.