21.4 Fr. Am Abend in der Dämmerung leuchtete nur ein „Stern” ganz hell und sonst konnte man keine anderen Sterne sehen. Doch bei genauer Betrachtung sah man an dem Stern noch helle Mickeymausohren, was war das? Dass musste die internationale Raumstation ISS mit ihren großen Solarmodulen sein. Schnell funkte ich die Mon Bijou an, damit die Eidgenossen sich auch die Raumstation am Himmel anschauen konnten. Mit Tommi sprach ich noch am Abend ab, dass wir am Besten auf einen gemeinsamen Wegpunkt bei den Marquesas zu fahren, so fahren wir parallel jeder auf seinem Track in die gleiche Richtung und wir kommen uns Nachts nicht in die Quere. Trotzdem legte ich sicherheitshalber noch einen Abstand von über einer Seemeile zwischen unsere Boote und stellte meinen AIS-Alarm auf 0,2 sm Abstand ein. So ging ich gegen 20 Uhr ziemlich beruhigt in meine Koje und schlief wie ein Baby. Kurz nach Mitternacht wurde ich plötzlich von dem Piepen des AIS-Alarm geweckt, oh Schreck, das kann doch nicht sein, die Mon Bijou befand sich 100 Meter hinter mir. Schnell warf ich beide Motoren an und entfernte mich so schnell ich konnte von der Mon Bijou bis ich wieder genügend Abstand hatte. Eigentlich konnten wir uns, bei gleicher Wegrichtung auf einem Track, garnicht so nahe kommen, deshalb funkte ich die Mon Bijou an, ob Sie noch auf ihrem Track sei. Es stellte sich heraus, dass während ich schlief, bei der Nachtwache von Res uns ein großer Tanker kreuzte und Res seinen Track verlassen musste um dem Tanker nicht in die Quere zu kommen. Okay, das war der Grund, dann konnte ich ja wieder auf eine Seemeile Abstand gehen und weiter auf den Track fahren, als ich alles wieder eingestellt hatte, legte ich mich erneut in meine Koje und konnte störungsfrei bis zum Morgen weiter schlafen. Wie schon die ganze Fahrt, hatten wir auch am heutigen Tag schönstes Sonnenwetter, der Wind war meist knapp über zehn Knoten und wir kamen mit einer durchschnittlichen Fahrt von 5 kn unserem Ziel immer näher. Am Nachmittag lies der Wind dann doch so nach, dass sich Tommi entschloss, den Genaker zu setzen. Da die Mon Bijou mit dem Genaker sehr fotogen war, wollte ich direkt aus der Nähe schöne Fotos machen. Gleichzeitig füllte ich den Kanister womit man nach Gebrauch des Wassermachers diesen durchspült, vor lauter fotografieren hatte ich vergessen das Wasser abzustellen, als ich von Deck nach der Fotosession zurück in die Que Mas ging, war der Kanister übergelaufen und hatte den Salonboden so überschwemmt, dass das Wasser seitlich die Treppen runter in die Kabinen lief. Panisch holte ich den Nasssauger aus der Bilge und fing an das Wasser abzusaugen, doch plötzlich hatte ich totalen Stromausfall weil der Staubsauger zuviel Strom verbrauchte. Jetzt war die ganze Navigation samt Autopilot ausgefallen, wodurch der Kat aus dem Ruder lief, das war jetzt doch ein bisschen zuviel des Guten! Durch das starten der beiden Motoren bekam das Navigationssystem wenigsten Strom von den Lichtmaschinen und konnte wieder aufstarten, jetzt funktionierte auch der Autopilot und konnte zum Glück wieder die Steuerung der Que Mas übernehmen. Jetzt konnte ich nach der Sicherung sehen, die wegen des hohen Stromverbrauchs heraus gesprungen war. Nachdem ich die Sicherung eingeschaltet hatte funktionierte zum Glück alles wieder. Das nennt man wohl eine Kettenreaktion, bis ich die Que Mas vollständig trocken gelegt hatte war es mittlerweile schon Dunkel geworden, ich war ordentlich bedient und legte mich nach dem setzen meiner abendlichen Heparinspritze in meine Koje.
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▼MoDiMiDoFrSaSo
Moin Tom, es ist mal wieder herrlich deine Tagesberichte zu lesen. Ich sehe dich vor meinem geistigen Auge wie du „mein“ Wikinger :-)) und dein Kat euch gegenseitig unterhalten.
Sorry, das ich mich lange nicht mehr bei dir gemeldet habe. Mit Jo und jetzt auch mit Ernst halte ich in anständen kontakt;-).
Freue mich auf deine weiteren Reiseberichte.
Liebe Seglergrüsse Mel
Liebe Mel,
es freut mich das Dir meine Berichte gefallen. Hoffentlich werde ich dich weiterhin so gut unterhalten können.
Ahoi von den Marquesas
Tom