Insel-Düsen

Wenn man hier auf den Kanaren von einer Insel auf die Nächste segeln möchte, ist die Wahrscheinlichkeit groß das man in eine Düse segelt. Zwischen den Inseln wird der Passatwind dermaßen beschleunigt, dass es oft nochmal 15 Knoten mehr auf die Ohren gibt. Nachdem ich noch 2 Tage bei Los Christianos noch einige Dinge gebastelt und besorgt habe, bin ich am Dienstag den 17. September von Teneriffa nach Gran Canaria gedüst. Die Windverhältnisse habe ich mir natürlich vorher angeschaut und gesehen, dass die Überfahrt kein Spaziergang wird. Deshalb wurde von mir schon mal das 2.Reff ins Groß gezogen. Um 8:50 Uhr wurde der Anker gelichtet und es ging nach 5 Seemeilen im Windschatten von Südteneriffa ab in die Düse in Richtung Gran Canaria. Der Wind steigerte sich ganz langsam von 8 kn bis auf 26 kn in der Düse. Die ganze Strecke musste hart am Wind gesegelt werden und bei 2 Meter Höhe knallen die wellen das ganz schön unter den Kat. Das 2. Reff war genau richtig, um das Rigg noch ein wenig mehr zu entlasten habe ich die Genua auf 75% reduziert. Ab und zu spülten ordentliche Wellen das salzige Meerwasser über das Deck. Sechs Stunden ging es so durch die Düse bis die Que Mas langsam in den Windschatten von Gran Canaria segelte. So wie Wind und Wellen gekommen waren, schwächte es auch wieder bis zur Flaute ab. Die letzten 7 Seemeilen mussten sogar bis Puerto Mogan motort werden. Um 18 Uhr wurde vor dem Hafen geankert. Um das salzige Meerwasser vom Schiff zu spülen machte ich den Kärcher klar und spülte direkt die salzige Brühe ab. Von dem wilden Ritt durch die Düse ist im Bad eine Shampooflasche auf den Boden geknallt und ausgelaufen, diese Sauerei durfte jetzt auch noch von mir beseitigt werden, das schäumte ganz ordentlich 🛁. Der Wassermacher musste auch noch ran, da viel Süßwasser bei den Aktionen drauf gegangen ist. 20 Uhr war ich mit allem durch, ging noch mal schnell schwimmen und trank mir danach mein verdientes Feierabendbierchen.

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