Vor lauter Treffen und Reparaturen komme ich garnicht dazu weiter an meinem Blog zu schreiben. Zum Glück gibt es ja noch die Nacht wo alle schlafen und ich in Ruhe mir Gedanken über die Erlebnisse der letzten Woche machen kann. Eigentlich wollten wir an dem Wochenende vor meinem Geburtstag nach Canavieiras mit dem Auto von Pedro Paulo fahren, aber als es an dem Samstagmorgen wie aus Kübeln schüttete und der Regen auch nicht aufhörte, gaben wir dieses Vorhaben auf. Das das ganze Wochenende so verregnet war, blieben wir auf unseren Schiffen und kümmerten uns um die zu erledigenden Reparaturen. Ich reparierte mit den Kärcher Ersatzteilen meine 3 defekten Kärcher Hochdruckreiniger, damit ich im Notfall für meinen Wassermacher wieder Ersatz hatte und nicht plötzlich ohne Wasser dastand. Tommi und Res hatten auf ihrer Mon Bijou auch genug zu tun und so es trotz des Regens ein kurzweiliges Wochenende.
Am Sonntagnachmittag fuhren wir bei einer Regenpause mit dem Auto zum Haus von Pedro Paulo. Wie immer wurden wir dort gut versorgt, es gab Kaffee und Kuchen und Pedro Paulo wollte unbedingt, dass wir am Montagmorgen wegen meinem Geburtstag zum Frühstück kommen sollten, wir vermuteten das er mir mit seiner Familie mir eine Geburtstagsüberraschung machen wollte. Zum Abendessen bestellte ich mir im Restaurant ein Rumpsteak mit Pommes und Salat, das Fleisch sah überhaupt nicht nach Rumpsteak aus und war ganz faserig und schmeckte fad. In der Nacht auf meinen Geburtstag bekam ich dann heftige Magendarm-Probleme mit Magenkrämpfen, Schweißausbrüchen und Durchfall ich verbrachte fast die ganze Nacht auf der Lokusschüssel. Mir ging es so schlecht, dass ich mit dem Gedanken spielte, morgens nicht zu der von der Familie von Pedro Paulo vorbereiteten Geburtstagsfeier zu gehen. Doch das konnte ich Pedro Paulo und seiner netten Familie nicht antun, Sie hatten sich so gefreut mich zu überraschen.
Also schleppte ich mich zum Auto und fuhr mit Res und Tommi an diesem Geburtstagmorgen nach Pedro Paulo. Dort wurden wir schon ungeduldig erwartet und ich bekam direkt eine Augenbinde umgebunden. Pedro Paulo führte mich vor seine Küchentüre und öffnete Diese und dann ging es los, „Parabens par Voce …” (das ist Happy Birthday auf portugisisch) ich nahm mir die Augenbinde ab und dann sah ich das ganze Spektakel, Pedro Paulo, Iraci, der kleine João, Tommi, Res und eine Freundin von Iraci mit ihrem kleinen Sohn sangen und klatschten für mich. Die Küche war mit ganz vielen Luftballons geschmückt und an der Wand prangte der Schriftzug „Feliz Aniversaire Tom” und auf dem Tisch stand ein phantastischer Geburtstagskuchen 🎂 auf dem zwei zu einer 66 geformten Kerzen drauf brannten. Es war also die richtige Entscheidung sich hierhin zu schleppen, sonst hätte ich die Familie von Pedro Paulo ganz schön enttäuscht. Leider konnte ich von meinem Geburtstagskuchen nichts mit essen und legte mich nach meiner Geburtstagsüberraschung im Gästezimmer direkt ins Bett. Zum Nachmittag hin ging es mir schon wieder ein bisschen besser und so lies ich mich bei der Geburtstagsgesellschaft wieder blicken. Jetzt wurden mir die Geschenke überreicht. Von Iraci und João bekam ich gut riechende Seife, Tommi und Res schenkten mir stabiles Churrascobesteck und Pedro Paulo, der bestimmt einen Tipp von Tommi und Res bekommen hatte, schenkte mir einen schönen Mörser aus Holz in dem „Tom Amigo” eingraviert war. Für die gelungene Geburtstagsüberraschung und den Geschenken bedankte ich mich bei allen und da es mir immer noch nicht so gut ging, fuhren mich Tommi und Res zurück auf meine Que Mas und ich begab mich schnurstracks in mein Bett. Ja, das war schlechtes Timing mit meiner Magen-Darm-Verstimmung!
Die nächsten Tage verbrachte ich viel auf meiner Que Mas und kurierte mich ein wenig aus, am Donnerstag war ich dann doch wieder so hergestellt, dass ich mit Tommi und Res die am letzten Wochenende ausgefallene Tour nach Canaiveiras mitmachen konnte.
Gegen 9 Uhr fuhren wir mit Pedro Paulos Auto die 115 Kilometer nach Canaiveiras, dort angekommen klopften wir an die Türe von Sandra, einer alten Bekannten von Res und Tommi. Die Wiedersehensfreude war groß und wir nahmen mit Sandra in einem Restaurant, wo ihr jüngster Sohn arbeitete, alle zusammen einen Willkommenstrunk. Da wir hier in Canaiveiras eine Nacht übernachten wollten, rief Tommi seinen schweizer Freund Felix Bauer, einen Namensvetter von mir, an, Felix hatte hier eine wunderschöne Poussada. Wir hatten Glück, er hatte noch Platz und wir konnten in seiner Poussada „Kani” übernachten. Als wir Abends von der Poussada wieder zurück in das Zentrum von Canaiveiras fuhren, sahen wir eine Gruppe die Fitnessübungen am Strand machten, plötzlich riefen Tommi und Res fast gleichzeitig „Nassiri”, die Beiden sprangen förmlich aus dem Auto und umarmten und herzten mitten auf der Strasse eine schöne Frau. Es war eine frühere Freundin von Tommi mit der er eine zeitlang zusammen war. Am Abend trafen wir Sandra zum Abendessen in einem Restaurant, im Verlaufe des Abends stieß auch noch Nassiri dazu und wir hatten einen lustigen Abend.
Weil unser nächster Törnabschnitt mit unseren Schiffen auch nach Canavieiras geht und die Einfahrt über die Barra ganz schön haarig sein soll, erkundigte sich Tommi am nächsten Tag, wie, wann, wo und vor allen Dingen mit wem wir am Besten über die Barra nach Canaiveiras einfahren. Es wurde uns empfohlen auf jeden Fall hinter einem Fischer über die Barra einzufahren. So informiert fuhren wir am Mittag wieder die 115 km zurück nach Ilheus wo wir bei Pedro Paulo das Auto abgaben. Zum Abschied überreichten wir João ein von uns gesponsertes Fahrrad, sehr überrascht war er aber nicht weil die Schwatztante Pedro Paulo schon alles verraten hatte, es war aber trotzdem schön in glückliche Kinderaugen zu schauen. Jetzt aber nix wie zurück zu den Schiffen, wir müssen schließlich um 3 Uhr in der Nacht losfahren damit wir um 15 Uhr bei Hochwasser in Canaiveiras ankommen.
Um 2 Uhr in der Nacht klingelte bei mir der Wecker, schnell stand ich auf und bereitete alles für das ablegen vor, kurz vor 3 Uhr brannte auf der Mon Bijou noch immer kein Licht und telefonisch konnte ich auch keinen erreichen. Was jetzt, in meiner Verzweiflung pfiff ich laut zur Mon Bijou rüber in der Hoffnung das dort drüben einer von dem Pfeifen wach werden würde. Kurze Zeit später meldete sich Tommy über Funk „Wir haben uns verpennt” tönte es verschlafen aus dem Lautsprecher des Funkgeräts. Ich antwortete nur gebt mir noch einmal Bescheid wenn Ihr euren Anker lichtet. Um 3:10 Uhr war es dann soweit, langsam fuhren wir im Dunkeln aus der Bucht von Ilheus und nahmen Kurs auf Canaiveirs. Wir mussten uns sputen, denn wir mussten 60 Seemeilen in 11 Stunden abspulen damit wir rechtzeitig zum Tidenhöchststand in Canaiveiras eintrafen. Dort angekommen rief Res über den Anruf- und Notkanal 16 einen Fischer an der uns eine halbe Stunde später sicher über die Barra lotste. Das einzige Problem bei der Einfahrt war für mich, dass sich bei den großen brechenden Wellen mein Kat das ein über das andere mal quer stellte und ich nur mit beiden Motoren auf Vollgas Que Mas mühsam wieder in Fahrtrichtung steuern konnte. Insofern war ich froh als wir in das ruhigere Gewässer des „Rio Salsa” einliefen. Der Fischer lotste uns auch hier um die Untiefen des Flusses bis zu unserem Ankerplatz vor dem Zentrum von Canaiveiras, wo wir gegen 15:45 Uhr unsere Anker fallen ließen. Nach einem Ankerbierchen, was wir uns nach dieser Einfahrt redlich verdient hatten, trafen wir uns am Abend noch mit unseren Freundinnen Sandra und Nassiri zu einem Absacker in der Bar „Boteca Frutos de Mar”. Da ich in der Nacht zuvor, wegen unseren frühen Aufbruchs so wenig geschlafen hatte, nickte ich am Tisch schon ab und zu ein. Irgendwann so gegen 22:30 Uhr hatten dann Tommi und Res ein Einsehen, verabschiedeten sich von ihren Frauen. Die Rückfahrt mit meinem Dingi zu unseren Schiffen entwickelte sich zum Tagesabschluss abenteuerlich, es fing schon damit an, dass ich mit einem Schuh am Sitzbalken des Dingis hängen blieb und in das Dingi reinfiel. Nachdem der Motor angesprungen war stiegen auch Tommi und Res ein, da es regnete sah ich im Dunkeln nicht viel und fuhr nach kurzer Fahrzeit in eine Leine und der Außenbordmotor starb ab. Jetzt bekam ich den Motor nicht mehr ans laufen und wollte rudern. Leider riss bei dieser Aktion der Ruderhalter vom Dingi ab unfair mussten zum paddeln übergehen. Da die Strömung gegen uns war mussten wir feste paddeln, Tommi haute beim rudern so rein, dass sein Paddel abbrach und wir jetzt nur noch mit einem Paddel weiter paddeln mussten. Glücklicherweise waren es jetzt bis zur Mon Bijou nur noch ein paar Meter und konnten es so gerade bis dort schaffen, die Que Mas lag direkt neben der Mon Bijou und so konnte ich den Sprung bis zu meinem Katamaran mit einem Paddel bewältigen. An dem Heck der Que Mas angekommen, zog ich noch schnell das demolierte Dingi an den Davits hoch und fiel danach rücklings in meine Koje.
Am nächsten Morgen machte ich mich ausgeschlafen an die Reparatur des abgebrochenen Paddels und danach knöpfte ich mir den Außenborder vor, bei dem ich ein Zündungsproblem vermutete. Ich säuberte alle Kontakte des Zündsystem, tauschte die Zündkerze aus und siehe da der Motor lief wieder. Sandra und Nassiri interessierten sich für unsere Schiffe, Sie kamen am Nachmittag vorbei um sich die Mon Bijou und meinen Kat mal genauer anzusehen. Auch Felix kam noch und schaute sich interessiert auf unseren Booten um. Nassiri fühlte sich direkt pudelwohl auf meinem Kat und ich machte vorne auf dem Netz einige Fotos von Ihr und Sandra. Wir verabredeten uns später mit Sandra zum Abendessen, da Nassiri arbeiten musste konnte Sie erst später in einer Bar für einem Schlummertrunk zu uns stoßen. Diesmal ging uns bei der Rückfahrt mit dem Dingi „nur” der Sprit aus und wir mussten wieder zu unseren Schiffen paddeln. Gott sei Dank hatte ich das kaputte Paddel repariert sonst wäre die Paddelei noch viel anstrengender geworden. Heute am Montag soll wohl ein Reporter bei uns vorbei kommen um über uns und unsere Schiffe in dem lokalen Teil der hiesigen Zeitung zu berichten. Mal sehen, vielleicht werden wir ja in Brasilien noch so bekannt wie bunte Hunde. 😂😎👍🏼
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▼MoDiMiDoFrSaSo
Hallo großer Bruder,
ne ne ne….. was habe ich am Ende deines Berichtes gelacht😂😂😂 ist so typisch, imperio ist odre geht vera de estas kaputt 😂😂😂😂irgendwie erinnern mich diese Berichte an die Filme von Dick und Doof 😂😂😂😂
Grüß mir die Jungens
Deine Lieblingsschwester
Hallo Susanne,
ja ja, immer passiert irgendein Sch…, gestern sind wir in eine schwierige Einfahrt reingefahren und prompt bin ich mit meinem Kat aufgesetzt. Gott sei Dank konnte ich mich aber mit meinen beiden Motoren wieder in tieferes Wasser bringen und Anker jetzt sicher und geschützt vor Santo Andre.
Liebe Grüße noch nach Menorca
Tom
Was hat denn der Computer ungefragt geschrieben 😂😂😂😂soll heißen:
immer ist oder geht gerade etwas kaputt
Sorry 🥳
„imperio ist odre geht vera de estas”
Das ist doch fast so was Ähnliches wie Latein, oder?
Bis bald
Tom