Ushuaia, man lebt sich ein!

Nach der Ankunft im Club Nautico in Ushuaia, betrug die Temperatur im Kat 9 Grad, schnell wurde auf der Que Mas als Erstes die Heizung angeschmissen, der Strom aktiviert und das Gas geöffnet, damit man wieder kochen konnte. Als Nächstes wurden die Koffer ausgepackt und sich langsam aklimatisiert. Mit Res ging es Nachmittags ins Städtchen wo wir in dem Lokal „Tante Zara” einkehrten. Während Res ein Bierchen trank, nahm ich lieber einen Kakao mit einem Croisant, anschließend gingen wir noch in das Restaurant „Mercado” und aßen dort was zu Abend. An diesem Tag gingen wir früh ins Bett, wir mussten uns schließlich von unserem anstrengenden 2 tägigen Flug von Maceio erholen. Am nächsten Morgen war es schweinekalt im Kat, was für ein Kontrast zu Barra de Saõ Miguel! Zum Frühstück gab es Spiegelei mit Baguette, den Vormittag lies ich ruhig angehen, telefonierte mit meiner Mutter in Deutschland und rief über Videotelefonie meine Geschwister auf Menorca an, außerdem informierte ich mich im Internet über den Ukrainekrieg, Putin der Idiot! Wie schon am gestrigen Tag zog ich mit Res wieder zu „Tante Zara” und wir bestellten die gleichen Getränke wie Tags zuvor. Zurück am Kat schaute ich wieder Nachrichten um die neuesten Ereignisse vom Ukrainekrieg mitzubekommen. Gegen 18 Uhr lud uns Urca, der Obermarinero vom Club Nautico, bei sich zu Hause ein. Die Einladung nahmen Res und ich gerne an, wir brachten den Caipi und das Essen direkt mit. Res hatte mal wieder eine tolle Soße zu den Spaghetti gezaubert und der Caipirinha war natürlich auch wieder mal ausgezeichnet. Martin, der Taucher von der Marina und Urca waren begeistert. Nach dem Essen vertrieben wir uns die Zeit mit Musikvideos, jeder durfte sich mal was wünschen, Res bevorzugte am liebsten die Musikvideos mit leicht bekleideten tanzenden jungen Frauen. Um 22 Uhr hatten wir genügend Musikvideos konsumiert, zu Fuss wanderten wir zurück zur Marina. Ich zog mich in meinen Kat zurück und Res ging noch in den direkt neben der Marina liegenden „Club 1210”. Am 6. März hatte aus Düsseldorf mein Kumpel Ralle, mit dem ich ab und an mal zusammen Hockey spielen durfte, Geburtstag, über FaceTime erwischte ich Ihn bei seiner Lieblingsbeschäftigung, nämlich auf dem Golfplatz. Danach rief ich über Videotelefonie meine Geschwister in Menorca an, mein Bruder Fränki macht gerade bei meiner Schwester Susanne Urlaub in ihrem direkt am Meer liegenden Haus. Zum Mittagessen gab es nach langer Zeit mal wieder Spaghetti Pesto. Nachmittags ruhte ich mich ein wenig aus und brachte mich über den Nachrichtensender Phönix auf den neuesten Stand im Ukrainekrieg. Zum Abendessen wollte Res wie immer Fleisch, weshalb wir zur Churrascaria „Parilla” wanderten um dort zu essen. In der Kneipe „Santos Cerveza” gab es als Betthupferl noch ein Bier, dort trafen wir Frederic der aus Müllresten Flöße baute, diese auf’s Wasser setzte und Musikkünstler darauf musizieren lässt. Res kam am nächsten Morgen gegen 10 Uhr  bei mir vorbei, ich wollte ihm dabei helfen sich über das Internet bei der chilenischen Behörde seine Impfungen registrieren zu lassen, erst wenn die Impfungen von Chile registriert und vor allem akzeptiert worden sind, ist eine problemlose Einreise nach Chile möglich. Bis Mittags waren wir damit beschäftigt. Weil wir heute zum Abendessen Curryhuhn auf Reis kochen wollten, fuhren wir danach zusammen nach Carrefour um die dafür benötigten Zutaten einzukaufen. Außerdem mussten wir uns auch noch Benzinkanister besorgen, damit wir genügend Reservediesel für die Fahrt durch die patagonischen Kanäle haben. Da wir mit dem Fahrrad unterwegs waren, kaufte Res in einem Baustoffhandel vier passende 25 Liter Kanister, die er später zusammen mit Urca’s Auto abholen wollte. Als wir von unserer Einkaufstour zurück in den Club Nautico kamen, standen einige Segler und Marineros am Grillplatz und zum Fleisch gab es Bier und Wein, natürlich gesellten wir uns dazu. Da wir ja vorhatten am Abend zu kochen hielt ich mich ein wenig zurück und zog mich gegen 17 Uhr auf mein Schiff zurück. Ich hatte es mir gerade in der Que Mas gemütlich gemacht, da brachte mir Res Besuch vorbei. Es waren Cleide und Gert aus Buzios, ein Deutscher und eine Brasilianerin die zusammen mit einer Lagoon 450 um die Welt gesegelt waren und jetzt neugierig waren, was mich mit meiner Lagoon 400 hier nach Ushuaia verschlagen hat. Gert fragte direkt ganz salopp „Haste dich hierher verfahren?” Gert blieb mit seiner brasilianischen Frau über eine Stunde, schließlich hatte man sich als Besitzer einer Lagoon so Einiges zu erzählen. Zum Schluß tauschten wir noch unsere Kontaktdaten aus und machten noch das ein oder andere Foto auf dem Steg. Mittlerweile hatten wir fast 19 Uhr, es wurde Zeit für unser Curryhuhn auf Reis. Res kümmerte sich um das Curryhuhn und ich hatte die verantwortungsvolle Aufgabe den Reis zu kochen, selbstverständlich gab es zwischendurch für die Köche einen Caipi. Res war mit seiner Kochkunst nicht ganz zufrieden, ich fand jedoch den Reis sehr gelungen und das Curryhuhn mundete uns trotz der kritischen Anmerkung von Res. Nach dem spülen, gingen die Kochkünstler zufrieden ins Bett. Am folgenden Tag war das Wetter so ungemütlich, dass ich den ganzen Tag auf dem Kat verbracht hatte, ich schrieb auf meiner Webseite einen neuen Blog über den umständlichen Rückflug von Maceio nach Ushuaia, außerdem baute ich das Bimini über dem Steuerstand ab, da die Plane einen Riss hatte und genäht werden musste. An diesem Abend gingen Res und ich zum Essen ins Restaurant „Garibaldi”. Den darauf folgenden Morgen radelte ich mit der Biminiplane nach AFASyN, der anderen Marina in Ushuaia, in der Hoffnung Marion, die mir schon meine Genua genäht hatte, zu treffen, um Ihr das Bimini zur Reparatur zu geben, doch leider traf ich Sie nicht an. Von AFASyN fuhr ich weiter zu einem Haushaltswarengeschäft um einen Toaster zu kaufen, hier bekommt man ja nur weiches Weißbrot, dass man am Besten toastet damit es einigermaßen schmeckt. Zurück in der Marina kam kurz vor Mittag Res bei mir vorbei, er hatte von den chilenischen Behörden eine E-Mail über die Bearbeitung seines Vacunaantrags bekommen. Schnell schaute ich über’s Internet in seinen Antrag und wir mussten feststellen, dass keine Impfung von Res akzeptiert worden waren. Da ich alle Impfnachweise von Res eingescannt und im Netz hochgeladen hatte, wußte ich nicht was ich noch mehr machen sollte, als auch noch mein Versuch die QR-Codes für die Impfungen von Res aus dem Internet hochzuladen scheiterte, gab ich irgendwann auf. Gegen 15 Uhr half mir Res zwei 20 Liter Kanister an der Tankstelle aufzufüllen und zur Marina zu bringen, damit ich den Tank der an der Ölheizung hing wieder etwas auffüllen konnte. Danach wollte ich meinen großen Kugelfender, der total platt war und keine Luft mehr hatte, versuchen mit meinem Tauchkompressor aufzublasen. Doch nach der langen Standzeit sprang der Kompressor nicht an, er schien keinen Sprit mehr zu bekommen. Meistens ist bei diesem Problem der Vergaser verstopft weil durch die lange Standzeit das verbliebene Benzin im Vergaser verharzt, weswegen man den Vergaser abbauen, auseinander schrauben und reinigen muss. Nach der Reinigung sprang der Tauchkompressor wieder einwandfrei an und der Kugelfender konnte wieder in Form gebracht werden. Da mittlerweile Res die Churrascaria „Parilla” zu seinem Lieblingslokal auserkoren hatte, gab es dort am Abend leckeres Lamm mit einem Fläschchen argentinischem Rotwein. Nach einem Bettmüpferli im „Club 1210” verabschiedeten wir uns und verschwanden in unsere Kojen. Nach dem heißen Brasilien hatten wir uns jetzt nach einer Woche in Ushuaia mit den kälteren Temperaturen einigermaßen arrangiert.

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2 Antworten zu Ushuaia, man lebt sich ein!

  1. Gert & Cleide sagt:

    Hallo Thomas,
    Wir freuten uns über den Besuch bei dir auf der “ Que Mas” und werden deine Weiterreise spannend verfolgen. Grüße auch an Res und hoffe er kann seine Steuerung bald reparieren. Viel Spaß noch in Ushuaia und wie ich sehe habt ihr euch gut eingelebt. Tante Zara war auch unser Lieblings Café. Unsere Rückreise nach Buzios verlief wie geplant allerdings ging ein Koffer verloren wurde aber am nächsten Tag gefunden und ans Haus geliefert. Also Ende Gut, alles gut.

    • Tom Bauer sagt:

      Hey Gert,
      habe mich über deinen Eintrag hier auf meiner Webseite sehr gefreut. Schön das Ihr in Buzios gut gelandet seid und eurem Koffer noch bekommen habt, so etwas ist mir auch schon öfters passiert. Leider ist hier nicht so tolles Wetter, es ist kalt und regnet die ganze Zeit, da ist es bei euch in Buzios bestimmt besser!
      Liebe Grüß auch an deine Frau Cleide
      Tom

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