27.3 Mo. Am Donnerstag füllte sich wieder nach und nach das Ankerfeld in der der Bucht von Rikitea mit den Segelschiffen die sich vor einer Woche auf die verschiedenen Inseln des Gambieratolls verteilt hatten. Auch die Anixi von Nora und Hacko, die mir ihre Kanister geliehen hatten, damit ich meinen Tank für die Tankreinigung entleeren konnte, waren dabei. Das war die Gelegenheit den Beiden ihre Kanister wieder zurück zu geben, am Nachmittag fuhr ich mit den Kanistern und 3 Dosen Bier bewaffnet, mit dem Dingi zur Anixi rüber und blieb bei Ihnen bis es dämmerte. Sie wollten am Freitag schon wieder von Rikitea zur 4 sm entfernten Insel Aukena übersetzen und fragten mich, ob ich nach der ganzen Arbeiterei nicht mal eine Pause einlegen und mit der Que Mas mitkommen wollte. Den Vorschlag fand ich gut und stimmte spontan zu, morgen mit Ihnen mitzufahren. Bevor wir am Freitag die Bucht von Rikitea zusammen mit der Limelight von Anette und Micha verließen, trafen wir uns noch in JoJo‘s Restaurant um, mehr schlecht als recht, Sachen im Internet zu erledigen, immerhin schaffte ich eine Überweisung und konnte für die App „Maps Me” die Karte für Französisch Polynesien runterladen. Nachdem das Internet überhaupt nicht mehr funktionierte, fuhren wir alle zu unseren Segelschiffen zurück, gegen 14 Uhr hieß es Anker auf, ich hatte mal wieder ordentliche Schwierigkeiten mit meiner Ankerwinch, weil die Ankerkette durch die Kettennuss rutschte, nur mit größter Mühe bekam ich den Anker aus dem Grund auf die Que Mas. Zum Glück hatten die die beiden anderen Boote mein Problem mitbekommen und auf mich gewartet, jetzt endlich konnten wir hintereinander, wie auf einer Perlenschnur aufgereiht, das Fahrwasser von Rikitea hinter uns lassen, da Anette und Micha sich hier Bestens auskannten, führten Sie uns sicher zwischen den Bojen der Perlenzuchten und dem Riff zu einem schönen Ankerplatz vor Aukena. Als die beiden anderen Boote mit ihrem Ankermanöver fertig waren, ließ ich 30 Meter hinter der Limelight meinen Anker bei 4 Meter Tiefe fallen und steckte zur Sicherheit 40 Meter Kette. Nachdem nun alle sicher verankert waren, fragte ich über Funk nach, wo wir denn unser Ankerbier zu uns nehmen wollten, spontan kam von Hacko, am Besten bei Dir auf der Que Mas, da haben wir am meisten Platz. Okay?! Jetzt musste ich aber schnell aufräumen und die Sitzkissen für die hintere Sitzgruppe auf meiner „Cockpitterrasse” auslegen. Gegen 16 Uhr trudelten die beiden Crews der anderen Boote auf der Que Mas ein, natürlich blieb es nicht bei dem einem Ankerbierchen, zusammen mit Micha und Hacko stapelten wir die leeren Bierdosen auf den Tisch während Nora und Anette das Abendessen vorbereiteten. Es gab Spaghetti mit einer von Anette selbst kreierten Soße aus Hack, Aubergine, Zwiebel, Knoblauch und vielen Gewürzen, war echt lecker. Nach einem sehr kurzweiligen und unterhaltsamen Nachmittag und Abend endete nach 23 Uhr das „Ankerbier” und die Crews verteilten sich zurück auf ihre Schiffe. Weil die ganze Nacht reichlich Wasser auf’s Deck regnete, wurde ich um 7 Uhr wach und räumte mit einer etwas dumpfen Birne, morgens das Chaos von gestern auf und machte klar Schiff. Von den anderen war lange nichts zu sehen, vielleicht schliefen Sie ja noch 😴, weshalb ich mich erst nach 12 Uhr traute den Generator anzuschmeißen, damit ich mit der Waschmaschine meine Wäsche waschen konnte. Am Nachmittag erkundete ich dann mit Nora und Hacko die Insel Aukena, außer einem Wehrturm entdeckten wir dort in dem dichten Wald einen groß konstruierten Ofen, wo wohl im 18. Jahrhundert, Steine zum Hausbau gebrannt worden waren, ein Stück weiter entdeckten wir ein großes zerfallenes Gebäude, das wohl früher als Schule diente, damals war es das „College Seminaire de Rée”. Auf dem Rückweg durch den Wald, stießen wir auf einen kleinen Steinofen mit einem daneben liegendem Mühlstein, hier backte man früher das Brot. Zurück am Dingi, entschlossen wir uns noch bis zur auf der Insel stehenden Kirche „Saint Raphael” zu fahren, dort trafen wir einen Einheimischen, der dort ganz alleine in einer primitiven Zeltbehausung lebte, er erzählte uns, dass er früher, vor der Trennung von seiner Frau, mit Ihr und den Kindern hier gelebt hätte, doch seit längerem würde der Rest der Familie jetzt auf den Marquesas leben. Die Kirche „Saint Raphael” war leider nur von außen zu besichtigen, weil die Eingangstüre geschlossen war, ob die Kirche noch genutzt wird, konnten wir nicht feststellen, aber wahrscheinlich eher nicht. Zum Abschied bekamen wir von dem Einheimischen noch ein paar Zitronen 🍋 und eine Brotfrucht geschenkt. Mit einem mercy e bon journey verabschiedeten wir uns und fuhren mit dem Dingi zurück zu unseren Schiffen, als wir auf dem Weg bei der Limelight vorbei kamen, winkte Micha uns heran und lud uns zum Kaffee ein, nach etwa einer Stunde löste sich die gemütliche Runde auf und die Crews verteilten sich auf ihre Schiffe. Zum Abendessen kochte ich mir schnell noch eine Portion Spaghetti, dazu gab es ein Gläschen Rotwein, danach schlief ich direkt in meiner Koje ein. Am Sonntag kam nach dem Frühstück Hacko zu mir rüber, um mir bei der Demontage des 15 PS Außenborder zu helfen, außerdem versuchten wir herauszufinden warum meine VHF-Antenne nicht richtig funktionierte, aber das Beste war, dass Hacko mich auf die richtige Fährte brachte, warum meine Ankerwinch so viele Probleme machte, der Ketteneinlauf von der Ankerwinch hatte so tiefe Einlaufspuren, dass die Kette dort öfters hängen blieb und dadurch beim Anker aufholen die Kette immer wieder über die Kettennuss rutschte. Na bitte, so ganz ohne zu reparieren wäre der Tag ja auch öde, weshalb ich mich nach dem Mittagessen daran machte, die Einlaufspuren an der Ankerwinsch mit Fräser und Feile zu beseitigen, mal abwarten ob die Ankerwinch beim nächsten Ankeraufholmanöver wieder einwandfrei funktioniert, dann hätte ich endlich dieses lang gesuchte Problem gelöst!! Am Nachmittag wollte ich eigentlich Nora, Anette, Hacko und Micha zu Kaffee und Pfannkuchen einladen, doch die Crew der Limelight machte heute die Inselbesichtigung, die ich gestern mit Nora und Hacko zusammen gemacht hatte. So konnte ich nur Nora und Hacko Bescheid geben, dass Sie bitte um 16 Uhr zu Kaffee und Pfannkuchen auf die Que Mas kommen sollten. Just in dem Moment, wo Nora und Hacko zu mir herüber fahren wollten, kamen Anette und Micha von ihrer Inselbesichtigung zurück, schnell rief ich zu Ihnen rüber, dass Sie natürlich auch herzlich eingeladen seien. Alle freuten sich, dass ich mit meiner Nespressomaschine Cappuccino machen konnte, sogar die Teetrinker Nora und Anette wollten einen haben, dazu machte ich die Pfannkuchen welche genüsslich mit Zucker oder Marmelade verzehrt wurden. Nach einer Stunde verließen uns Anette und Micha, Nora und Hacko blieben noch und spielten mit mir bis Abends um 20 Uhr amerikanisches Domino und Mäxchen. Schön war’s, mal sehen was der morgige Tag so bringt.
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▼MoDiMiDoFrSaSo
Ahoi Tom
Da hast du ja ein richtig volles Programm und neben den Reparaturen kommt nun doch wieder Ferienfeeling und Abenteuer auf. So wird es auch als Einhandsegler sicher nie langweilig🙂 Zudem bist du auf der richtigen Seite der Weltkugel mit viel Blau, Sonne und Wasser untendurch. Hier in der Schweiz ist es schon länger grau, kalt und mit (zu) viel Wasser von oben. Ich wünsche dir weiterhin schönste Tage in der Südsee. Herzliche Grüsse aus Basel
Jo
Hallo Jo,
endlich habe ich mal wieder Internet und kann Dir zurück schreiben. Meine Freunde aus der Schweiz, mit denen ich über zweieinhalb Jahre zusammen gesegelt bin, sind jetzt hier angekommen. Jetzt werde ich wohl eine Zeit lang mit Ihnen durch die Südsee weiter segeln.
Schön, dass Du dich gemeldet hast!
Liebe Grüße
Tom
Tom mein Tom,
immer in Aktion. 😀
Somit bist du auch fit. Schön!
Lass uns bald mal wieder schnacken.
Drück Dich
Hallo Uti Schnuti,
mit keine Probleme ist nicht ganz richtig, habe mehrere Baustellen am Kat und am rechten Unterschenkel habe ich im Moment eine Venentrombose 🙁
Aber sonst geht es mir gut 👍🏼
Liebe Grüße aus der Südsee
Tom