Nachdem mein Anker auf Huahine vor dem Örtchen Farme wegen den starken Fallwinden nicht mehr gehalten hatte und ich mit der Que Mas in der Morgendämmerung fast auf ein anderes Segelboot gekracht wäre, machte ich mich mit der Esmeralda morgens um 8 Uhr dort vom Acker, wir wollten sowieso weiter nach Raiatea segeln Nach der Passausfahrt von Huahine dümpelten wir die ersten Meilen so vor uns hin, bevor wir aus dem Windschatten von Huahine heraus waren, doch dann packte uns der Passat mit 20 Knoten und blies uns innerhalb von 4 Stunden nach Raiatea. Für die Überfahrt hatte ich meinen Code Zero auf der Steuerbordseite gesetzt, den ich rechtzeitig, etwa 3 sm vor der südlichen Passeinfahrt NaoNao, einrollen wollte. Als Singlehänder konnte ich den Code Zero nur vom Steuerstand auf der Backbordseite einrollen, weil ich von dort gleichzeitig die Furlingtrommel über die Furlingleine bedienen und über die Winsch das Leichtwindsegel fieren konnte. Also musste ich erstmal den Code Zero von der Steuerbordseite auf die Backbordseite rüberholen. Dafür löse ich langsam die Schot von der Steuerbordseitigen Winsch und fierte den Code Zero soweit auf bis er vor dem Bug auswehen konnte und ich ihn mit der Backbordschot auf der anderen Seite wieder dicht zog, bei dieser Aktion rutschte aber die im Wind flatternde Steuerbordschot unter das Boot und verklemmte sich im Ruder auf der Steuerbordseite, jetzt war natürlich die Gefahr, dass die Schot in dem Propeller des steuerbordseitigen Saildrive verfängt. So gut es ging, zog ich die Leine vom Deck aus stramm und hoffte, dass Sie sich nicht im Propeller verfängt. Zum Testen lies ich den Steuerbordmotor nur im Standgas laufen, das funktionierte, doch mit mehr Gas, gab es plötzlich ein quietschendes Geräusch und der rechte Motor stand, so ein Mist und das kurz bevor ich durch die Passeinfahrt musste. Es blieb mir also nur die Wahl, die Passeinfahrt mit einem Motor zu riskieren oder bei starkem Wellengang zu tauchen um den Propeller von der Leine zu befreien. Eindeutig war das geringere Risiko mit nur einem Motor in das Riff zu fahren. Doch bevor ich die Passeinfahrt riskierte, wartete ich auf die Info der Esmeralda, ob sich hohe Wellen vor der Riffeinfahrt aufbauen, Hans gab mir über Funk die Entwarnung und war der Ansicht, dass ich es riskieren könnte das Riff mit nur einem Motor zu passieren. Um zu sehen ob sich der Kat stabil auf der Naviagationslinie halten lies, nahm ich einen langen Anlauf auf die Riffeinfahrt NaoNao, zum Glück kam der Wind von der Steuerbordseite und so konnte ich mit dem Backbordmotor gut die Bugspitze auf Kurs halten, wäre der Backbordmotor ausgefallen, dann wäre die Einfahrt zum Himmelfahrtskommando geworden. Stück für Stück näherte ich mich der Riffpassage, jetzt konnte ich schon die brechenden Wellen rechts und links von der Riffeinfahrt erkennen, so gut es ging versuchte ich mich in der Mitte zu halten, der Kat wurde von den seitlichen Wellen heftig versetzt, mit starken Rudereinschlägen konnte ich aber die Que Mas einigermaßen auf Kurs halten, ich hatte die Passdurchfahrt schon fast geschafft, da erwischte mich nochmal eine Welle so stark von der Seite, dass ich es so gerade schaffte den Kat nicht Querschlagen zu lassen, doch danach war ich durch und konnte innerhalb des Riffs in ruhigerem Gewässer weiter fahren. In der Bucht Tuatau, wollten wir uns windgeschützt hinter der Insel Haio an Mooringbojen legen, mit nur einem Motor eine Mooringboje bei den Windböen anzusteuern wird für mich zum nächsten Problem. Hans wollte mir beim festmachen an der Mooringboje helfen und wartete schon an der Boje mit seinem Dingi auf mich, doch jedesmal wenn ich die Fahrt an der Boje verlangsamen musste, wurde der Kat von den Windböen weggedrückt, mit einem Motor konnte ich eben nur bei 2 Knoten Fahrt manövrieren. Nach dem fünften Versuch gaben wir auf, jetzt blieb als einzige Lösung den Anker hier in der Bucht zu schmeißen, doch in der Bucht Tuatau war das Wasser fast überall 30 Meter tief, es gab nur eine einzige Stelle mit 15 Meter Tiefe, die ich genau treffen musste. Mit dem Kettenzähler ließ ich den Anker genau auf 15 Meter baumeln, sodass wenn ich über der Stelle war, den Anker direkt auf den Grund fallen lassen konnte. Mit Hilfe des Windes und dem einen Motor bugsierte ich die Que Mas mit dem Tiefenmessers genau auf die 15 m Stelle und in dem Moment wo der Tiefenmesser 15 Meter anzeigte, ließ ich so schnell wie möglich die Ankerkette auf 55 m Länge ausrauschen. Um zu testen ob der Anker hält, versuchte ich vorsichtig mit dem einen Motor an der Ankerkette zu ziehen, der Anker hatte sich anscheinend in den Grund gegraben und hielt. Puuhhh, war das wieder mal eine Aktion, jetzt wo ich sicher ankerte, konnte ich problemlos tauchen und den Propeller von der Leine, die sich auch noch im Ruder verklemmt hatte, befreien.
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Hallo Tom,
Gegen deine Abenteuer ist der Tatort n Schiss! Drücke die Daumen, dass du es auch weiterhin schaffst! Was macht dein Bein? Alles ok? Liebe Grüße aus dem verregneten NRW
Hi Bara,
na ja, ganz so schlimm wie im Tatort ist es ja doch nicht, bis jetzt gab es noch keine Leiche bei meinen Chaotenbaktionen.
Meinem Bein geht es schon viel besser, ich brauche keine Heparinspritzen mehr und die Kompressionsstrümpfe ziehe ich nur noch sporadisch an. Das Ihr verregnetes Wetter habt, habe ich schon gehört, aber immer noch besser als zu heiß.
Liebe Grüße auch an Rudi von der Insel Tahaa
Tom