Gegen 14:30 Uhr verabschiedete ich mich von Christchurch und fuhr an dem Tag noch 60 km auf der SH1 bis in die Weinanbauregion Waipara, hier in dem Örtchen Waipara fand ich einen ruhigen interessanten Campingplatz. Der Campingplatz „Waipara Sleepers” hatte historische Eisenbahnwaggons zum wohnen und schlafen umgebaut und das Anmeldeoffice sah aus wie eine Bahnhofstation, echt witzig. Durch die ausklingende Sommersaison war nur noch ein anderer Campervan auf dem Platz und so schön ruhig. Bevor die Sonne unterging, baute ich schnell meinen Tisch und den Campingstuhl auf, briet mir die von der Boucherie in Aokora gekauften Würstchen, dazu gab es Brot und eine Dose gekühltes Bier. Genau von hier in Waipara zweigte ich am nächsten Tag auf den SH7 in Richtung Hanmer Springs ab, schon um 11 Uhr war ich in Hanmer Springs angekommen und konnte es mir in aller Ruhe vor den nächsten Aktivitäten in einem Cafe gemütlich machen. Ich wollte hier in Hanmer Springs einige Walks unternehmen und auf jeden Fall in die Thermal Pools gehen. Nach einem gemütlichen Cappuccino nahm ich mir den Conical Hill Walking Track vor, der Concial Hill ist ein einzelner Hügel von wo man auf dem höchsten Punkt 200 Meter über Hanmer Springs einen schönen Ausblick hatte, doch die 200 Meter Höhenunterschied mussten durch einen steil ansteigenden Weg in etwa 30 Minuten erarbeitet werden. Doch das war noch nicht alles, als nächstes fuhr ich mit dem Campervan zum Dog Stream Waterfall Track, eigentlich wollte ich diesen Track anstatt zu marschieren mit meinem Klapprad fahren, doch schon nach den ersten Metern war klar, dass dieser Track nichts für ein Mountainbike und erst recht nicht für mein Klapprad geeignet war. Also musste ich mal wieder zu Fuß den Weg über Stock, Stein und Treppen steigen, schonmal gut, dass man vorher nicht weiß wie sich der Track wie Kaugummi langzieht und es so scheint als würde man nie ankommen. Als ich endlich an dem Dog Stream Wasserfall ankam, traf ich dort Rebecca und Jackson aus Oklahoma die gerade mal vor 3 Tagen gelandet waren und mit ihren Fahrrädern die Südinsel Neuseelands erkunden wollten. Den Rückweg zum Carpark gingen wir zusammen und Sie fuhren auch noch mit mir zurück bis nach Hanmer Springs, wo wir noch in einem Imbiss eine Portion Fish & Chips aßen. Weil wir mittlerweile schon 16 Uhr hatten und ich noch in das Thermalbad, was um 19 Uhr seine Pforten schließt, wollte, wünschte ich den Beiden einen schönen Urlaub. Auf dem einzigen Freecampingplatz in der Nähe von Hanmer Springs stellte ich den Van ab und fuhr mit dem Rad die eineinhalb Kilometer bis zu dem Thermalbad. Erfreulicherweise bekam man als Senior hier eine ordentliche Ermäßigung, das Thermalbad war echt der Hammer, es gab eine große Auswahl an Thermen mit verschiedenen Temperaturen und Inhaltsstoffen. Ich testete die verschiedenen Thermenpools an und hoffte, dass die Bäder die Schmerzen meiner Schulterathrose etwas lindern. Erst als die Ansage kam, dass man die Pools verlassen sollte, weil das Bad bald schließt, zog ich mich um und radelte zurück zum Van. Am nächsten Morgen kam ich mit den ostdeutschen Annika und Markus aus Dresden solange ins Gespräch, dass wir nach 11 Uhr als letzte von dem Freecampingplatz fuhren. Für die Beiden ging es weiter nach Christchurch, während ich in Richtung Kaikoura weiterfuhr, um 14 Uhr hatte ich das vor allem bei den Touristen wegen seiner vielen Delfine und Wale beliebten Ort Kaikoura erreicht. Da man hier mit „Encounters” die Möglichkeit hatte mit Delfinen zu schnorcheln, wollte ich diese Chance unbedingt wahrnehmen und wollte für den nächsten Tag das schwimmen mit Delfinen buchen, leider änderte sich gerade das Wetter und Sie konnten mir nur garantieren, dass die frühe Tour um 5:30 Uhr sicher stattfinden würde. Also buchte ich sicherheitshalber die frühe Tour, was mir als seniler Bettflüchtiger ja entgegenkam. Als Schlafplatz hatte ich mir mit dem Rad den Freecampingplatz am Jimmy Armers Beach angeschaut, da dort, bis auf einen Platz, alle möglichen Stellplätze belegt waren, radelte ich zu meinem Campervan zurück und fuhr auf direktem Wege zu dem freien Stellplatz und stellte den Van dort ab. Jetzt konnte ich in aller Ruhe den Strand von Kaikoura entlang bis zu der Robbenkolonie radeln und mir die Robben anschauen. Auf dem Rückweg zum Van gab es in Kaikouran als Betthupferl noch eine dunkle Kaltschale (Guiness). Um 5 Uhr morgens klingelte der Wecker, ich sollte ja um 5:30 Uhr bei Encounter für das Schwimmen mit den Delfinen sein. Es wurden Wetsuites, Flossen, Taucherbrille und Schnorchel verteilt, nach einer kurzen Einweisung fuhr das Boot raus zu den Dusky Delfinen die uns zu Hunderten begrüßten. Nach einem kurzen Signalton sprangen wir ins Wasser und im nächsten Moment schwammen die Delfine nur Zentimeter an uns vorbei, das war schon beeindruckend, leider war die Sicht im Wasser an diesem Morgen nicht so gut, so konnte man leider nur die Delfine sehen, die sehr nah an einem vorbei schwammen. Nach dem Delfinschwimmen hatte ich mir vorgenommen bis zur Berghütte des Mount Fyffe zu wandern, vom Carpark geht ein sehr steiler Track zur Mount Fyffe Hut auf etwa 3 km Strecke sind 900 Höhenmeter zu überwinden. Nicht nur die Höhenmeter sonder auch meinen inneren Schweinehund musste ich überwinden, der Weg war so steil, dass ich zwar nicht stehen blieb aber meine Schritte immer kleiner wurden. Immerhin erreichte ich nach 2,5 Stunden die Berghütte und war eigentlich richtig stolz auf meine Leistung. Bis plötzlich zwei junge Typen in Sportkleidung den Weg herauf gelaufen kamen, eine kurze Pause machten und den Track wieder herunter liefen. Nach diesem Frusterlebnis machte ich mich auch auf den Weg zurück zum Parkplatz, den ich nach etwa zwei Stunden um 14:30 Uhr erreichte, gerade rechtzeitig vor dem großen Regen.Von hier war eigentlich, mein nächstes Ziel Blenheim, aber wegen des starken Regens machte ich schon vorher in Ward einen Stop und übernachtete im „Flexbourne Motel and Camping”. Am nächsten Tag waren es nur noch 50 km bis Blenheim wo ich bei strömenden Regen erst einmal tankte. Bei dem Regen konnte man eigentlich nur in ein Museum gehen, im Internet fand ich das in der Nähe liegende „Omaka Aviation Heritage Centre”, diese Ausstellung stellt in außergewöhnlich realistischer Weise die Flugzeuge und Luftschlachten des ersten und zweiten Weltkrieges dar, für mich eines der besten Museen über die Geschichte der Luftfahrt in den beiden großen Weltkriegen. Nach diesem außergewöhnlichen Museumsbesuch wollte ich den Tag in einem schönen Brauhaus in Blenheim ausklingen lassen, tatsächlich fand ich genau das richtige im „5 Tapped”, der Name war Programm der Pub hatte immer fünf verschiedene Biere vom Faß und war cool mit alten Sesseln und älteren Motorrädern als Dekoration eingerichtet. Außerdem hatte er noch einen astreinen Lochbillardtisch, an dem man umsonst ein Match machen konnte. Nach einem Hellen und einem Dunklen wurde es auch allmählich dunkel und so fuhr ich den Van auf den „Blenheim Bridges Holiday Park” um dort zu nächtigen. Inzwischen hatten wie Samstag und es waren nur noch zwei Tage bis zur großen Überfahrt auf die Nordinsel, in Blenheim schaute ich mir am Vormittag noch den Brayshaw Heritage Park an. Hier hat man ein kleines Dorf wie in der Pionierzeit der Siedler nachempfunden und aufgebaut, man musste zwar keinen Eintritt bezahlen, dementsprechend vernachlässigt und ungepflegt sah es dann auch aus. Nach diesem enttäuschenden Rundgang durch den Brayshaw Heritage Park, gab es vor der Weiterfahrt nach Picton noch einen schnellen Cappuccino in Blenheim. Gegen Nachmittag erreichte ich in Picton den Campingplatz „Parklands Marina Holiday Park”, den ich für zwei Nächte vorgebucht hatte, der Platz war zwar vom Town Center 3 Kilometer entfernt, aber mit dem Rad konnte ich die Innenstadt von Picton schnell erreichen. Am Abend pedalierte ich noch zu der nah am Campingplatz liegenden Marina Waikawa und trank in dem dortigen Restaurant mein Feierabendbier. Bis meine Fähre am Montag ging hatte ich noch den Sonntag um mir Picton und Umgebung anzuschauen, ich hatte mir vorgenommen den Snout Mountainbiketrail mit dem Rad zu fahren, der zu einer Landspitze im Marlborough Sound führt, die direkt am Wasser der Waikawa Bay liegt. Vom Campingplatz musste ich erstmal auf dem Waikawa-Picton Track einige Kilometer bis zu dem Einstieg in den Mountainbiketrail zurücklegen. Der schmale Trail schlängelte sichdurch dichten Wald an der Küste entlang, eigentlich wunderschön, wenn es nur nicht soviel geregnet hätte. Dadurch war der Trail sehr aufgeweicht und rutschig und das hatte zur Folge, dass ich mich mit meinem Klapprad, was normale Straßenbereifung hatte, einige Male ordentlich in den Matsch abgelegt hatte. Ich bewältigte zwar den Mountainbiketrail hin und zurück aber mein Rad und ich sahen danach auch dementsprechend aus. Auf dem Campingplatz musste ich das Rad erst einmal abspritzen und meine verschmutzte Wäsche in die Waschmaschine stecken. Als letztes Abendessen auf der Südinsel gab es Speckpfannekuchen mit Gewürzgurken. So, das war’s mit der Südinsel von Neuseeland, morgen gibt es dann den Absprung mit der Fähre auf die Nordinsel nach Wellington.
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▼MoDiMiDoFrSaSo
Hallo Tom,
Gründlicher wie Du kann keiner die Südinsel erfahren. Sehr schön geschildert . Viel Spass noch mit deiner Zeit in Neu Seeland und Guten Erfolg die Quemas auf die Weiterreise vorzubereiten
Gert und Cleide
Olá Cleide e Gert,
Ja das war schon nicht schlecht, aber hier gibt es soviel zu sehen, dass schaffst du garnicht alles! Man kann eben nicht alleine die ganze Welt erkunden, dafür ist unser Planet viel zu groß und unsere Lebensspanne viel zu klein.
Wenn die Que Mas im Trockendock ist, da bin ich mal gespannt warum der SD50 auf der Steuerbordseite nicht mehr richtig dreht, die Kupplung kann es nicht sein, die habe ich schon ausgetauscht. Hoffentlich bekomme ich das in den Griff!
Saudações e beijos da Ilha do Norte
Tom