Great Barrier Island mit Midnight Breeze

Das war noch einmal schön ein paar Tage in Waiuku mit Sarah, Tommi und den Hunden zu verbringen, schließlich sind mir die Beiden mit ihren Hunden Mia und Zoe doch ein bisschen ans Herz gewachsen. Kurz vor meiner Abreise wurde ich von Sarah noch mit Gemüse aus ihrem eigenen Garten versorgt und am Sonntag brachte mich Tommi früh nach Auckland zu meinem Kat in die Westhaven Marina zurück. Der vorläufig letzte Abschied von Tommi fiel mir schon schwer. Bevor ich von der Westhaven Marina abfuhr, lud ich noch schnell die Batterien und füllte den Wassertank auf. Gegen 12:30 Uhr schmiss ich die Leinen los und fuhr aus dem Hafen von Auckland in Richtung Kawau Island, leider musste ich wegen nicht vorhandenem Wind die gesamte Strecke motoren und erreichte um 17:45 Uhr die Vivian Bay, wo diesmal viel mehr Schiffe ankerten als noch vor zwei Wochen. Auf der Norsand Boatyard hatte ich ja Caroline und Richard mit ihrer Schweden Yacht Midnight Breeze kennengelernt, interessehalber schaute Ich mal über Marinetraffic wo Sie sich so rumtreiben und fand ihre AIS Position auf Great Barrier Island, wo ich schon mal vor 3 Wochen war. Ich dachte mir, dass es doch eine gute Idee wäre mit den Beiden zusammen durch den Hauraki Gulf zu segeln, sicherheitshalber kontaktierte ich Sie telefonisch um nachzufragen ob Sie noch länger auf der Insel blieben und ich Sie dort treffen könnte. Da Caroline und Richard sich freuten mich zu sehen, steuerte ich direkt am nächsten Morgen die Que Mas in Richtung Great Barrier Island. Zu Beginn hatte ich noch etwas Wind und konnte segeln, doch spätestens in Höhe von Little Barrier Island lies mich der Wind im Stich, die beiden Diesel mussten wieder ran und mich den Rest der Strecke nach Great Barrier Island schieben, wo ich in der Wairahi Bay um 16:30 Uhr mein Eisen direkt neben der Midnight Brezen in dem modrigen Schlamm versenkte. Das Ankerbier trank ich natürlich nach großem Hallo mit Caroline und Richard auf ihrer Midnight Breeze, wo wir direkt zusammen einen Plan für den nächsten Tag schmiedeten. Am Dienstagmorgen fuhren wir drei mit dem Dinghy zur Smokehouse Bay, hier hatte die Familie Webster ein Paradies für Boaties geschaffen. Neben einem urigen Badehaus, gab es eine Fischräucherstation (Smokehouse), einen Pizzaofen und mehrere Waschzuber zum Wäsche waschen. Von der Smokehouse Bay spazierten wir über einen 5 km langen Rundweg durch Wälder und Gebüsch, nach der zweistündigen Wanderung ging es mit dem Dinghy wieder zurück in die Wairahi Bay, wo wir nach der anstrengenden Wanderung einige Kaltschalen vernichteten. Doch die richtige Challenge kam dann am nächsten Tag, ich wollte mit Richard von dem Bush’s Beach ausgehend, den 15,5 km langen Mount Hobson Summit Walk machen, dafür mussten wir am Mittwoch in der Früh unsere Boote von der Wairahi Bay in die Kaiarara Bay umankern. Caroline machte für uns den Dinghytaxiservice und brachte uns an den Bush’s Beach, von wo aus wir in Richtung des 600 Meter hohem Mount Hopson aufbrachen. Am Anfang unserer Walkingtour ging es über Hängebrücken an Kauridämmen vorbei noch relativ gemächlich zu, doch je mehr wir uns dem Gipfel des Mount Hopson näherten des so beschwerlicher wurde der Track. Die letzten 500 Meter mussten wir fast nur noch steile Treppen mit gefühlten 1000 Stufen steigen bis wir endlich die Aussichtsplattform des Mount Hopson erreicht hatten, doch der phantastische Blick über Great Barrier Island entschädigte uns für die ganzen Strapazen. Mit meiner kleinen Drohne, die ich endlich mal mit hatte, machte ich noch einige schöne Fotos, bevor Richard und ich uns auf den langen Rückweg zum Bush’s Beach machten. Die letzten Kilometer spürten wir ganz schön in unseren Knochen und waren froh als wir nach der 6 stündigen Tour wieder auf unseren Booten waren. Nach dieser anstrengenden Tour legten wir am Donnerstag einen Ruhetag ein, so konnte ich ein bisschen Wäsche waschen und den Keilriemen an meinem Steuerbordmotor nachspannen. Am Nachmittag hatte ich die Crew der Midnight Breeze noch zu Kaffee und Kuchen eingeladen, wo wir bei der Gelegenheit unsere morgige geplante Fahrt nach Coromandel besprachen. Am Freitagmorgen verließen wir mit unseren Schiffen den Fitzroy Harbour durch die nur 60 Meter schmale „Man of War Passage” und richteten unsere Bugspitzen auf die Halbinsel Coromandel aus, leider hatten wir auf unserer Fahrt hauptsächlich Flaute, nur die letzten Seemeilen vor der Einfahrt nach Coromandel Harbour frischte der Wind ordentlich auf. Während ich bei der Einfahrt in den Coromandel Harbour mein Großsegel bergen wollte, bildete sich plötzlich im oberen Teil des Code Zero eine Blase, weil ich das Leichtwindsegel anscheinend beim einrollen nicht stramm genug aufgewickelt hatte. Durch die Blase schlug das Tuch wie wild hin und her, ich musste so schnell wie möglich das Fall des Code Zero lösen um das Leichtwindsegel nach unten ziehen zu können, doch kaum hatte ich das Spifall etwas gelöst blies der Wind den Code Zero mit der aufgeblähten Blase ins Rigg vor die Salings, jetzt flatterte zwar das Segel nicht mehr im Wind aber sobald ich den Kurs wechseln würde, hätte es sich noch mehr im Rigg verheddern und eventuell reissen können. Deshalb versuchte ich das aufgeblähte Segel vom Rigg zu ziehen, als mir das gelang wehte das Segel immer mehr zum Heck aus und kam schon gefährlich in die Nähe des Windgenerators, den ich schnell abstellte. Um das Segel komplett bergen zu können musste ich den Winddruck aus dem Code Zero bekommen, ich fierte das Spifall soweit nach unten bis der Code Zero komplett nach hinten zum Heck des Katamarans auswehen konnte und kein Druck mehr im Segel war , so konnte ich ihn endlich sicher bergen. Puuuhhh, das war mal wieder ein Problema del Dia, das ist Gott sei Dank ohne großen Schaden noch einmal gut gegangen. Nach dieser Horroraktion lies die Que Mas zusammen mit der Midnight Breeze in der Wollshed Bay um 16 Uhr die Anker fallen. Nach einem gemeinsamen Ankerbier mit Caroline und Richard räumte ich den abgewickelten Code Zero so gut es ging in einen Segelsack und machte mich so langsam Bettfertig. Mit der Crew von Midnight Breeze wollte ich am nächsten Tag Coromandel Town einen Besuch abstatten. Morgens um 10 Uhr erreichten wir nach wilder Fahrt mit meinem neuen OC Tender, pitschnass den Strand von Wyuna Bay, von hier bestellten wir ein Taxi, das uns zum Zentrum von Coromandel brachte. Dort angekommen tranken wir einen Kaffee und danach im Pepper Tree Restaurant ein Bier, dazu gab es frittierte Kartoffeln mit Calamaris. Bevor wir uns wieder von einem Taxi zum Strand zurück bringen liesen, kauften wir noch einige Lebensmittel im Supermarkt ein. Nach einer ruckeligen Rückfahrt mit meinem Tender kamen wir mit platt gedrückten Bananen und zerquetschten Hühnereiern, völlig durchnässt aber wohlbehalten bei unseren Schiffen in der Wollshed Bay wieder an. Da laut Wettervorhersage wir mit stärkeren Wind und höheren Wellen rechnen mussten, entschieden wir uns die Boote in die besser vom Wind geschützte Bucht Te Kouma Harbour umzuankern. Hier lag die Que Mas noch zwei Tage sicher geschützt mit der Midnight Breeze, bevor ich mich am Montag von Caroline und Richard verabschiedete um zurück nach Auckland in die Westhaven Marina zu segeln.

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