Sonntag 27.9.2020: Jetzt heißt es endgültig Abschied zu nehmen von der Stella Marina und Barra São Miguel. Zusammen mit Tommi überreichten wir den Marineros zum Abschied die von uns speziell bestickten UV-Shirts (siehe Foto). Mein Fahrrad, was mir hier sehr gute Dienste in BSM geleistet hatte, durfte ich auf keinen Fall vergessen und verstaute es in der Que Mas. Gegen 10:30 Uhr erreichte meine Crew Maru und Patrick mein Boot und richtete sich häuslich ein. Um 13 Uhr war dann endgültig unsere Abfahrt, mit insgesamt 4 Booten fuhr ich ein letztes Mal durch die Lagune von Barra São Miguel hinaus auf den Atlantik in Richtung Rio São Francisco. Mit Tommi hatte ich schon vorher besprochen, dass wir langsam durch die Nacht zum Rio São Francisco segeln wollten, damit wir im Hellen die Einfahrt des Rios erreichen würden und setzten deshalb an unseren Booten nur die Genuas.
Mit 2,5 bis 3 kn segelten wir gemütlich in Richtung Rio, um 6 Uhr morgens erreichten wir die Einfahrt und gingen vor Anker um auf den höchsten Tidenstand und den Guide zu warten der uns sicher durch die Einfahrt und den Flusslauf führen sollte. Für meine Crew war es das erste Mal segeln auf dem Atlantik, dementsprechend hatten Maru und Patrick, in dem starken Schwell beim ankern, so ihre Schwierigkeiten mit der Seekrankheit. Als wir dann aber gegen 12 Uhr in den Flusslauf einfuhren, wurden die Schiffsbewegungen deutlich ruhiger und die Beiden erholten sich wieder. Wir motorten 18 sm den Flusslauf an Palmen- und Mangrovenwälder vorbei, bis wir unserem Zielort Penedo erreichten. Zu unserer Überraschung gab es einen Anlegesteg wo die Mon Bijou und meine Que Mas genau Platz hatten und exakt um 16:15 Uhr längsseits festmachen konnten. Maru machte sich direkt daran unser Abendessen vorzubereiten, wir hatten für den Abend in Penedo ein feudales Essen mit Garnelen, Langusten und Picana geplant, natürlich luden wir unseren Guide und seine Frau zu unserem Festmahl mit ein. Nachdem wir von Maru so phantastisch verköstigt worden waren, wanderten wir im Dunkeln in das Örtchen Penedo und tranken noch etwas in einer Bar direkt am Fluss. Mir fielen am Tisch schon immer die Augen zu, eigentlich musste ich ins Bett. Deshalb war ich froh, als es nach einer Stunde mit dem Taxi zurück zu unseren Schiffen ging und ich endlich schlafen konnte.
Als ich am nächsten Morgen aufstand und hinter meinen Katamaran schaute, staunte ich nicht schlecht, es hatte sich hinter der Que Mas bei ablaufender Tide ein riesige Pflanzenansammlung von Mangroven- und Grasresten aufgestaut, die wie ein angelegter Garten wirkte. Das wird noch lustig wenn ich um 12 Uhr ablegen möchte, weil die Pflanzenreste bestimmt auch an meinen Saildrives hängen. Nach dem Frühstück füllte ich noch von einer brasilianischen Gasflasche das Gas in meine kleine leere Gasflasche um. Außerdem füllten wir das Trinkwasser vom 20 Literbehälter in die 2 kleineren 10 Literflaschen. Wir verabschiedeten uns von unserem Guide und seiner Frau und legten gegen 12 Uhr ab. Wir fuhren genau den Track zurück den wir gekommen waren damit wir keine Grundberührung bekamen. Unterwegs tönte plötzlich ein Warnton von meinem Steuerbordmotor, er wurde zu heiß, weswegen ich Ihn abschalten musste. Die Überhitzung kam bestimmt von den Plflanzenresten die vor dem Wasserzufluss am Saildrive hingen. Zum Glück hatte ich ja noch den Backbordmotor mit dem ich immerhin noch 6 kn Fahrt schaffte. 3 Stunden fuhren wir den Flusslauf des Rio São Francisco runter bis wir das Meer bei höchster Tide erreichten und problemlos die Barre umschiffen konnten. Im offenen Meer angekommen wurden direkt die Segel gesetzt, bei halben 13-16 kn Wind machten wir gute Fahrt und kamen ordentlich voran. Nachts um 1 Uhr löste mich Patrick von meiner Wache ab und ich ging für drei Stunden schlafen. Gegen 5 Uhr wurde ich wach und übernahm wieder die Que Mas. Tommi mit seiner Mon Bijou war mittlerweile 1o Seemeilen hinter uns, weil er mit etwa einem Knoten weniger Fahrt unterwegs war. Der Wind war weiterhin gut und wir machten bis Nachmittags zwischen 7 und 8 kn Fahrt. Leider schlief der Wind etwas ein, weshalb wir einen Motor zur Hilfe nehmen mussten. Maru und Patrick ging es erstaunlich gut weil ich Ihnen ein spezielles Pflaster gegen Seekrankheit hinter Ihr Ohr geklebt hatte. Als es dunkel wurde hatten wir noch etwa 30 sm bis Salvador, der Wind hatte sich auf 9 kn abgeschwächt und damit wir weiterhin gute Fahrt machen konnten unterstütze uns weiterhin ein Motor. Am Donnerstag den 1. Oktober erreichten wir nach 36 stündiger Fahrt von Penedo gegen 23 Uhr die Marina „Terminal Touristico Nautico da Bahia”, welche direkt am Zentrum von Salvador liegt. Im Dunkeln legten wir die Que Mas an den Steg und sicherten den Bug mit Mooringleinen. Wir waren in Salvador angekommen! Weil meine Crew noch hungrig war, bestellten wir noch schnell beim „Burger King” ein paar Hamburger und fielen danach in unsere Kojen. Tommi und Andrews kamen zwei Stunden nach uns an und ankerten am nächsten Tag um 1 Uhr vor der Marina weil es Ihnen zu gefährlich war, im Dunkeln am Steg der Marina anzulegen. Am Morgen legten Sie dann endgültig auch am Steg der Marina an.
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▼MoDiMiDoFrSaSo
Na großer Bruder, man Dich doch reingelassen. Frank hat mir irgendwas erzählt das man nun doch akzeptiert hat, das ihr schon solange in Brasilien seid. Heute kommt ja auch Res an und dann seid ihr endlich wieder “komplett”.
Wie lange habt ihr vor in Salvador zu bleiben? Ich hoffe du kannst ein wenig die Stadt und das Umland erkunden, bevor es weitergeht.
Hier haben wir seit fast einer Woche Wind aus NNW und heute sogar a aus SW, was bedeutet das mein Haus eingesalzt wird. Aber den Kärcher habe ich repariert und stehe in den Startlöchern sobald keine Gischt bis hier her fliegt.
An alle bitte Liebe Grüße und eine schöne Zeit
Deine Lieblingsschwester
Na kleinere Schwester,
Du hast ja schon von mir persönlich gehört wie es mit den brasilianischen Behörden gelaufen ist.Heute Mittag sind wir bei einem Bekannten von Tommi zum Carne da Sol eingeladen. Res und Tommi fummeln schon den ganzen Morgen am Mast rum um ein Fall einzuziehen 😉
Hier ist der Himmel zwar bedeckt aber es ist warm und regnet nicht. Mal sehen wie lange wir hier noch in der Marina bleiben.
Liebe Grüße
Dein Bruder Tom
Tom mein Tom,
dann geht die Reise 🧳 weiter! Schön! Wir telefonieren bald. Kiten kannst du jetzt auch. Da bist du mir einiges voraus. Vielleicht fange ich damit mal wieder an… mal schauen. Samstag habe ich mit Schlagi‘s und Vossen die Essensrunde. Versuche dich dann zu erreichen.
Drück Dich !!!!!!!!!
Hi Uti Schnuti,
schön das Du mir mal in meinen Blog einen Kommentar schreibst, ja mit dem kiten das klappt jetzt schon ganz gut, nur schwierig wird es jetzt wo ich unterwegs bin neue Stellen zum kiten zu finden. Mal sehen, ich versuche jetzt auf jeden Fall dabei zu bleiben. Wenn du mich besuchen kommst, kann ich mit Dir ja vielleicht ein wenig üben 😎. Gute Idee mich bei eurem Essen bei Schlagi und Witti am Samstag per Face Time zu erreichen. Vielleicht klappt es ja!
Abracos e beisos
Tom dein Tom
Hi Tom, alter Seebär! Mit Freude lese ich, dass es dir gut geht. Schön 😍! Wir sind wieder im Alltagswahnsinn angekommen, aber in zwei Jahren geht’s wieder auf große Fahrt. Unser Antrag aufs Sabbatical ist bereits bewilligt. Lass es dir weiterhin so gut gehen und pass auf auf dich. Bussal aus 🇦🇹Lizzy und Markus
Hallo Lizzy, Hai Markus,
freue mich riesig von euch zu hören und finde toll das Ihr in meinen Webblog reinschaut. Wie Ihr ja bestimmt gelesen habt, bilde ich jetzt mit 2 schweizer Eidgenossen eine Flottille und Segel gemeinsam mit Tommi und Res die brasilianische Küste gegen Süden runter. Die beiden Schweizer waren mit Brasilianerinnen verheiratet und sprechen beide ziemlich perfekt portugisisch, was natürlich in vielen schwierigen Situationen hilft!👍🏼 Sie kennen sich hier in Brasilien gut aus und wir haben auch schon viele nette Brasilianer und Brasilianerinnen 🙃 kennengelernt.
Ihr Armen seid wieder im normalen Alltag angekommen, hoffentlich ist es nicht all zu schwierig für euch sich darauf einzustellen, aber wie ich euch kenne, habt Ihr bestimmt ein tolles Freizeitprogramm. Außerdem habt Ihr in 2 Jahren ja ein neues Ziel und könnt dann, hoffentlich ohne Corona, eure erneute Segelreise ⛵️ genießen.
Bis jetzt hat das mit dem auf mich aufpassen ja ganz gut funktioniert, wollen wir mal hoffen, dass mir das weiter so gelingt 👌!!
Ganz liebe Grüße, Abraços e Beijos 😘😘
Tom