Am Morgen des letzten Tages in Brasilien bereitete ich die Que Mas fĂŒr die Zweitagesreise ĂŒber 280 Seemeilen nach Piriapolis nach Uruguay vor. Ich hisste den Code Zero, kontrollierte noch einmal die Logge, fĂŒllte die Wassertanks, entsorgte den MĂŒll und verschloss alle Schaps. Bevor wir um 15 Uhr ablegten, fuhr ich schnell noch mit den Schweizern in die Stadt, wir hatten uns noch die Gastflaggen fĂŒr Uruguay machen lassen. Kurz bevor wir ablegen wollten, kam Lauro mit einem groĂen Aufgebot an den Steg, er hatte die lokale Zeitung und das Fernsehen fĂŒr uns organisiert, ein Reporterin interviewte Res und befragte Ihn ĂŒber unsere Segelreise um die Welt. Der Zeitungsreporter machte am Steg ein groĂes Gruppenfoto von Lauro, den Mitarbeitern, der Nautiklasse mit ihrem Professor und uns. Dann um Punkt 15 Uhr legte ich mit der Que Mas ab, Lauro blies uns zum Abschied auf seinem Schiffshorn, das natĂŒrlich die Mon Bijou mit ihrem reparierten Signalhorn erwiderte. Das ganze Aufgebot am Steg winkte uns zum Abschied zu. Jetzt mussten wir erst einmal die 12 Seemeilen bis zu der Ausfahrt von Rio Grande do Sul zurĂŒcklegen, um 17 Uhr erreichten wir die und fuhren gegen die sich hoch aufbauenden Wellen hinaus auf den atlantischen Ozean und nahmen an der KĂŒste entlang Kurs auf Uruguay. Wir hatten guten Wind aus dem Norden und kamen gut entlang der brasilianischen KĂŒste voran, kurz vor Sonnenuntergang schoss ich noch ein tolles Foto von der Mon Bijou. Die Nacht verging ohne besondere Vorkommnisse, am folgenden Morgen um 9 Uhr segelte die Mon Bijou 10 Seemeilen hinter mir und es waren noch circa 20 Seemeilen bis zum ĂŒberqueren der Grenze nach Uruguay. Genau um 13 Uhr segelte ich ĂŒber die Grenze aus Brasilien nach Uruguay, weiter ging es jetzt die uruguaynische KĂŒste lang in Richtung der groĂen MĂŒndung des Rio de la Plata, in der Nacht wurde es kĂ€lter und durch meine MĂŒdigkeit hatte ich gefroren und dick angemummelt. Schon lange konnte ich das AIS-Signal von der Mon Bijou nicht mehr verfolgen aber ich hatte alle 3 Stunden Funkkontakt und wuĂte so, wie weit Tommi und Res hinter mir segelten. Kurz bevor ich am Vormittag die MĂŒndung des Rio de la Plata bei Punta del Este erreicht hatte, funkte ich nochmal mit der Mon Bijou und wir machten aus, dass bevor ich unseren Zielhafen Piriapolis erreiche, mich nochmal melde. Von Punta del Este bis zum Hafen von Piriapolis waren es noch 15 Seemeilen, kurz bevor ich den Hafen von Piriapolis erreichte, funkte mich auf Kanal 16 eine Frauenstimme an und teilte mir mit, dass ich aus Brasilien kommend wegen der Pandemie keine Erlaubnis hĂ€tte in den Hafen von Piriapolis einzufahren und ich sollte zurĂŒck nach Punta del Este fahren. Direkt funkte ich die Mon Bijou an, die etwa 13 Seemeilen hinter mir war und teilte Res und Tommi mit, dass der Hafen von Piriapolis fĂŒr uns geschlossen ist. Die Beiden standen in diesem Moment genau vor Punta del Este und meldeten sich bei dem Hafen. Zuerst wollte die Portcontrol von Punta del Este die Mon Bijou abweisen, doch durch die HartnĂ€ckigkeit von Res wurde Ihnen dann doch das Ankern vor dem Hafen erlaubt, Res fragte auch noch ob ich aus Piriapolis kommend dort auch ankern könnte, ich durfte! Weil der Wind eingeschlafen war, musste ich die ganzen 15 Seemeilen von Piriapolis zurĂŒck nach Punta del Este motoren, gegen 14:30 Uhr erreichte ich Punta del Este und ankerte neben der Mon Bijou vor dem Hafen. Als wir wie immer, auf unsere âerfolgreiche Ankunftâ in Uruguay ein Ankerbier auf der Mon Bijou tranken, kam ein Schlauchboot von der Prefectura vorbei und teilte uns mit, dass wir an dem Steg vom MilitĂ€r anlegen sollten und auf keinen Fall unsere Schiffe verlassen dĂŒrften. Der Anlegesteg wurde mit Absperrgittern separiert und zur Kontrolle wurde noch ein MilitĂ€rsoldat abgestellt. Am MilitĂ€rsteg kam kurze Zeit spĂ€ter ein Mitarbeiter der Prefectura vorbei, der unsere Ausklarierungspapiere von Brasilien kontrollierte und uns mitteilte, dass wir nicht einreisen dĂŒrften weil wegen der Pandemie sein Land fĂŒr AuslĂ€nder geschlossen sei und wir nur ausnahmsweise hier am MilitĂ€rsteg fĂŒr kurze Zeit geduldet wĂŒrden. Jedenfalls war ich froh, dass ich endlich schlafen konnte und legte mich schon um 18 Uhr aufs Ohr. Trotz starken Regens in der Nacht hatte ich bis morgens um 7 Uhr gut geschlafen, kurz vor 12 Uhr teilte uns der MilitĂ€rchef von Punta del Este mit, dass wir den Steg bis 12 Uhr verlassen und wieder vor dem Hafen ankern mĂŒssten, was wir dann auch taten. Mal sehen wie es weiter geht?
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