Wie gestern besprochen, lichteten wir um 13 Uhr unsere Anker vor der Kirche von Santiago do Guiape und motorten gemĂŒtlich den Rio Paraguaçu hinunter. Wir wollten zu einem Ankerplatz im Flusslauf, der in unserem schlauen Cruising Guide von Brazil verzeichnet war. Hier konnte man einen Wasserfall an Land besichtigen. Nach etwa 2 Drittel der Strecke bemerkte ich auf dem Navigationsplotter ein AIS Symbol, dass uns im FluĂ entgegen kam. Die AIS Informationen lieĂen vermuten, dass es sich um ein normales Motorboot handelt. Als Entgegenkommer versuchten wir in steuerbordseitigen Fahrwasser des Flusses zu fahren, damit uns das Motorboot an unserer Backbordseite passieren konnte. Erst als das Motorboot um die Flussbiegung kam, erkannten wir, dass es sich um ein graues Fahrzeug der Marina do Brasil handelte welches uns höchstwahrscheinlich ĂŒberprĂŒfen wollte. Als das Fahrzeug der Marine nĂ€her kam, machten die Marineros uns mit Handzeichen deutlich unsere Schiffe aufzustoppen. Es wurde ein Schlauchboot ins Wasser gesetzt, das zuerst zur Mon Bijou fuhr. Da ich keine Nationalflagge gesetzt hatte, brachte ich Sie zĂŒgig an meinem Heck an. Schnell zog ich mir eine vernĂŒnftige Hose und ein T-Shirt ĂŒber und suchte die Papiere zusammen, welche die Beamten der Marine bestimmt sehen wollten. Da die Beamten wegen Covid-19 Masken trugen zog ich mir auch noch eine Maske an. Aus der Entfernung sah ich, dass auf dem Schiff von Tommi und Res zwischen Ihnen und den Beamten eine aufgelockerte AtmosphĂ€re herrschte, zum guten SchluĂ wurden sogar noch Fotos gemacht. Jetzt kam das Schlauchboot zur Que Mas rĂŒber, Res saĂ als Dolmetscher mit in dem Schlauchboot, da ich ja nicht des Portugiesischem mĂ€chtig war. Es gab eine freundliche BegrĂŒĂung und eher eine oberflĂ€chliche Kontrolle der Papiere. Es hatte so den Anschein, dass die Beamten der Marine schon bevor Sie uns stoppten, mit ihrem Marineoffice abgecheckt hatten, ob mit unseren Papieren alles in Ordnung war. Der Beamte bat mich mit meinem Schiff nĂ€her zu ihrem Motorboot zu fahren, damit er ein schönes Foto mit mir zusammen auf der Que Mas und im Hintergrund das Boot der Marina do Brasil machen konnte. Ich fragte ob ich auch noch ein Foto von Ihnen machen dĂŒrfte und dann war der ganze Spuk vorbei und wir durften weiter fahren. Wir verabschiedeten uns noch freundlich und fuhren weiter den Fluss runter bis wir um 15:30 den Ankerplatz erreichten. NatĂŒrlich war beim Ankerbierchen unser GesprĂ€chsstoff die Begegnung mit der Marina do Brasil und natĂŒrlich was es zum Abendessen geben wĂŒrde. Das Abendessen fand wie immer auf meinem Katamaran statt, doch vorher gab es natĂŒrlich unsere Caipirinhas. Nach einem spannenden Tag brachte ich die Mon Bijou Crew auf ihr Boot, sicherte das Dingi und ging schlafen.
Am nĂ€chsten Morgen fuhren wir mit dem Dingi alle zusammen an Land um den Wasserfall zu suchen. Dazu mussten wir ĂŒber ein sehr gepflegtes PrivatgrundstĂŒck gehen, ziemlich schnell fanden wir einen kleinen Bach dem wir folgten bis wir den Wasserfall erreichten. Nachdem Tommi eine erfrischende Dusche unter dem Wasserfall genommen hatte, wanderten wir zurĂŒck und machten uns bereit fĂŒr die Weiterfahrt nach Itaparica. Um 11:45 Uhr fuhren wir weitere 6 Seemeilen den Fluss herauf, doch kurz vor der Ausfahrt kam uns irgend etwas entgegen, um genau zu sehen was uns dort entgegen kam, nahm ich das Fernglas und erkannte, dass ĂŒber 10 Jetskifahrer den Fluss runter gedonnert kamen, als ich das Fernglas zurĂŒck in das Etui stecken wollte, machte ich eine schreckliche Entdeckung, am Boden des Etuis lag die kleine Fledermaus und fing schon an zu verwesen. Anscheinend hatte Sie es gerade noch so geschafft von dem hellen Cockpittisch in das dunkle Fernglasetui zu fliegen, wo der kleine Kerl in Ruhe auf sein Ende warten konnte. NatĂŒrlich war die EnttĂ€uschung groĂ, dass meine BemĂŒhungen die Fledermaus wieder hoch zu pĂ€ppeln, gescheitert waren đđŒ. Nachdem ich die Fledermaus seemĂ€nnisch bestattet hatte, setzte ich die Segel und segelte den Fluss hinaus in die Baia de Todos Santos. Leider bekam ich den Wind direkt von vorne, weshalb ich die Segel wieder einholte und die restliche Strecke motorte. Jetzt waren es nochmal 10 Seemeilen bis zu dem Ankerplatz an der Nordspitze von Itaparica, den ich gegen 15:15 Uhr erreicht hatte. Da Tommi und Res die Strecke gesegelt sind, erreichten Sie den Ankerplatz eine Stunde spĂ€ter. Diesmal wollten wir auf Itaparica in einem Restaurant essen gehen und fuhren mit dem Dingi an Land. An einer Bar direkt am Meer trank Jeder von uns, nachdem wir mehr als eine halbe Stunde nach unserer Bestellung darauf gewartet hatten, einen Caipi. Nach der Bezahlung, wegen der zĂŒgigen Bedienung gab es kein Trinkgeld, fanden wir ein Restaurant in dem wir sehr gutes Essen bekamen. Zufrieden und satt marschierten wir zum Dingi, welches uns sicher in unsere Kojen brachte.
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