Isla Bonita

Nach der ganzen Bootsbastelei stand jetzt mal zur Abwechslung Kultur auf dem Programm. Die Insel wurde von mir mehr oder weniger erkundet. Eigentlich könnte La Palma auch La Banana heißen, soviele Bananen werden auf der Insel gezüchtet, wo man geht und steht Bananenplantagen. Die Insel wollte ich sportlich, also mit meinem Fahrrad erkunden, die paar Steigungen auf der Insel werde ich schon meistern, dachte ich 🙄. Vom Hafen der Marina Tazacorte ging es Morgens mit einem Höhenunterschied von 150 Metern in den Ort von Tazacorte los. Das war mit meinem kleinen Rad schon eine ganz schöne Ackerei, total verschwitzt oben angekommen musste ich mir zur Erholung ein großes Alster genehmigen. Danach ging es weiter über Los Llanos bis zum Barranco de Las Angustias (Schlucht der Todesängste). Das Fahrrädchen musste ich an steilen Stellen den Berg hochschieben, hochradeln war mit dem Rad bei den Steigungen einfach nicht zu machen 😩. Auf der höchsten Erhebung auf meiner Strecke angekommen überlegte ich mir ob ich die Abfahrt in die Schlucht der Todesängste mit dem Rad mache oder lieber zu Fuß gehe, weil ich zurück das Rad ja wieder hoch schieben müsste. Lieber zu Fuß dachte ich, schloss das Fahrrad ab und marschierte mit meinem Rucksack abwärts, nach 300 Metern hielt auf einmal ein Auto an und der Typ in der Karre fragte mich irgendetwas in spanisch, nachdem er merkte das ich nix verstanden habe sprach er mich in deutsch an und fragte wohin ich wollte und ob er mich mitnehmen könnte. Klaro, antwortete ich und stieg ein, es stellte sich heraus das Max schon 35 Jahre auf La Palma lebt und er mit seiner Familie eine Autovermietung hat. Er brachte mich an den Einstieg in das Flussbett von der Schlucht der Todesängste 😱. Danke Max, jetzt wanderte ich das obere Flussbett in Richtung der Küste entlang, nach vier Kilometern stoppte mich eine Abzäunung, also zurück marsch marsch, es war sowieso schon spät, ich musste ja die lange Passtrasse wieder hoch bis zu meinem Rad. Als ich ein paar Meter auf der Straße gegangen war, hielt wieder ein Auto an, diesmal waren es Schweizer Urlauber, Sie nahmen mich bis oben zu meinem Velo mit, von dort aus war es dann ein Klacks, immer den Berg runter wurde die Marina Tazacorte gegen 19 Uhr von mir erreicht. Mit dem Radel ist es dann doch viel zu anstrengend die Insel zu erkunden, noch am selben Abend orderte ich von Max einen Mietwagen für die nächsten 2 Tage.
Am nächsten Morgen wurde mir der Mietwagen in die Marina gebracht und ich düste erstmal los nach Santa Cruz, dort traf ich im Hafen nochmal die Crew von der Zora, die ja mit der Milonga und mir von Madeira aus Flottille nach La Palma gesegelt ist. Nach einigem Seglerlatein und paar Bierchen ging es weiter an den Vulkanen San Antonio und Teneguia vorbei in Richtung Südspitze der Insel bis zu den Faros Fuencaliente. Dort steht der zum Museum umgebaute ausgediente Alte, und der neue Leuchtturm. Nach der Besichtigung ging es auf der Westseite wieder hoch Richtung Tazacorte. Mittlerweile machte sich der Kraftakt vom Vortag Berg hoch mit dem Rad, Berg runter und noch ein Fußmarsch bei meinem Knie bemerkbar, es war total entzündet und tat höllisch weh . Also Voltaren einwerfen und einen Salbenverband über Nacht und hoffen, dass es Morgen besser ist.
Tatsächlich, am nächsten Tag ging es meinem Knie schon besser und ich machte mich auf zum höchsten Berg der Insel dem Roque de los Muchachos. Je nach Wetter und Sichtbedingungen kann man von dort bis noch Gomera und Teneriffa sehen. Dort oben stehen die größten Himmelsteleskope der Welt. Leider hatte ich da oben keine gute Fernsicht und konnte im Dunst „nur” die Berge von La Palma und das Tal von Tazacorte erkennenn. Nachdem ich den höchsten Punkt der Insel geschafft hatte ging es wieder runter Richtung Meeresspiegel. In Santa Domingo habe ich mir ein leckeres Pechuga de Pollo gegönnt und über Santa Cruz ging es zurück zu dem Aussichtspunkt La Cumbrecita, wovon man den Nationalpark von la Palma überblicken kann, dort konnte ich tolle Naturaufnahmen machen. Vom Aussichtspunkt La Cumbrecita ging es dann endgültig in die Marina Tazacorte zur Que Mas. Insgesamt habe ich in den 2 Tagen mit dem Mietwagen über 300 km zurückgelegt und Einiges gesehen.

 

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