29.4. Fr. In der vergangenen Nacht hatte es ordentlich gewindet und weil unsere Gribdaten schon über 48 Stunden alt waren, holte ich sicherheitshalber die neuesten Windinformationen über PredictWind. Es sah gut aus, wir konnten also um 9 Uhr los, Res löste meine Landleinen, ich fuhr schon mal langsam aus der Bucht Bahia Mussel raus und wartete bis die Mon Bijou aufgeschlossen hatte. Direkt an der Isla Carlos III patrouilliert jeden Tag ein Schiff der Armada de Chile. Kurz nachdem wir gestartet waren kam die Armada uns entgegen und funkte mich freundlich an. Nachdem ich alle ihre Fragen, woher ich komme, wohin ich gehe und wann ich dort ankomme zu ihrer Zufriedenheit beantwortet hatte, fragten Sie zum guten Schluß noch, ob ich zusammen mit der Mon Bijou fahren würde, nachdem ich das bejaht hatte, bedankten Sie sich und wünschten mir eine gute Weiterfahrt. Wir konnten wegen der Strömung und dem Gegenwind anfangs nur 3,5 bis 3,8 Knoten Fahrt machen und fragten uns, ob wir bei diesem Tempo es schaffen könnten, die Caleta Playa Parda vor der Dunkelheit zu erreichen. Doch im Laufe unserer Fahrt nahm der Wind ab und wir konnten mit über 4 kn Fahrt unserem Ziel entgegen motoren. Unterwegs begeneten uns ein kleines Fährschiff und ein großes Frachtschiff. Genau um 17 Uhr erreichten wir die Caleta Playa Parda. Die Einfahrt in die weitläufige Bucht war sehr schmal und man musste aufpassen, dass man nicht auf einen Felsen draufrauschte, langsam tastete ich mich in die Bucht, als ich die schwierige Stelle mit dem Felsen passiert hatte, wäre ich fast am Ende der Bucht noch auf eine Untiefe aufgelaufen, im letzten Moment schaute ich auf den Tiefenmesser der nur noch 1,5 Meter anzeigte, schnell legte ich den Rückwärtsgang ein und gab Vollgas, als ich endlich stand, hatte die Que Mas nur noch eine Handbreit Wasser unter sich, vorsichtig drehte ich den Kat auf der Stelle und fuhr mitten in die Bucht zurück. Puhh, das ist nochmal gut gegangen, ich schmiss den Anker auf 10 Meter Tiefe und lies 60 Meter Kette auslaufen. Mittlerweile waren Tommi und Res auch in die Bucht eingefahren und ankerten neben mir. Nach dem Ankerbier auf der Mon Bijou, fuhr ich mit meinem Dingi auf die Que Mas, und machte mich nach einer dicken Portion Spaghetti bettfertig.
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