16.06 Do. Am Mittwochmittag fing das ja schon gut an, um 13 Uhr, kurz nach dem Tidenwechsel, wollte ich Anker auf gehen, doch der Wind blies dem Kat so stark auf die Nase, dass die 1800 Watt starke Ankerwinsch es nicht schaffte, die Ankerkette einzuholen, stattdessen flog die Sicherung raus. Was tun, fragte ich mich, durch die Wellen ging der Bug immer hoch und runter, in dem Moment wo der Bug nach unten ging war die Kette einen kurzen Moment nicht unter Zug, diesen Moment nutzte ich, um die Kette zentimeterweise einzuholen, natĂŒrlich dauerte es seine Zeit, nur noch 15 Meter, doch plötzlich hing die Kette an einem Felsen fest, zum GlĂŒck hatte ich beim abtauchen der Ankerkette gesehen, in welcher Richtung sie um den Felsen lag und manövrierte die Que Mas in diese Richtung, damit die Kette frei kam, jetzt konnte ich vom Steuerstand aus problemlos den Rest der Kette einholen. So, das wĂ€re schon mal geschafft, jetzt als NĂ€chstes durch den Pass Pakaka, am Beginn der Ausfahrt empfing mich eine unruhige See, doch danach konnte man ruhig aus dem engen SĂŒdpass heraus fahren und Kurs auf Rangiroa nehmen. Der Himmel war komplett bedeckt und in Richtung Rangiroa war eine riesige schwarze Front zu sehen, das sah nicht gut aus! Da es bis Rangiroa 80 sm waren und der Tiputa-Pass erst gegen neun Uhr am nĂ€chsten Morgen passiert werden konnte, hatte ich genĂŒgend Zeit und konnte nur mit der gesetzten Genua segeln. Nach 5 Stunden es war schon dunkel, begann es rund um die Que Mas zu blitzen und es schĂŒttete aus KĂŒbeln, eine riesige Gewitterfront mit ordentlich Wind im GepĂ€ck, zog gefĂŒhlte zwei Stunden ĂŒber uns hinweg. Eigentlich dachte ich das Schlimmste wĂ€re jetzt vorbei, doch als ich gegen Mitternacht die Ostseite des Rangiroa-Atolls erreicht hatte, nahm auf einmal der Wind immer mehr auf 20âŠ25âŠ30âŠ35 kn, in der Spitze bis 37 kn zu und schob den Kat ohne gesetzte Segel mit 6 kn Fahrt weiter, dazu kamen ĂŒberall ringsum Lichtblitze, Donner und Starkregen, das war kein VergnĂŒgen! Nach etwa einer halben Stunde ging der Wind nach und nach wieder bis unter 20 kn zurĂŒck und man konnte wieder einigermaĂen entspannen. Bis zum Tiputa-Pass waren es noch 30 sm, das könnte zeitlich noch passen, allerdings ohne gesetzte Segel, sonst wĂŒrde die Que Mas viel zu frĂŒh die Passeinfahrt erreichen. Durch den stĂ€ndig starken Wind, inzwischen war er wieder auf 25 kn angeschwollen, waren die Wellen auf ĂŒber zweieinhalb Meter angewachsen, ich befĂŒrchtete fĂŒr die Passeinfahrt das Schlimmste. Als wir um 8:30 Uhr den Tiputa-Pass erreicht hatten, bestĂ€tigten sich meine BefĂŒrchtungen, vor dem Pass brachen sich die Wellen und es gab eine unangenehme Kreuzsee, was sollâs, Augen zu und durch. Mit voll gesetzter Genua und der gesamten Motorpower von 80 PferdestĂ€rken, nahm ich Anlauf, ich musstewie wild die brechenden Wellen aussteuern, damit der Kat nicht quer schlug, nach gefĂŒhlten 10 Minuten hatten wir es geschafft, brave Que Mas, wir waren heile durch den Pass gekommen und steuerten in ruhigeren GewĂ€ssern zu unserem Ankerplatz. Manno, war das eine Nachtfahrt, das braucht man auch nicht jeden Tag!
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