Die Que Mas kommt an Land

Am Freitagnachmittag den 26.4. um 15 Uhr war ich endlich wieder „zu Hause”. Nachdem ich in meiner Que Mas eingezogen war, kümmerte ich mich den Rest des Tages darum die ganzen Sachen aus dem Campervan in die Que Mas zu verfrachten. Am Abend hatte ich fast den ganzen Camper leer geräumt. Am nächsten Tag holte ich im Marinaoffice meine Pakete ab die ich zur Whangarei Marina hatte schicken lassen. In den Paketen waren die Druckdämpfer für die Heckklappe vom Campervan, Bremsklötze und das Nabenschaltgetriebe für’s Klapprad. Na da hatte ich ja direkt schon was zu tun, als erstes baute ich die Gasdruckdämpfer ein und räumte die letzten Sachen aus dem Camper. Im Vorderrad des Dahon Klapprads ersetzte ich eine gebrochene Speiche und versorgte mich bei PacknSafe mit den nötigen Lebensmitteln. Den nächsten Tag nahm ich mir den Einbau der Nabenschaltung für das Fahrrad vor, das Rad war ja in Nelson ins Hafenbecken gefallen und das eingedrungene Salzwasser hatte das alte Schaltgetriebe komplett zerstört, Der Ausbau des alten verrostetem Getriebe und die Reinigung der Radnabe beanspruchte zusammen mit dem Einbau der neuen Bremsklötze den ganzen Tag. Mittlerweile hatte eine neue Woche begonnen und so konnte ich am Montag meine im Januar bestellten Sachen für die Saildrives und die reparierten Sitzbezüge abholen. Während ich mir am späten Nachmittag noch einmal die Feinabstimmung der Bremsen am Rad machte, hörte ich auf einmal eine Stimme aus dem Hintergrund „Hey Que Mas”, das war Sue von der Seawind, die erfreut darüber war, mich wiederzutreffen. Das letzte Mal hatten wir uns vor über einem halben Jahr in Tonga getroffen, Ich hatte Glück Sie noch zu treffen, in 4 Tagen wollte Sue mit ihrem Mann für zweieinhalb Monate nach Schweden fliegen. Zum Abschied lud ich das Schwedenpärchen am nächsten Abend auf meine Que Mas ein, die Beiden brachten leckeres Sawichi und eine Flasche Sekt mit, denn es gab an dem Abend richtig was zu feiern, Sie waren mit der Seawind an diesem Tag genau sieben Jahre auf den Weltmeeren unterwegs. Jetzt waren es nur noch 2 Tage bis die Que Mas am 2. Mai an Land geholt wird, mit der Norsand Boatyard und Brian von der Whangarei Marina sprach ich schon mal das ganze Prozedere ab, schließlich hatte ich ja nur einen Motor um den Katamaran zur Norsand Boatyard rüber zu fahren. Brian, der Chef der Whangarei Marina, wollte den defekten Motor auf der Backbordseite mit seinem 20 PS starkem Dingi ersetzen. Vor der Überfahrt musste ich mit meinem Shorty in die kalte Dreckscloake der Whangarei Marina den mit Muscheln und Pocken überwucherten Propeller des intakten Motors reinigen. Um kurz vor ein Uhr ging es dann am 2. Mai los, vorsichtig bugsierten Brian und ich die Que Mas von ihrem Liegeplatz aus der Whangarei Marina. Nur kurze Zeit später wurde die spektakuläre Fischhakenbrücke „Te Matau a Pohe bridge”,  für uns geöffnet, langsam fuhren wir durch die geöffnete Klappbrücke über den Hatten River in Richtung Norsand Boatyard. Jetzt war es nicht mehr weit, hinter der nächsten Flußbiegung tauchte schon der große Slipway von der Norsand Boatyard auf, in Schleichfahrt näherten wir uns dem dortigen Steg, wo Kevin der Slipmaster und seine Gehilfen schon warteten um die Leinen anzunehmen, damit Sie den Katamaran zum ausslippen in die richtige Position bringen konnten. Kevin und seine Mitarbeiter bugsierten Stück für Stück einen riesigen hydraulischen Slipwagen zwischen die beiden Rümpfe der Que Mas und hoben damit ganz vorsichtig Zentimeter um Zentimeter den Katamaran an und zogen ihn mit einer großen Zugmaschine aus dem Wasser an Land. Jetzt konnte man erstmal sehen was für ein Bewuchs sich während des halben Jahres in der Whangarei Marina an den Unterwasserrümpfen der Que Mas angesammelt hatte, ein wahres Meeresbiotop! Direkt nach dem auswassern, fingen zwei Arbeiter der Boatyard mit Spachtel und einem Hochdruckreiniger die Rümpfe der Que Mas von der unfreiwilligen Muschelzucht zu befreien. Jetzt sah man, warum der rechte Motor keinen Antrieb mehr brachte, die innere Verzahnung des Saildrivepropellers war komplett von der Antriebswelle abgeschliffen worden, so konnte der Propeller von dem Saildrive nicht mehr angetrieben werden und rutschte auf der Welle nur noch rum. So ein Mist, wenn ich das vorher gewusst hätte, wäre mir der fünfmalige Kupplungsausbau erspart geblieben!!! Na gut, das ist jetzt auch egal, nun muss ich erstmal zusehen, dass ich die Que Mas hier in der Boatyard wieder auf Vordermann bringe.

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