Am Dienstag den 24.10. ging es mit der Kaia um 7 Uhr in der Frühe nach Nomuka, wo wir so gegen 15 Uhr vor der Insel Nomuka Iki ankerten. Johan hatte die Idee mit seinem Dingi zu der Insel zu fahren und sich dort ein wenig umzuschauen. Die Insel war von dem Tsunami der im Februar 2022 hier in der Region gewütet hatte, total zerstört worden. Der Tsunami hatte alle Palmen von der Insel weg gespült, nur auf einem Hügel waren die Bäume verschont worden und sah es einigermaßen normal aus. So eine Wasserwalze reißt alles was nicht Niet- und Nagelfest ist, mit sich mit, nachdem wir uns eine Stunde das Trauerspiel auf der Insel angeschaut hatten, kamen wir zum Dingi zurück. Die Brandung hatte sich des Dingi ermächtigt und es mit Wasser voll gespült, mit Johan versuchte ich erfolglos das Wasser aus dem Dingi zu bekommen. Uns blieb nichts anderes übrig, als das volle Dingi mit Johan ins tiefere Wasser zu schieben, wo er mit dem Außenbordmotor versuchte nicht wieder in die Brandungswellen zu kommen, doch wie sollten Ruthi und ich jetzt trockenen Fusses ins Dingi kommen? Wir hatten keine andere Chance als mit voller Montur zum Dingi zu schwimmen. Klatschnass kamen wir auf die Kaia zurück, schnell fuhr ich zu meiner Que Mas, nahm eine heiße Dusche und legte mich wieder trocken. Wir wollten am nächsten Morgen weiter zu einer 15 sm entfernten Inselgruppe, weil es von dort nur noch 45 sm bis zur Hauptinsel Tongatapu waren. Als ich um neun Uhr meinen Anker lichtete, konnte ich den Kat mit den Motoren nicht mehr richtig ausrichten und wurde von 25 kn Wind genau auf die Kaia getrieben, im letzten Moment gab ich mit beiden Motoren Vollgas und konnte so noch gerade einen Crash mit der Kaia verhindern. Ich musste feststellen, dass der Steuerbordmotor Probleme mit der Kupplung im Saildrive hatte und ich die Que Mas mit dem einen Motor nicht gegen den Wind halten und der Kaia folgen konnte. Über Funk informierte ich Johan, dass ich nur mit dem Wind den Kat mit einem Motor steuern konnte und umdrehen und die Insel Numoka Iki in der anderen Richtung umfahren müsste. Wir wollten uns dann später an der 15 sm entfernten Insel Kelefesia wieder treffen. Um zu der Insel zu kommen musste ich aufkreuzen und kam dort erst kurz nach 17 Uhr an, leider konnte ich die Kaia dort nirgendwo sehen und über Funk auch nicht erreichen. Wo war Johan? Da die Kaia nirgends zu sehen war und kein passender Ankerplatz auszumachen war, traf ich für mich die Entscheidung über Nacht direkt bis nach Tongatapu weiter zu segeln. Ich musste die Geschwindigkeit des Kats auf unter 3kn drosseln, damit ich nicht mitten in der Nacht in Tongatapu aufschlage. Mit 21kn Wind segelte ich mit 40% Genua und machte so eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 2,5kn. Als die Morgendämmerung einsetzte waren es noch sechs Seemeilen bis zum Ankerplatz vor dem Inselchen Pangaimotu. Um 7:30 Uhr versuchte ich den Ankerplatz mit einem Motor anzusteuern, fast hätte ich es geschafft, doch kurz vorher frischte der Wind auf 25kn auf und ich konnte mit dem einen Motor nur noch in die Nähe des Ankerplatzes kommen und musste auf 20 Meter Tiefe den Anker fallen lassen. Trotzdem war ich froh, dass ich mit dem einen Motor sicher vor Pangaimotu vor Anker lag. Direkt am nächsten Tag machte ich mich daran die defekte Kupplung aus dem Steuerbordsaildrive auszubauen, damit ich die Kupplung läppen konnte. Gegen 15:30 Uhr trudelten Ruthi und Johan mit ihrer Kaia ein, jetzt klärte sich auf, warum ich die Beiden gestern nicht an der Insel Kelefesia angetroffen hatte. Nachdem Sie nach mehreren Versuchen keinen geeigneten Ankerplatz gefunden hatten, waren Sie wieder zu dem vorherigen Ankerplatz vor Nukoma Iki zurück gesegelt und hatten dort noch die nächste Nacht verbracht, bevor Sie dann am Morgen nach Nuku’ Alofa aufgebrochen waren. Nach der Ankunft von Ruthi und Johan auf dem Ankerplatz vor der Insel Pangaimotu, aß ich gemeinsam mit Ihnen zu Abend, wobei wir die Erlebnisse des vorhergehenden Tages Revue passieren ließen. Am nächsten Tag baute ich die geläppte Kupplung wieder ein, doch leider hatte meine Reparatur keinen Erfolg, die Kupplung rutschte immer noch durch. Noch einmal baute ich die Kupplung aus um den mittleren Konus der Kupplung auf Verschleiß zu überprüfen, es schien so, als wäre der Kupplungskonus so stark verschließen, das er ersetzt werden müsste. So ein Mist, hier in Tonga werde ich wohl keinen Ersatzkonus bekommen, was bedeutete, dass ich es nur mit dem Backbordmotor irgendwie bis Neuseeland schaffen musste. Zum Glück kam am 30. Oktober meine Crew Ines und Jo aus der Schweiz, die ich an diesem Tag gegen 13 Uhr vom Flughafen in Tongatapu abholte. Den darauf folgenden Tag erkundeten wir gemeinsam mit einem Mietwagen die wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Tongatapu. Als Erstes fuhren wir zum Blow Hole, wo von der auf das Land brechenden Brandung riesige Wasserfontänen aus dem Riff geblasen wurden, danach ging es zum Tsunami Rock, der wohl im 18. Jahrhundert von einem riesigen Tsunami hundert Meter weit auf’s Land gespült wurde. Von dort ging es weiter zur Ahononou Cave und die letzte Sehenswürdigkeit waren die antiken Hauptstädte des Königreichs Tonga im Norden der Insel Tongatapu. Leider blieb uns nicht viel Zeit in Tongatapu bis zur Weiterfahrt in Richtung des Minerva Riff, am Mittwoch dem 1. November kümmerten wir uns noch um die Verproviantierung und am Donnerstag checkten wir uns von Tonga aus um am Donnerstagnachmittag oder am Freitagmorgen in Richtung Neuseeland aufzubrechen.
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▼MoDiMiDoFrSaSo
Hallo Thomas, ich nehme an dass du noch die SD 50 saildrives hast die wegen dieser Kupplung Schwäche mit dem SD60 Model ersetzt vor etlichen Jahren ersetzt wurde. In Neuseeland ist Yanmar gut vertreten und langfristig wäre es vieleicht besser auf den SD60 umzusteigen.
Mein Lieblings Aufenthalt Platz in Neu Seeland war Whangarei. Ideale Marina mitten in der Stadt und jede Art Marine supplies und Reperatur shops. Leider noch etwas kühl um diese Jahreszeit und es wird erst nach Weihnachten wärmer. Gute Überfahrt und bleib gesund.
Hallo Gert,
Du schaust ja immer wieder mal bei mir auf der Webseite vorbei, das freut mich!
Ja, ich habe die SD50 Saildrives, normalerweise bekomme ich die Kupplung immer wieder hin, doch diesmal ist der mittlere Cone so verschließen, das ich einen Neuen brauche. Wird mal wieder spannend mit einem Motor nach Neuseeland rüber zu kommen.
Übrigens habe ich einen Liegeplatz in der Whangarei Marina vorreserviert 😉
Am 7.12. geht es dann nach Deutschland, mit meiner 95 Jahre alten Mutter Weihnachten feiern.
Bleibt auch gesund in Buzios
Tom