21.6. Di. Der Umweg durch den Kanal Puyuhuapi über die Bucht von Seno Morras nach Puerto Cisnes hatte sich für uns definitiv gelohnt. Wir konnten uns komplett mit Bargeld, Nahrungsmitteln und Diesel in Puerto Cisnes versorgen und haben mit Blanca und ihrem Sohn Nicolas sehr nette Chilenen kennengelernt. Man könnte hier bestimmt noch etwas bleiben, aber wir müssen ja irgendwann mal in Puerto Montt ankommen. Bis zur Caleta Porvenir waren es diesmal 40 sm, damit wir die Strecke sicher bis zum Abend schaffen konnten, brachen wir schon um 9 Uhr auf. Zuerst ging es nochmal 13 sm mit Windunterstützung den Kanal Puyuhuapi hoch bis wir in den Kanal Jacaf einfahren konnten und kurze Zeit später den Paso Sibbald erreichten, in dessen Mitte eine kleine Insel mit dem vorgelagertem Roca Orestes lag, welche man sowohl von der östlichen Seite als auch von der westlichen Seite passieren konnte. Wir entschieden uns für die tiefere und sicherere Passage an der Westseite der Insel. Genau an diesem Paso Sibbald besuchte mich ein Raubvogel und spazierte auf dem Deck der Que Mas herum, später machte er es sich auf der Mastsaling gemütlich, erst als ich mich an Deck blicken lies, flog er mit lautem Gekreische wieder weg. Nachdem wir den Paso Sibbald passiert hatten , lag die Hälfte der bis zu unserer Ankerbucht Caleta Punta Porvenir, die ziemlich am Ende des Kanal Jacaf lag, hinter uns. Wir hatten die richtige Zeit für die Passage durch den Kanal Jacaf erwischt, mit 2 Knoten Strömung und achterlichem Wind rauschten wir durch den Kanal Jacaf und erreichten mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 6,2 kn, nach 6,5 Stunden unsere Ankerbucht. Leider hatten wir uns dieses Mal eine nicht so angenehme Ankerbucht ausgesucht, wir mussten in dieser Bucht auf etwa 20 Meter Tiefe ankern und konnten wegen dem begrenzten Schwojkreis die Ankerkette nur auf die dreifache Länge der Tiefe ausbringen. Ich ankerte auch nochmal um, weil ich beim ersten Versuch nur 40 Meter Ankerkette auslassen konnte, das war für einen sicheren Halt des Ankers zu wenig. Glücklicherweise war aber nur mäßiger Wind für die Nacht vorhergesagt und wir hatten guten sandigen Ankergrund. Eine zweite unangenehme Sache war der in die Bucht kommende Schwell, man fühlte sich wie auf einer Schiffschaukel vom Jahrmarkt. Trotz des Geschaukels genehmigten wir uns in der Mon Bijou ein süffiges Ankerbier aus Patagonien. Wegen der Schaukelei durch den Schwell, wird das bestimmt, im wahrsten Sinne des Wortes, eine unruhige Nacht werden.
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