Am 24.11. bin ich mit meinem Brüderchen nach unserem Frühstück vom Hotel Diego de Almagro Valparaiso in Richtung Concepción aufgebrochen. Während der Fahrt klingelte mein Handy, es war Fernando der einige Information zur Galvanisation meiner Ankerkette hatte. Die LKW-Fahrer von Chile streikten noch immer, doch wir hatten Glück in unserer Fahrtrichtung waren nur kleinere Staus, auf der entgegengesetzten Seite bildeten sich dagegen kilometerlange Schlangen. Nach circa 7 Stunden hatten wir es geschafft und kamen gegen 17 Uhr an unserem vorgebrachten Hotel „Le Petit” wohlbehalten an. Das Hotel war eigentlich ganz schnuckelig, nur unser Zimmer war wie schon der Hotelname ausdrückt le Petit, dafür war das Hotelpersonal aber sehr aufmerksam und zuvorkommend. Da mein Bruder und ich auf der Fahrt fast nichts gegessen hatten, gingen wir nahe des Hotels in einem chinesischen Restaurant abends etwas essen, leider war der Chinese ein Griff ins Klo, zuerst bekamen wir 3 Jahre über dem Haltbarkeitsdatum abgelaufenes altes schales Bier serviert, worüber Fränki, der ja Bierspezialist ist, nicht gerade begeistert war und dann war das Essen auch noch unter aller Kanone. Wenigstens konnten wir nach dem misslungen Abendessen den Tag im Café Neruda, einer urigen Studentenkneipe, noch einigermaßen ausklingen lassen. Am nächsten Tag ging mein Bruder mit mir in Concepción auf Erkundungstour, von einem Uberfahrer ließen wir uns zu dem Dinosaurierpark „Acevedo” bringen, der Park wäre eigentlich ganz schön gewesen, wenn nicht der übel riechende Uringeruch den Gang durch die Ära der Dinosaurier so getrübt hätte. Zu Fuß kamen wir an das Unigelände der Stadt, wo inmitten der verschiedenen Fakultäten mit großen Grünflächen und vielen Bäumen eine entspannte Atmosphäre für das studierende Volk geschaffen wurde. Wir wanderten über dem nahe der Unigelände liegendem Plaza Perú bis zu dem wichtigsten Platz der Stadt, dem Plaza de la Inpedencia, wo die feierliche Erklärung der Unabhängigkeit Chiles abgegeben wurde. Von hier aus ließen wir uns mit Uber zu dem Mirador Lirquen bringen, von diesem Aussichtspunkt hat man eine tolle Sicht über die riesige Bucht von Concepción mit den drei großen Umschlaghäfen Vincente, Talcahuano und Lirquen. Nachdem wir die Aussicht auf die große Bucht lang genug auf uns gewirkt hatte, ließen wir uns weiter zum Museumsschiff Monitor Huáscar nach Talcahuano bringen. Dort angekommen mussten wir leider feststellen, dass man sich zur Besichtigung des Museumsschiffs vorher hätte anmelden müssen, die Besichtigung war schon für die nächsten 3 Monate ausgebucht, so ein Mist! Gerade als wir wie begossenen Pudel unser Vorhaben aufgeben wollten, sprach uns ein Mann mit Kapitänsuniform an und fragte uns ob wir das Museumsschiff besichtigten wollten. Wir hatten Glück, weil er der Kapitän der Monitor Huáscar war, organisierte er für uns am Nachmittag noch 2 Karten für die Besichtigung. Schnell aßen wir vor der Besichtigung in einem Restaurant ausgezeichneten Fisch, bevor wir um 14 Uhr vor dem Eingang zum Museumsschiff standen. Dort wurden wir von einer jungen Marinekadettin abgeholt und zur Monitor Huáscar geführt. Mit uns besichtigte eine Gruppe evangelischer Pfarrer aus ganz Chile das zweitälteste Panzerschiff der Welt. Ursprünglich war das Panzerschiff ein Kriegsschiff der peruanischen Streitkräfte, bis das Schiff am 8.10.1887 bei einer Seeschlacht von der chilenischen Armada gekapert wurde. Ungefähr zwei Stunden durften wir das hervorragend restaurierte Panzerschiff erkunden, zwei Marinekadetten setzten uns dann von der Monitor Huáscar mit einer handgezogenen Floßfähre wieder ans Land über. Von Talcahuano nach Concepción kamen wir diesmal für nur 600 chilenische Pesos (ca. 60 Cent) mit dem Bus. Nach einer kurzen Schaffenspause im Hotel nahmen wir zum Abschluss des Tages einen Sundowner am Plaza de la Inpedencia. Damit war unsere touristische Erkundung in der Region Concepción beendet und nach einer hoffentlich erholsamen Nacht, kann für uns die Fahrt ins südliche Chile weiter gehen.
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