Nach anstrengenden 200 km Fahrt hatte ich den schon im Internet reservierten Campingplatz „Lakeview Holiday Park” in Te Anau am späten Nachmittag erreicht. Von dem Campingplatz konnte man hier schön am Ufer des Te Anau Lake bis zum Town Centre radeln. Eigentlich wollte ich schon am darauffolgenden Tag mich auf die Strecke über der Milfordroad zum 120 km entfernten Milfordsound machen, doch die exklusive Bootstour die ich im Milfordsound gerne machen wollte, war schon ausgebucht und erst wieder zwei Tage später, am 21. März für den Nachmittag buchbar. Deshalb verbrachte ich noch einen Tag länger in Te Anau, radelte am Seeufer vorbei bis zum Ausgangspunkt des Keplertrack Brot Bay, der normalerweise ein 3 Stunden Walk wäre, den ich aber verbotenerweise, in den Nationalparks ist biken verboten, auf einer wunderschönen Strecke durch den Wald am See vorbei in einer Stunde mit dem Rad erledigt hatte. Zurück in Te Anau aß ich am Abend im Brauhaus „The Ranch” ein formidables Rumpsteak mit Pilzsoße, gut gesättigt ging es danach für die Übernachtung in den Campervan. Am nächsten Morgen ging es auf die von Te Anau aus auf den 120 km langen Milford Highway. Bei der Ausfahrt von Te Anau sah ich beim vorbeifahren das „Vintage Machinery Museum” , mit einer direkten Wende fuhr ich zurück und schaute mir das Museum mit den alten Traktoren und Landmaschinen genauer an, nach einer Stunde ging es endgültig auf den Milford Highway in Richtung Milfordsound. Schon nach 26 Kilometer kam der erste Stop am Misteltoe Lake, nach einem 45 minütigen Rundgang ging die Fahrt weiter, wo ich nach weiteren 26 km im Eglinton Valley einen Fotostop einlegte. Nach weiteren fünf Kilometern hielt ich an den Mirror Lakes, die so heißen weil sich in ihrem klaren Wasser die Earl Mountains spiegeln. Beim 72 km auf der Milfordroad passierte ich den DOC-Campingplatz wo ich übernachten wollte, da aber erst 14 Uhr war, hatte ich noch Zeit 10 km weiter bis zum The Divide Carpark zu fahren, von hier aus wanderte ich auf dem Lake Howden Track zu dem See Lake Howden, der einsam in einem Tal zwischen den Bergen lag. Diese anstrengende dreistündige Wanderung sollte noch Folgen haben. Gegen 17 Uhr fuhr ich dann nochmal 10 km zurück zu dem Campingplatz Cascade Creek. Nachdem ich mir dort direkt an einem Fluß einen schönen Stellplatz ausgesucht hatte, machte ich noch einen 40 minütigen Spaziergang auf dem Lake Gunn Natur Walk, hier spazierte man durch einen wunderbaren mit Moos überdeckten Wald, die Szenerie wirkte ein wenig gespenstisch, ungefähr auf der Hälfte streifte der Weg das Ufer des Lake Gunn, von hier aus konnte man den ganzen See überblicken, im weiteren Verlauf verlief der Weg parallel zum Eglinton River der aus dem See entspringt. Da ich den Campervan auf dem DOC-Campingplatz unmittelbar vor dem Eglinton River abgestellt hatte, kam ich am Ende genau dort an. Am nächsten Morgen wachte ich mit einem unangenehmen Schwindelgefühl auf, am liebsten wäre ich überhaupt nicht aufgestanden, doch da ich am Milfordsound für den Nachmittag eine Bootstour vorgebucht hatte, musste ich mich zusammenreißen und versuchen irgendwie in die Gänge zu kommen. Wahrscheinlich hatte ich gestern bei der Wanderung auf dem Howden Track zuviel Flüssigkeit durch schwitzen verloren und mein Körper war hydriert, ich versuchte durch eine Dose Cola meinen Flüssigkeitshaushalt wieder in den Griff zu bekommen, doch es wurde nicht besser, wie sollte ich bloß die 50 km bis zum Milford Sound kommen? Es half ja nichts, als ich versuchte langsam mit dem Campervan loszufahren, wurde mir direkt übel, mit Müh und Not schaffte ich gerade noch die Fahrertür zu öffnen bevor die vorher von mir getrunkene Cola wieder das Weite suchte. Jetzt blieb ich erstmal wieder auf dem Campingplatz für einige Zeit stehen, nach einer Viertelstunde startete ich meinen nächsten Versuch und diesmal ging es so einigermaßen. Mit reduzierter Geschwindigkeit versuchte ich die 50 km bis zum Milford Sound hinter mich zu bringen. Als ich durch den Homertunnel war, hatte ich es fast geschafft und kurz nach 12 Uhr stand ich auf dem freien Parkplatz am Milford Sound. Von diesem Parkplatz musste man noch 30 Minuten bis zu dem Schiffsanleger gehen, zum Glück fuhr mein gebuchtes Schiff erst um 13:30 Uhr los, so kam ich noch rechtzeitig an. Ich hatte extra eine etwas exklusivere Schiffstour mit der MV Sinbad gebucht und ich hatte Glück, an diesem Nachmittag waren es mit mir nur 10 Passagiere. Vor der Abfahrt wurden wir mit einem Gläschen Champagner begrüßt und während der Fahrt gab es einige Leckereien zu essen. Es war schon mystisch in dem 15 km ins Land reinragenden Fjord zwischen den hohen Felswänden und den gigantischen Wasserfällen bis zum tasmanischen Meer mit dem Boot hinaus zufahren. Der Kapitän unseres Bootes versuchte so nah wie möglich an den riesigen Stirling Falls und an die Felsen mit den Robben heran zu fahren, zum Abschluss machten wir noch eine halbe Stunde Halt in der Bucht Harrison Cove bevor wir wieder nach zweieinhalb Stunden am Ende des Milford Sound anlegten. Inzwischen ging es mir besser, mein Schwindelgefühl war verschwunden, so schaffte ich es den Campingplatz in Te Anau über die 120 km lange Milfordroad noch vor der Dunkelheit zu erreichen. Am nächsten Tag wollte ich von Te Anau dann weiter in Richtung Süden nach Invercargill fahren.
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▼MoDiMiDoFrSaSo
Hallo Tom, so gründlich wie Du hatten wir nicht die Südinsel abgefahren. Ich seh du bist unterwegs nach Invercargill. Vergesse nicht das Museum von Burt Monroe zu besuchen.
Weitere gute Reise
Gert und Cleide
Hi Gert,
ihr lebt ja noch, schön mal wieder was von Cleide und Dir zu hören! Übrigens war Burt nicht mit der schönen Marylin verwandt, er wird Munro geschrieben. Ich war in dem neuen Motorradmuseum von Burt Munro, echter Wahnsinn, so viele alte Indians, genau mein Ding. Der Queens Park in Invercargill war auch nicht schlecht, bin jetzt schon fast in Dunedin, hier unten an der Ostküste jagt eine Touristenattraktion die nächste. Aber ich habe ja alle Zeit der Welt ;-).
Liebe Grüße an Cleide und dich
Tom