Am Morgen des 22. März machte ich mich auf den Weg nach Invercargill. Nach 20 km kam ich am Lake Manopouri vorbei, hier gab es im gleichnamigen Ort einen kleinen Pausencappuccino. Nach dem Cafepäuschen fuhr ich anstatt auf dem SH99 zu bleiben, über eine Verbindungsstraße auf den SH94 bevor ich merkte, dass ich nicht auf der richtigen Route fuhr, war ich auch schon auf dem SH94, zum Glück ging auf der SH94 nach einigen Kilometern eine andere Verbindungsstraße zurück auf den SH99. Nach sechzig Kilometer Umweg war ich wieder auf der richtigen Route und machte meinen nächsten Stop in Clifden, dort schaute ich mir die über den Waiau River führende 1899 fertiggestellte Suspension Bridge an, eine alte Hängebrücke an der man sehr gut die Konstruktionsweise einer solchen Brücke sehen konnte. Am Anfang des 20. Jahrhunderts wurde diese Brücke nur von Fußgängern, Pferdegespannen und später auch von moderneren Fahrzeugen genutzt. Erst im Jahr 1978 wurde die Clifden Suspension Bridge stillgelegt weil 130 Meter flußabwärts eine neue Brücke gebaut wurde. Als nächstes fuhr ich durch den Ort Tuatapere, am Ortsausgang sah ich aus dem Augenwinkel einen Laden der Eis im Hörnchen verkaufte, schnell wendete ich und kaufte mir dort ein Schokoladeneis. Zwischen Tuatapere und dem nächsten Ort Orepuki machte ich einen kurzen Halt an dem Monkey Island Beach dem dortigen Strand ist eine kleine Insel vorgelagert die man bei Ebbe begehen kann. In Colac Bay bog ich kurz von dem SH99 um mir von der Straße am Strand die Colac Bay genauer anzuschauen. Auf dem State Highway ging es weiter nach Riverton, hier hatte man von dem Hilltop Lookout einen wunderbaren Blick über dem Pourakino River und dem Aparima River die in einen Meeresarm münden um den sich Riverton angesiedelt hat. Von Riverton war es jetzt nicht mehr weit bis nach Invercargill, hier wollte ich direkt nach Hayes & Sons eine Art Eisenwarenladen in dem alte Motorräder und andere Gerätschaften aus der früheren Zeit mitten im Verkaufsladen ausgestellt sind, das Highlight ist dabei die fastest Indian von Burt Munro, einem berühmten Bürger von der Stadt Invercargill. Nach dem Besuch des Eisenwarengeschäfts Hayes & Sons, war es an der Zeit sich den nächsten Campingplatz zur Übernachtung zu suchen, ich entschied mich für den „Central City Camping Park”, der zwar genau das Gegenteil von einem Park war, dafür aber nahe am Stadtzentrum lag und für seine Lage erstaunlich günstig war. Vor dem zu schlafen gehen, radelte ich schnell noch in die City und gönnte mir dort ein leckeres Abendessen mit einem Bierchen. Am nächsten Morgen lies ich es gemütlich angehen und fuhr kurz nach 10 Uhr zum Queens Park, der so groß war, dass ich ihn besser mit dem Rad erkundete. Danach wollte ich unbedingt in das Motoradmuseum von Invercargill, dem „Classic Motorcycle Mecca”, als ich in die Ausstellungsräume trat, blieb mir fast die Luft weg, als Fan der alten amerikanischen Motorradmarke Indian konnte ich mich von den verschiedenen Modellen der Marke Indian, die in einem hervorragenden Zustand waren, nicht genug satt sehen. Von fast jeder Motorradmarke waren genügend alte Modelle auf 3 Etagen ausgestellt. Die Zeit in dem Museum verging wie im Fluge, schon waren zwei Drittel des Tages Geschichte, jetzt musste ich mich sputen um nach dem 20 km entfernten Bluff, der südlichsten Stadt Neuseelands, zu kommen. Vom Bluff Hill Lookout hatte man einen schönen Blick auf die Bucht und den Fischereihafen von Bluff. Ein weiterer interessanter Punkt von Bluff war der Stirlingpoint, von hier aus wurden früher die Schiffe mit Flaggensignalen in den Hafen geleitet. Hier am Stirling Point traf ich Petra aus Bayern die hier in Neuseeland einen Engländer geheiratet hatte. Die Beiden überlegten gerade, ob Sie mit ihren zwei Kindern sich ein Boot oder einen Caravan zum rumreisen kaufen sollten. Ich empfahl ihnen das mit dem Boot durch chartern erst einmal auszuprobieren. Außerdem traf ich einen Deutschen der in drei Monaten mit seinem Rad von dem nördlichsten Punkt der Nordinsel, Cape Reinga, bis hier in den Süden nach Bluff runtergeradelt war und sich ganz stolz am Stirling Point mit seinem Bike ablichten lies. Die Rückfahrt nach Invercargill wurde noch spannend, weil ich quasi mit dem letzten Tropfen Diesel so gerade eine Tankstelle in Invercargill erreichte. Da der Campingplatz in der Stadt so preiswert war, verbrachte ich dort wieder eine Nacht bevor ich am kommenden Tag die Southern Scenic Route bis nach Dunedin in Angriff nehmen werde.
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