Vor Anker auf ein Steinriff geschwojt đŸ„Ž

Eigentlich wollte ich ja am Samstag den 23. August die Vuda Marina in Richtung der Waya Island verlassen, wo mein Freund Nick mit seiner Osa in der Nalauwaki Bay ankerte. Doch einen Tag vor meiner Abfahrt hatte ich mit Nick Kontakt ud er sagte mir, das er zur Vuda Marina seine Osa aus dem Wasser holen mĂŒsste, weil in einem Saildrive die Simmeringe undicht wĂ€ren und deshalb Wasser im Getriebeöl war. Da es derselbe Saildrive wie bei meinem Kat war und ich die Simmeringe schon öfters bei dem Saildrive gewechselt hatte, bot ich Nick an, hier in der Vuda Marina zu warten um seinen Saildrive zu reparieren. Leider konnte ich meinen Liegeplatz in der Vuda Marina nicht verlĂ€ngern und musste am Sonntag den Ligeplatz in der Vuda Marina verlassen. Etwa fĂŒnf Seemeilen entfernt gab es die Saveni Bay, wo man bei wenig Wind ankern konnte, also motorte ich dort hin und warf ziemlich nah am Strand meinen Anker, damit mich Nick mit seinem Mietwagen dort abholen konnte. Nick hatte mir sein Stand Up Paddelbord geschenkt, damit ich nicht mein Dinghy am Strand abstellen musste. Am Dienstagmorgen kam der Katamaran von Anne und Nick dann auf’s Trockendock und ich machte mich am Vormittag daran die Simmeringe an dem undichten Saildrive von der Osa auszutauschen, gegen 14:30 Uhr waren die neuen Simmeringe montiert und Nick musste nur noch frisches Getriebeöl in den Saildrive einfĂŒllen. Nach einem gemeinsamen Essen in dem Boat Shed Restaiurant in der Vuda Marina, brachte mich Nick wieder zurĂŒck zur Saweni Bay, inzwischen war der Wind von Norden ganz schön aufgefrischt und wehte genau in die Bucht. Waren es am Morgen noch 5 Boote die hier ankerten, war die Que Mas das einzige Boot in der Bucht, außerdem hatte ich das dumpfe GefĂŒhl, dass der Kat von dem starken Wind nĂ€her an den Strand gedrĂŒckt worden ist. Mit dem Paddelbord kĂ€mpfte ich mich gegen den Wind auf die Que Mas, da ich nur noch 1,5 Meter unter den Kielen hatte, musste ich so schnell wie möglich mehr in die Mitte der Bucht umankern. Doch hier machte ich einen entscheidenden Fehler, anstatt auf dem Plotter nach dem besten Ankerplatz zu schauen, ankerte ich nach Sicht so Pi mal Daumen um, und lies um dem Anker sicheren Halt zu geben, wollte ich 65 Meter Ankerkette auslaufen lassen, doch nach 40 Meter streikte auf einmal die Ankerwinsch und sagte keinen Mucks mehr, man hörte nur das Ankerrelais klicken. Jetzt musste ich die Kettennuss lösen, damit ich die restlichen 25 Meter Kette mit der Hand aus dem Kettenkasten ziehen konnte und den Hahnepot befestigen konnte. Nach studieren der Satellitenaufnahmen musste ich feststellen, dass ich verdammt dicht an einem Steinriff geankert hatte. Im Moment war das kein Problem aber wenn der Wind in Richtung Westen drehen wĂŒrde, könnte es eventuell zum Problem werden, da ja meine Ankerwinsch nicht mehr funktionierte konnte ich auch nicht mehr umankern, was ich in dieser Situation sicher auch gemacht hĂ€tte. So dachte ich mir wird schon gut gehen, ja von wegen wird schon gut gehen!?! Mitten in der Nacht kam ein Gewitter und der Wind den das Gewitter mitbrachte, wehte mich genau auf das Steinriff, von den KratzgerĂ€uschen meiner Kiele auf dem Riff wurde ich plötzlich geweckt und wußte natĂŒrlich sofort was passiert war. Nun saß ich mit meiner Que Mas auf dem Riff fest und konnte weder vor noch zurĂŒck, zu allem Übel schĂŒttete es in Strömen und ich wurde klatschnass. Auf dem iPad schaute ich in meiner Boating App wie der Tidenstand im Moment ist und musste feststellen, dass es kurz vor Niedrigwasser war. Wenn das Wasser nach dem tiefsten Stand der Tide wieder steigt, hatte ich vielleicht die Chance den Kat wieder vom Riff zu motoren. Doch der Wind drĂŒckte mich unnachgiebig auf das Riff, ich lies die ganze Zeit die Motoren im RĂŒckwĂ€rtsgang laufen, in der Hoffnung dass sich der Kat wieder frei machen könnte, es dauerte ĂŒber eine Stunde bis ich das GefĂŒhl hatte das sich der Kat wieder bewegt, tatsĂ€chlich konnte ich wieder eine Handbreit unter meine Kiele bekommen, doch ich konnte nicht von dem Riff weg motoren, weil sich die Kette um die Steine gelegt hatte und mich so gnadenlos festhielt, nach mehreren Versuchen entschied ich mich schweren Herzens letztendlich dafĂŒr die Kette auslaufen zu lassen und den Hahnepot zu kappen. An der Ankerkette befestigte ich noch einen Kugelfender, damit ich spĂ€ter meinen Anker mit der Kette wieder einsammeln konnte. Jetzt schaffte ich tatsĂ€chlich mich von dem Riff zu entfernen, doch in der Hektik vergaß ich, dass auf der anderen Seite auch noch ein Riff war, es machte einen ordentlichen Wumms und ich war vor einen Stein von dem Riff geknallt, der Aufprall war so heftig, dass alle Schubladen von dem abrupten Stopp aufknallten, jetzt dachte ich das war’s jetzt, doch zu meiner Verwunderung schwamm die Que Mas noch, unglaublich was dieser Kat einstecken kann!!! Um nicht wieder auf ein Riff zu knallen, kam mir die Idee meinen Bug in Richtung der Lichter von Lautoka auszurichten, ich wußte wenn ich in die Richtung fahre, dass ich von beiden Riffen weg motore, als ich mich weit genug von den Riffen entfernt hatte, sank allmĂ€hlich mein Adrelaninpegel und ich fuhr wieder mit der Karte des Navigationssystems aus der Bucht und fuhr in der Nacht langsam weiter in Richtung Vuda Marina. Wie sollte ich jetzt ankern? Da fiel mir ein, dass ich ja noch einen alten Anker mit einer 40 Meter langen Bleileine hatte, ich ließ den Kat langsam mit dem Autopilot in Richtung Vuda Marina fahren und packte den Anker mit der Bleileine aus und machte alles bereit, sodass ich provisorisch ankern konnte. Leider gab es vor der Vuda Marina keinen Ankergrund unter 10 Meter weshalb ich nur in 13 Meter Tiefe ankern konnte. Okay, der Anker hielt im Moment die Que Mas auf der Stelle, doch wie lange? WĂ€hrend ich noch darĂŒber nachdachte was gerade passiert war, kam mir die Idee direkt bei der MorgendĂ€mmerung mit meinem Dinghy zurĂŒck zu der Stelle zu fahren wo ich meinen Anker zurĂŒckgelassen hatte, um Ihn zu bergen. Doch als ich um 6:30 Uhr dort ankam, war weit und breit kein Kugelfender und schweige denn die Ankerkette zu sehen. Sollte etwa schon einer die Kette mit dem Anker vor mir rausgefischt haben?? Unverrichteter Dinge ging es wieder zurĂŒck zum Kat. SpĂ€ter war ich noch dreimal an der Stelle wo ich die Kette abgeworfen hatte, konnte Sie aber nicht mehr wiederfinden. Mit dem provisorischen Ankergeschirr slippte ich die ganze Zeit und konnte damit unmöglich die nĂ€chste Nacht ankern. Ich funkte die Vuda Marina an, die eigentlich voll belegt war, und schilderte Ihnen meinen Notfall, zum GlĂŒck ließen Sie mich innerhalb der Marina an einer Boje im PĂ€ckchen festmachen, an der schon ein großer Katamaran und ein Monohull lagen. Jetzt musste ich mich um eine neue Ankerkette und einen neuen Hahnepot kĂŒmmern. Im Yachtshop der Vuda Marina bestellte ich mir 100 Meter Ankerkette und kaufte 18 Meter Leine um mir einen neuen Hahnepot zu basteln. Nach fĂŒnftĂ€gigem Aufenthalt in der Marina brach ich am Mittwoch den 3. September zu neuen Abenteuern auf.

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