Weiter geht’s mit meinen Bericht aus Ushuaia am 18. Januar, zum Frühstück mache ich mir an diesem Dienstagmorgen ein Bananenmüsli mit Yoghurt, das gleicht zwar nicht die ganzen Caipis aus, ist aber trotz allem gesund. Tommi und Sherry kamen am Morgen an die Que Mas um sich von mir vorläufig zu verabschieden, Sie hatten sich ein Auto gemietet um Tierra del Fuego bis hoch nach Rio Grande zu erkunden. Vormittags war ich mal wieder mit meinem Dingi beschäftigt, leider hatte ich bei dem Versuch einen abgelösten Paddelhalter wieder richtig anzukleben Mist gebaut, ich hatte den Heißluftföhn, womit man die Klebeflächen erwärmt, zu heiß eingestellt und zu lange auf die Klebefläche des Dingis gehalten, wodurch der Schlauch von innen schmolz und sich mit einer dicken Luftblase nach außen wölbte., Sch…!! Durch dieses Missgeschick wurde aus dem mal eben den Paddelhalter ankleben, eine riesige Baustelle, das wird mich wohl die nächsten Tage beschäftigen. Zuerst musste der gerade geklebte Paddelhalter wieder entfernt werden, damit die Stelle mit der entstandenen Luftblase mit einem Flicken überklebt werden konnte. Nach dem flicken des Dingis deckte ich mich am Nachmittag im Supermarkt mit frischen Lebensmitteln ein. Um 19 Uhr hatte ich mich mit Katrin, Hans und Res zum Abendessen verabredet, zu unserem Erstaunen brachte Res noch Caro mit, die er über seine Tinderapp gerade kennengelernt hatte. Caro war eine Argentinierin die sich als sehr angenehm und sympathisch entpuppte, aber leider zum Leidwesen von Res nicht die gleichen Absichten wie er hatte. Nach dem Abendessen fuhren wir alle noch gemeinsam zu der Marina AFASyN, wo Jakob mit seiner Freundin Paula uns zu ihrer Abschiedsfeier eingeladen hatten, weil Sie tags darauf mit ihrem Boot in die Antarktis segeln wollten. Am nächsten Tag war ich bis Abends weiter mit der Reparatur meines Dingis beschäftigt. Weil es nicht mehr lange dauerte bis die Esmeraldacrew nach Chile absegelt, Tommi mit seiner Sherry unterwegs ist und wir wegen der einmonatigen Verzögerung des Ersatzteils für die Mon Bijou erst im März weiter segeln werden können, kam mir die Idee für 4 bis 5 Wochen nach Deutschland zu fliegen, doch die Flüge waren so teuer, dass ich diesen Gedanken direkt wieder verwarf. Doch warum sollte ich die ganze Zeit alleine in Ushuaia rumhängen, Res hatte nämlich auch geplant die Zeit bis März auf einer Hazienda zu verbringen. Doch dann plötzlich, fiel es mir wie Schuppen aus den Haaren, Res und ich könnten doch für die 5 Wochen nach Maceio in Brasilien fliegen, in Barra Saõ Miguel hatten wir fast ein halbes Jahr wegen der Pandemie verbracht und viele neue Freunde gewonnen, die bestimmt total überrascht und erfreut wären, wenn wir da plötzlich aufschlagen würden. Natürlich schaute ich direkt nach Flügen und siehe da, der Flug von Ushuaia nach Maceio war halb so teuer wie der Flug nach Deutschland. Jetzt musste ich nur noch Res fragen ob er mit mir nach Barra fliegen will. Beim Abendessen mit Res, Katrin und Hans fragte ich Res ob er nicht Lust hätte mit mir nach Brasilien zu fliegen, er war direkt Feuer und Flamme. Während des Essens hatte ich mich mit Katrin für den nächsten Morgen zum Joggen verabredet, um 8:15 Uhr ging es los, weil das Lauftempo von Katrin für mich zu hoch war, musste ich Sie ziehen lassen und lief in einem langsameren Tempo weiter, diese Joggerei fällt mir von Jahr zu Jahr schwerer, ob das wohl am Alter liegt? Nach dem Joggen machte ich mich daran die reparierte Stelle am Dingi mehrmals mit grauer Gummifarbe zu überstreichen und buchte für Res und mich die Flüge nach Maceio. Auch an diesem Tag aßen wir zusammen in dem Restaurant „El Mercado” zu Abend, zu meinem Leidwesen bekam ich dort per SMS eine Absage von der Reisegesellschaft über unsere gebuchten Flüge nach Maceio. So ein Mist, jetzt hatten wir uns schon so auf Brasilien gefreut und jetzt Das. Doch ich schmiss die Flinte noch nicht ins Korn und versuchte am gleichen Abend noch über das Internet neue Flüge zu buchen. Aufgeregt schaute ich am nächsten Morgen in meine Mailbox ob eine Buchungsbestätigung der Reisegesellschaft angekommen war, Yepp jetzt hatte es geklappt und Res konnte sich mit mir weiter auf Brasilien freuen. Am Vormittag wollte ich eigentlich mein repariertes Dingi wieder zu Wasser lassen, doch dann fiel mir auf, dass sich einige Ecken der Antirutschmatten von dem Aluboden des Dingis lösten, mir war klar das ich das fixen musste, ansonsten würden sich die Antirutschmatten immer mehr von dem Aluboden ablösen. Also wieder alles mit Nitroverdünnung reinigen, abkleben und mit Kontaktkleber neu fixieren, das dauerte mal wieder einige Stunden. Parallel dazu druckte ich Katrin und Hans noch einige Dokumente aus, die Sie immer wieder mal benötigten. Am Abend kamen Tommi und Sherry von ihrem Ausflug nach Rio Grande zurück. Von der Rio Grande Tour war Sherry ziemlich geschafft, so kam Tommi alleine auf die Que Mas um mit uns einen Caipi zu trinken, zum Abschiedsessen von Katrin und Hans kamen Tommi und Sherry aber nicht mit. Das Abschiedsessen machten wir im Restaurant „Lola”, beim essen hörten wir die Gäste vom Nachbartisch deutsch sprechen, kurz bevor wir wieder gingen sprachen wir das deutsch sprechende Pärchen am Nebentisch an, es stellte sich heraus, dass die Beiden aus Berlin kamen, Thomas war ein waschechter Berliner der in Berlin eine Argentinierin aus Buenos Aires kennen und lieben gelernt hatte. In der Bar „Club1210” hatten wir bei Cocktails mit dem Berliner Pärchen noch einen schönen Abendausklang. Als ich am nächsten Morgen in mein Bad ging, musste ich feststellen, dass meine aufwendig geflickte Luke wieder undicht geworden war. Bevor ich nach Brasilien fliege muss die Luke unbedingt abgedichtet werden, deshalb baute ich die Luke direkt aus und versuchte das Fenster dicht zu bekommen. Gegen 11 Uhr kamen Katrin und Hans bei mir vorbei um sich endgültig zu verabschieden, Sie wollten jetzt endgültig ablegen und versuchen in Puerto Williams einzuklarieren, wir halfen Ihnen noch die Leinen loszuwerfen und winkten Ihnen lange nach. Nach dem abdichten der Luke, lies ich nach langer Reparaturzeit mein Dingi zu Wasser und zog es an den Davits der Que Mas an seinen Stammplatz. Weil Übermorgen mit Res der Flug nach Brasilien geht, fing ich vor dem zu Bett gehen schon mal an zu packen. Am letzten Tag vor meinem Abflug musste ich in unserer Marina meinen Liegeplatz bis Ende Februar bezahlen, deshalb fuhr ich schon früh zum Carrefour um bei Western Union einige Pesos abzuholen. Ich bekam die Pesos in 12 Bündeln 100 Pesos Scheinen, ein Riesenstapel den ich nur schwerlich in meiner Segeljacke unterbrachte. Zurück im Club Nautico bezahlte ich bei Mariano meine Liegegebühren bis Ende Februar und bereitete alles für meine abreise vor. Bevor mein Klapprad von Dahon in meinem Kat von mir verstaut werden konnte, mussten noch beim Vorder- und Hinterrad die gebrochenen Speichen durch Neue ersetzt werden. Gegen Mittag kam Res bei mir vorbei um mich zum PCR-Test mitzunehmen, wir schafften es gerade noch rechtzeitig dort vor 13 Uhr anzukommen, um das Ergebnis von unserem Test am gleichen Tag zu bekommen. Mittlerweile hatten wir Hunger und gingen nach dem Test zum „El Mercado“ um ein Bierchen zu trinken und ein Kleinigkeit zu essen. Zurück am Steg zog ich noch schnell eine neue Speiche am Hinterrad meines Klapprad ein und verstaute das Rad in der Que Mas. Weil Res mit mir morgen früh nach Brasilien fliegt, machten wir an unserem letzten Abend mit Sherry und Tommi noch ein Abschiedsessen im Restaurant „Barilla la Estancia”, das Fleisch schmeckte dort ausgezeichnet. Morgen beginnt für mich ein neuer Abschnitt unserer Reise, denn mit Res mache ich Urlaub vom Segelurlaub, unsere Vorfreude auf die überraschten Gesichter 😳 in Barra Saõ Miguel ist riesig!!
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