Sonntags gibt es natürlich zum Frühstück gutes Brot mit Käse und Spiegelei. Um 10 Uhr lud ich meine schweizer Freunde ins Dingi und machte mit Ihnen einen kleinen Ausflug um die Insel Bom Jesus. Im Norden der Insel machten wir einen Stop und gingen zum Frühschoppen in ein nahe der Kirche an einem kleinen Dorfplatz gelegenem Restaurant. weil dort so gute brasilianische Musik lief, blieben wir dort bis nach Mittag und kamen circa 13:30 Uhr wieder an unseren ankernden Schiffen an. Als ich sah, dass Res und Tommi ins Wasser gingen um sich abzukühlen bekam ich auch Lust schwimmen zu gehen. Mir kam die Idee mit 3 Dosen Bier rüber zur Mon Bijou zu schwimmen, kurzerhand band ich die drei Dosen an einer Schnur zusammen und zog die Dosen einfach hinter mir her, witzigerweise trieben die Dosen auf der Wasseroberfläche und gingen nicht unter. Tommi fand meine Idee so super, dass er ein Foto mit den an der Kordel baumelnden Bierdosen machte. Nach einem Stündchen Verzähl auf der Mon Bijou schwamm ich zur Que Mas zurück um ein Teil für unser Abendessen vorzubereiten. Kurz vor 18 Uhr holte ich die Mon Bijou Crew zum gemeinsamen Abendessen ab. Über Spotify lies ich schöne Musik laufen und als Aperitif gab es diesmal für Jeden zwei Caipirinhas, da es Fleisch (Picanha) zum Essen gab, öffnete ich eine Flasche Rotwein dazu. Nach 2 Caipi und einer Flasche Rotwein waren wir in so guter Stimmung, dass wir mit unserer Musik die ganze Bucht beschallten, echt brasilianisch! Nach einem phantastischen Abend brachte ich meine beiden Eidgenossen um 22 Uhr zurück zu ihrer Mon Bijou und fiel kurze Zeit später in die Tiefschlafphase.
Am nächsten Morgen lichtete sich die Ankerbucht an der Ilha do Frade zusehends, weil Montag der letzte freie Tag für die Brasilianer von dem verlängertem Wochenende war und Sie am nächsten Tag wieder bei der Arbeit parat stehen müssen. Wir wollten nur 3 Seemeilen nördlicher zu einem Ankerplatz an der Nordspitze von der Insel Maria Guarda. Es war windig und so konnten wir mit unseren Genuas gegen Mittag die kurze Strecke segelnd zurück legen. 13:30 Uhr fielen unsere Anker auf 8 Meter Tiefe. Diesmal holte ich zum Ankerbierchen die schwyzer Kollegen auf meine Que Mas. Während wir so gemütlich im Cockpit saßen, kam plötzlich ziemlich nah ein Monohull mit blauem Streifen an uns vorbei, es war die führerlose Mon Bijou, deren Anker bei der starken Strömung nicht hielt und jetzt an uns vorbei trieb, mit einem beherzten Sprung schaffte es Res auf’s Deck der Mon Bijou zu springen, den Motor zu starten und das Schiff wieder sicher zu verankern. Durch die Strömung und starkem ungünstigen Wind kommen unsere Schiffe sich gefährlich nah. Mein Katamaran schwote wie wild hin und her, sodass ich mich mit einem großen Kugelfender auf’s Deck setzten und aufpassen musste, dass die Que Mas nicht mit der Mon Bijou kollidierte. Als ich so auf dem Deck mit meinem Kugelfender saß und mein Kat nicht wusste wie er sich ausrichten sollte und auf einem Radius von 100 Metern hin und her versetzt wurde, kam mir die Idee zu dem Titel in diesem Beitrag 😛. Am Abend wurden Spaghetti bei den Eidgenossen serviert, da gestern Abend richtig die Post abging, gab es Agua Mineral zu trinken und es ging früh in die Pofe.
Den Dienstag wollten wir weiter in den Rio Paraguaçu bis nach Maragogipe mit seinen fast 50000 Einwohnern. Nachdem wir Punkt 11 Uhr gestartet waren, wurden die 23 Seemeilen in knapp 6 Stunden absolviert, um 16:45 Uhr fielen unsere Eisen vor Maragogipe auf den Grund des Rio Paraguaçu. Wir machten uns frisch um das Städtchen zu erkunden und in einem Restaurant etwas zu essen. Als wir über die alten, mit Pflastersteinen ausgelegten, Straßen spazierten, fiel mir auf das sehr viel Bauschutt einfach auf der Straße abgelegt wird. Das Entsorgungssystem scheint hier offenbar noch nicht so richtig zu funktionieren! Die Suche nach einem Restaurant erwies sich als äußerst schwierig. Wir suchten in der ganzen Stadt vergeblich eine Möglichkeit etwas zum Essen zu finden. Schließlich landeten wir in einer alten Kascheme, die mit verschiedenen kitschigen Porträts von Jesus zugerichtet war und bekamen dort Reis mit Bohnen und ein Huhn was was wohl schon 3 Mal in der Pfanne gebraten worden war. Nach diesem „feudalen Abendmahl” wanderten wir wieder zum Anlegersteg zurück. Mit dem Dingi brachte ich Tommi und Res zu ihrem Schiff, nachdem ich das Dingi an den Davids hochgezogen hatte, legte ich mich direkt schlafen. Morgen geht es weiter nach São Francisco do Iguape.
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