Caleta Mechuque — Puerto Huite

1.7. Fr. Die Wettervorhersage für heute war zwei geteilt, Morgens gab es starken Wind der im Laufe des Tages aber abnehmen sollte. Da es bis nach Puerto Huite lediglich 18 sm waren, konnten wir ruhig später los und hatten unsere Abfahrt auf 11 Uhr festgelegt. Doch als ich sicherheitshalber an diesem Morgen die aktuellsten Wetterdaten geholt hatte, musste ich feststellen, dass genau zu unserem Abfahrtzeitpunkt der Wind am stärksten wehte, erst gegen 14 Uhr lies der Wind nach, eigentlich die ideale Abfahrtzeit. Da wir aber 11 Uhr ausgemacht hatten, bereitete ich mich darauf vor, doch kurz vorher kontaktierte mich Tommi, er hätte das neueste Wetter geschaut und fragte mich ob ich es nicht besser fände wenn wir später starten würden. Bingo, wir verschoben unsere Abfahrt von Mechuque auf 14 Uhr, um diese Zeit hatten wir noch immer etwa 20 kn Wind, die Ankerwinde schaffte es nur mit Mühe die Ankerkette gegen den Wind einzuholen. Anfangs mussten wir eine Seemeile gegen Wind und Wellen motoren, erst als wir in den Kanal Quicavi einbogen, konnten wir unsere Genuas ausrollen und mit halbem Wind parallel zur Küste von Chiloe segeln. Etwa zwei Stunden nach unserem Start in Mechuque hatten wir den Kanal Caucahue erreicht, jetzt lagen noch 8 sm vor uns bis zur Bucht von Puerto Huite. Der Kanal Caucahue war vollgestopft mit Lachsfarmen, mann musste gut Ausschau halten, damit man nicht aus Versehen in ein Zuchtbecken rauschte. Gerade rechtzeitig, kurz vor der Dämmerung, genauer gesagt um 17:30 Uhr, erreichten wir die Bucht von Puerto Huite. Wegen des starken Tidenhubs von sechs Metern, mussten wir mindestens in einer Tiefe von 12 Metern ankern, um die Grundberührung bei Ebbe zu vermeiden. Nach dem Ankerbier auf der Mon Bijou, musste ich schon in völliger Dunkelheit zur Que Mas zurück fahren. Weil ich Mittags gut gegessen hatte und es zum Ankerbier Kartoffelchips gab, fiel mein Abendessen aus. Vor dem einschlafen, sah ich mir noch als Bettmüpferli den Fernsehfilm „Die Pilgerin” an.