Wir hatten geplant am Donnerstag kurz vor Hochwasser um 13 Uhr aus dem Pass von Maupiti zu fahren, doch Vormittags wollten wir noch einmal in der Nähe des Passes schnorcheln gehen, weil man an dieser Stelle vielleicht Mantas zu Gesicht bekommt. Mit dem Dingi sausten wir die 3 km bis zum Pass, wo schon einige Boote mit Tauchtouristen waren. Lisa schwamm mit mir zu der Stelle wo die meisten Tauchtouristen schnorchelten und tatsächlich, da war er, ein Mantarochen, der elegant, 6 Meter unter uns, durch das Wasser gleitete und sich den Touristen zur Schau stellte. Immerhin hatten wir einen Manta gesehen, doch der Rummel mit den Tauchtouristen hatte das Erlebnis doch etwas geschmälert. Nach unserem Schnorchelausflug, gab es auf der Que Mas noch was zu Essen, bevor wir um 12:30 Uhr Anker auf gingen und aus dem Pass pünktlich um 13 Uhr heraus fuhren. Da der Wind genau von achtern kam, ließ ich das Großsegel im Lazybag und rollte nur den Code Zero aus, der sich bis Dato bei achterlichen Winden schon gut bewährt hatte. In Maupiti hatten wir wegen unserem Überschuss an Papayas, Bananen und Pampelmusen der Besatzung des Bootes Russala von unseren Früchten etwas abgegeben. Genau dieses Boot tauchte nach einigen Seemeilen Fahrt vor uns, da die Russala fast die gleiche Geschwindigkeit segelte, dauerte es einige Stunden bis wir die Russala eingeholt und überholt hatten. Als wir auf gleicher Höhe mit dem amerikanischen Boot aus Oregon waren, funkte ich die Amis an und hatte ein nettes Gespräch mit Ihnen, zum Schluß unseres Funkkontaktes verabredeten wir uns für einen gemeinsamen Sundowner auf Maupihaa. Der Code Zero zog uns gut durch die Nacht, leider zu gut, wir waren einfach mit dem großen Segel zu schnell und würden im Dunkeln in Maupihaa ankommen. Mit Fred versuchte ich den Code Zero bei über 20 Knoten Wind einzurollen, was leider deutlich daneben ging, weil in dem schlecht aufgerolltem Segel sich Blasen gebildet hatten, die drohten das Segel wieder abzurollen, es blieb uns nichts anderes übrig, als den Code Zero vom Masttop runter zu ziehen. Doch die Luftblasen in dem Segel boten soviel Widerstand, dass mich der Code Zero beim runterzurren vom Mast, auf dem Trampolin hin und her schüttelte, als ich endlich geschafft hatte das widerspenstige Segel auf dem Trampolin zu bändigen, viel mir auf, dass ich meine Brille nicht mehr auf der Nase hatte und bei dem hin und her Geschüttele verloren haben muss. Nachdem diese Chaotenaktion beendet war, setzte ich die Genua und suchte danach im Schrank nach einer Ersatzbrille. Glücklicherweise hatte ich meine ganz alte Brille für den Notfall mitgenommen, jetzt kann ich nur hoffen, dass diese Brille bis nach Neuseeland auf meiner Nase verweilt, jetzt habe ich nämlich keine Ersatzbrille mehr und ohne Brille wäre ich ziemlich blind. Das wechseln der Segel hatte unsere Fahrt verlangsamt und so erreichten wir genau bei Tagesanbruch Maupihaa und fuhren kurz nach Niedrigwasser durch die nur mit zwei weißen Stangen gekennzeichnete schmale Passeinfahrt, die Einfahrt war nicht mehr markiert, weil vor einigen Jahren ein Hurrikan alle Fahrwassertonnen weggefegt hatte, ohne die Navionicskarte wäre ich ganz schön aufgeschmissen gewesen und nicht in den Pass eingefahren. Im nördlichen Teil von Maupihaa grub sich der Anker in 6 Meter Tiefe auf sandigem Untergrund ein. Nach 18 Stunden und 110 sm waren wir angekommen und lagen vorerst mutterseelenallein im Riff von Maupihaa.
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▼Mo.Di.Mi.Do.Fr.Sa.So.
Hallo Tom,
was Geschichtliches von Maupihaa … und vom deutschen Graf Luckner (Seeteufel im 1. WK !) aus dem Internet:
Im Ersten Weltkrieg, am 2. August 1917, strandete der deutsche Hilfskreuzer SMS Seeadler des „Seeteufels“ Felix Graf von Luckner am Saumriff von Maupihaa. Zu dieser Zeit lebten auf der Insel nur drei Polynesier, die für eine Gesellschaft auf Tahiti Kokosnüsse sammelten und zu Kopra verarbeiteten. 64 Besatzungsmitglieder der Seeadler und 47 Gefangene – Mannschaften und Passagiere der zuvor gekaperten Schiffe – lebten mit den Polynesiern mehrere Monate friedlich auf Maupihaa zusammen. Luckner rief eigenmächtig die Gründung der „letzten deutschen Kolonie“ – Cäcilieninsel – aus. Von den Überresten des gestrandeten Schiffes errichtete die Mannschaft die Siedlung Seeadlerdorf.
Luckner ließ alsbald das Beiboot instand setzen und segelte mit einigen Besatzungsmitgliedern 22 Tage lang zu den Fidschi-Inseln. Er plante, dort ein Schiff zu kapern, nach Maupihaa zurückzukehren und die übrige Mannschaft zu retten. Auf der kleinen Fidschi-Insel Katafanga geriet er jedoch in Gefangenschaft.
Den zurückgebliebenen Deutschen gelang es, den Kopra-Schoner Lutèce zu kapern. Sie tauften ihn um in Fortuna, ließen die Kriegsgefangenen – mit ausreichenden Vorräten versehen – auf Maupihaa zurück und segelten zur Osterinsel, wo das Schiff in der starken Brandung auf die Klippen trieb und sank. Nachdem die Mannschaft vier Monate auf der Osterinsel verbracht hatte, wurde sie in das neutrale Chile verschifft und dort bis zum Kriegsende arrestiert.
Die Beute von Luckners Kaperfahrten im Pazifik soll heute noch auf Maupihaa vergraben sein.
JA! … wo waren die Deutschen nicht ?
Wünsche Dir eine schöne Zeit auf Maupihaa; vielleicht findest Du ja die „Beute“ von Graf Luckner ! (?) … bleib gesund und geh‘ die nächste Etappe wieder mit Elan an !
Ahoi – Viele Grüße vom Niederrhein, wo jetzt die Hockey-EM stattfindet ! Alo
Hi Alo,
die Beute von Graf Luckner habe ich nicht gefunden, aber Maupihaa war trotzdem ein Halt wert.
Lieben Gruß
Tom