Jetzt bin ich schon über 5 Wochen unterwegs, mittlerweile hat hier in Neuseeland der März begonnen und der Herbst kündigt sich so allmählich an. Nach der Verabschiedung von der Jollity-Crew in Nelson war mein nächstes Ziel Mapua, wo ich mich allerdings nicht lange an der doch sehr für den Tourismus umgebauten alten Wharf aufhielt, es reichte gerade mal für einen Cappuccino. Nach den Örtchen Kina und Motukea erreichte ich den beliebten Badeort Kaiteriteri. Hier war noch ordentlich Ferienverkehr, viele Leute lagen am Strand, fuhren Kanu oder ließen sich mit einer Fähre in den Abel Tasman Park schippern. Lange hielt ich mich dort auch nicht auf und fuhr weiter an dem wie einem aufgeschnittenem Apfel aussehenden Felsen „Split Apple” vorbei, zu meiner nächsten Übernachtungsmöglichkeit in Marahau, der „Old Mac Donald’s Farm”, einem familienbetriebenen Campingplatz. In der Rezeption des Campingplatzes konnte man verschiedene Events buchen, da ich schon immer mal eine Kanufahrt machen wollte, bot sich hier eine geführte Kanutour durch einen Teil des Abel Tasman Nationalparks an. Am nächsten Morgen wurde ich vom Campingplatz abgeholt und mit meinem Guide Tyler und noch einem älteren Pärchen ging es zum Strand von Marahau. Hier wurden auch die Wassertaxis mitsamt ihren Passagieren von Traktoren ins Wasser der tansanischen See geschoben um an den Wanderwegen im Abel Tasman Park ihre menschliche Fracht wieder abzuladen. Nach einer kurzen Einweisung von Tyler am Strand paddelten wir mit unseren Kanus zur Insel Adele Island an einen Strand, nach einem kleinem Picknick beobachteten wir am vom Wasser auf der felsigen Insel einige Robben die sich in der Sonne räkelten. Mittags setzten wir am Observation Beach das ältere Pärchen ab, von da an machte Tyler mit mir eine Privattour vorbei an verschiedenen Stränden bis unsere Fahrt um kurz vor 16 Uhr im Otuwhero Inlet endete. Am Abend lud ich Tyler, als Dankeschön für die schöne Kanutour, im Park Café auf ein Bier ein. Nach Marahau war mein nächstes Ziel die Golden Bay, es dauerte nicht lange bis sich die Straße kurvenreich und steil den Takaka Hill hinaufwindet, auf 700 m Höhe angekommen hat man einen tollen Fernblick über die Tasman Bay und Motueka. Hier oben war auch die für den Tourismus erschlossene Ngarua Caves, in die Höhle durfte man nur mit einem Guide, jede volle Stunde gab es eine Führung. Da um 13 Uhr keine anderen Touristen eine Führung wollten, bekam ich eine Privatführung durch das effektvoll beleuchtete 400 m lange Höhlensystem in dem auch einige Moa-Skelette zu sehen waren. Von hier ging es die Serpentinen wieder runter bis man am Fuße des Hügels den Takaka River über eine schmale Brücke überquert, 17 km weiter hatte ich das Örtchen Takaka erreicht wo ich eine kurze Capucciono Pause einlegte, kurz hinter Takaka war das für die Maori bedeutsame Quellgebiet „Pupu Springs”, dass ich mir bei einem 30 minütigen Rundgang anschauen konnte. 17 km hinter den Pupu Springs passierte ich den Ort Collingwood vorbei und erreich nach einer 25 km langen Küstenstraße die nordwestlichste Ansiedlung der Südinsel, das Örtchen Puponga. Ganz in der Nähe kam ich auf dem Campingplatz Wharariki Beach unter. Weil es stark windete und in Strömen regnete, verkroch ich mich so schnell wie möglich in den Campervan. Am nächsten Tag sah das Wetter nicht viel besser aus, dick eingepackt mit wasserfester Windjacke fuhr ich zuerst zum nordwestlichsten Punkt der Südinsel, dem Cape Farewall, dort kam zum Regen auch noch ordentlich Wind dazu, weswegen ich direkt weiter zum Farewall Split fuhr, einer 600 bis 800 m breiten und 35 km langen Landzunge, die ausschließlich aus Sand besteht. Leider lud das Wetter nicht zu einem Spaziergang auf dem Farewall Split ein. Wegen des schlechten Wetters, machte ich mich auf den Weg zurück nach Collingwood, hier wärmte ich mich erstmal im Courthouse Café mit einer Tasse Cappuccino und Spiegeleier auf Toast auf. So gestärkt und aufgewärmt bot sich ein Ausflug ins Aroere Valley an, in meinem Reiseführer hatte ich gelesen, dass man sich unbedingt das Naked Possum Café ansehen sollte, bei so einem interessanten Namen legte ich natürlich einen Stop ein, als ich dort eintrat begrüßte mich ein netter Herr und fragte mich, was mein Anliegen sei? Es stellte sich heraus, dass es das Naked Possum Café nicht mehr gab und das Gebäude jetzt in Privatbesitz übergegangen war. Aber als Trost startete direkt vom Café der Kaituna Track, der zu einer alten Goldwaschanlage führte. Von Todd, dem netten Herr, hatte ich den Tipp bekommen die Straße ins Aroere Valley noch einige Kilometer weiter zu fahren, weil dort der älteste Kramladen Neuseelands zu sehen sei. Nach etwa 10 Minuten war auf der rechten Seite ein Laden der aussah wie vor 100 Jahren, als wäre die Zeit stehen geblieben, in dem auf die 1940er Jahre alten Laden war ein Kiwi Freak der das sammeln von alten Sachen als sein Lieblingshobby erkoren hatte. Von dem alten Kramladen fuhr ich zurück über Collingwood bis Takaka, von hier aus windete sich eine unbefestigte Straße in den Abel Tasman NP bis zum Totaranui DOC Campingplatz, nach einer geruhsamen Nacht wanderte ich den Headland Walk der mir oben auf einem Hügel eine wunderbare Aussicht auf den Totaranui Beach bescherte. Da ich noch eine lange Fahrt bis zum 190 km entfernten Rotoiti Gletschersee hatte, musste ich mich vom Abel Tasman Nationalpark verabschieden und machte mich über Motueka dorthin auf die Socken.
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