Am Samstag den 5. Dezember brachen wir diesmal um 6 Uhr bei absolutem Hochwasser, ich wollte schlieĂlich nicht schon wieder eine GrundberĂŒhrung riskieren, in Richtung dem Archipel Abrolhos auf. Mein Tiefenmesser zeigte zwar mal fĂŒr kurze Zeit nur 40 Zentimeter Wasser unter dem Kiel an aber das reichte ja Dicke fĂŒr die berĂŒhmte Handbreite. WĂ€hrend Tommi kurz nach der Riffausfahrt seine Segel setzte, lieĂ ich mir damit noch ein wenig Zeit weil meine Windanzeige gerade mal eine WindstĂ€rke von 6 Knoten anzeigte. Je weiter ich mich von der KĂŒste entfernte, desto stĂ€rker wurde der Wind, 15 Minuten spĂ€ter hatte ich 10 Knoten wahren Wind und setzte meinerseits die Segel. Der Wind kam aus NO und so konnten wir mit raumen Wind in Richtung Abrolhos segeln. Da der Wind nicht viel stĂ€rker als mit 10 Knoten blies, kam mir die Idee meinen Code Zero mal wieder einzusetzen. Ich fummelte das Teil aus der Backskiste und zog das Leichtwindsegel mit dem Spifall hoch an den Mast. Nach dem bergen der Genua konnte ich den Code Zero ausrollen, das Leichtwindsegel stand gut und ich machte damit 7 bis 8 Knoten Fahrt, doch kurze Zeit spĂ€ter musste ich feststellen das der Code Zero im oberen Drittel nahe am Achterliek einen Riss von 20 cm hatte. Damit der Riss sich nicht vergröĂert wurde kurzerhand das Segel wieder eingerollt und die Genua gesetzt. Mit Segeltape flickte ich den Riss und setzte nach der Reparatur den Code Zero erneut. Der Flicken hielt und ich konnte das Segel jetzt stehen lassen und ordentlich Fahrt aufnehmen. Durch den Code Zero segelte ich jetzt 1 bis 2 Knoten schneller als die Mon Bijou, so allmĂ€hlich wurde der Abstand zu Tommi und Res immer gröĂer. Der Wind frischte wĂ€hrend der Zeit immer mehr auf, bei 15 Knoten dachte ich darĂŒber nach den Code Zero wieder zu bergen, viel mehr Wind vertrĂ€gt so ein Leichtwindsegel nĂ€mlich nicht. Diesmal war es schon erheblich schwerer das Segel aufzurolle, als ich es fast komplett eingerollt hatte, zerfetzte das Tuch am Schothorn. Schnell zog ich das Segel am Spifall runter damit es sich nicht noch weiter in seine Bestandteile auflöst und setzte erneut die Genua. Der Windmesser zeigte inzwischen ĂŒber 16 Knoten Wind und die Que Mas segelte mit 8 Knoten durchs Wasser. Mittlerweile war die Mon Bijou schon 6 Seemeilen hinter mir und nur noch schemenhaft am Horizont auszumachen. Ăber VHF hielt ich stĂ€ndigen Kontakt mit Tommi und Res. Kurz nach Mittag hatte ich die HĂ€lfte der 110 Seemeilen nach Abrolhos schon geschafft und es war abzusehen, dass wir das Archipel vor Mitternacht noch erreichen. Genau um 23:15 Uhr lies ich meinen Anker hinter der Insel Santa Barbara fallen, 45 Minuten spĂ€ter rollten auch Res und Tommi ein und ankerten in meiner NĂ€he. Wir verschoben unser Ankerbierchen auf den nĂ€chsten Tag und wĂŒnschten uns ĂŒber VHF Sprechfunk noch eine angenehme Bettruhe đ đŽ.
Der erste Tag auf Abrolhos fing mit Regen an, ich lud eine Ladung WĂ€sche in die Waschmaschine und machte mir zum FrĂŒhstĂŒck ein nahrhaftes MĂŒsli. Im Laufe des Vormittags kam Lukas, ein Mitarbeiter des Nationalparks Abrolhos mit seinem Dingi an unseren Schiffen vorbei und klĂ€rte uns ĂŒber die Vorschriften des Archipels auf. Das Archipel besteht aus den Inseln Guarita, Santa Barbara, Redonda, Siriba, und Sueste. Wegen Corona durfte keine der Inseln von uns betreten werden. Nach der ErklĂ€rung von Lukas schmiss ich meinen Wassermacher an, denn das Meerwasser rund um Abrolhos ist kristallklar und perfekt um frisches Wasser mit dem Wassermacher zu produzieren. Vor der Hauptinsel Santa Barbara waren extra Mooringbojen ausgelegt, die wir benutzen durften, gegen Mittag half mir Res beim umlegen an eine solche Mooringboje. Nachmittags zogen wir uns unsere Taucherbrillen an und erforschten die Unterwassergegend rund um unsere Schiffe, schon hier konnte man viele verschiedene Fischarten beobachten. Zum Abend trafen wir uns wie immer auf der Que Mas zum Caipirinha und Abendessen.
Am Montag begann ich nach dem FrĂŒhstĂŒck die erste HĂ€lfte des Steuerbordrumpfes meines Unterwasserschiff zu reinigen. Es hatte sich mal wieder ein ganz schöner Algenteppich gebildet und die kleinen Saugmuscheln fĂŒhlten sich wohl bei der Que Mas auch pudelwohl. Gegen 15 Uhr holte ich die Mon Bijou Crew zu einer Dingi-Tour und zum tauchen ab. Diesmal tauchten wir zwischen den Inseln Santa Barbara und Redonda, hier gab es eine Menge bunter Rifffische zu sehen. Nach dem Schnorcheln fuhren wir komplett um die gröĂte Insel Santa Barbara wo wir das lustige treiben der verschiedenen Vogelarten beobachteten, wir brauchten fast eine Stunde um die ganze Insel bevor wir an der Mon Bijou ankamen. Zum Abendessen kochte uns Tommi einen leckeren Fisch, den die Beiden auf der Fahrt von Santo AndrĂ© nach Abrolhos gefangen hatten.
ie nĂ€chsten zwei Tage verbrachte ich hauptsĂ€chlich mit dem reinigen meines Unterwasserschiffes, zwischendurch hatten Res und Tommi noch Probleme mit ihrem Generator, der KĂŒhlwasserkreislauf funktionierte nicht mehr. Ich half bei der Reparatur und schaute als erstes mal nach dem Impeller, Bingo, der Impeller hatte sich von der Achse gelöst und so kein Wasser mehr durch den KĂŒhlkreislauf befördern. Nach dem Austausch funktionierte wieder alles einwandfrei. Zum Abendessen gab es diesmal Spaghetti mit roter SoĂe und dazu einen gepflegten Rotwein.
Am Mittwoch hatte eine gute Freundin, Uti Schnuti ihren ?? Geburtstag, zusammen mit Tommi und Res trĂ€llerten wir Ihr via Facetime ein GeburtstagsstĂ€ndchen auf portugisisch, âParabens par Voceâđ. Gegen Abend wurde ich mit der SĂ€uberung meiner UnterwasserrĂŒmpfe fertig, das wurde aber auch Zeit, denn Morgen wollten wir zurĂŒck zum Festland nach Caravelas segeln. Es war sehr guter Wind zwischen 18 und 22 Knoten angesagt. Sicherheitshalber installierte ich vor dem Abendessen das erste Reff in mein GroĂsegel, reffen wĂ€hrend der Fahrt ist fĂŒr mich als SinglehĂ€nder nicht so einfach, sollte der Wind doch wider erwarten schwĂ€cher ausfallen, so ist das Ausreffen doch wesentlich entspannter. Morgen am Donnerstag heiĂt es dann um 7 Uhr schĂŒss Abrolhos, es war schön bei Dir, Festland wir kommen!
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Tom, Klasse!! Ich lese deine Berichte sehr gerne!! Nur gut, dass bei euch auch mal was kaputt geht, sonst wÀre das ja nur ESSEN und TRINKEN!! Bis bald, Norbert
Hi Nobbi,
bei einem Schiff geht immer etwas kaputt, aber diesmal war die Taucherei unter dem Schiff ganz schön anstrengend.
Bin gerade in Caravelas angekommen, der Wind blies schon ordentlich bis zu 30 Knoten. Zum GlĂŒck habe ich schon mal voraus schauend ein Reff in mein GroĂsegel gemacht. Der Kat lief mit 8 Knoten wie ein Döppchen!
Bis bald Nobbi, im Januar lasse ich mich mal blicken!
Liebe GrĂŒĂe
Tom
Hallo Norbert, auf den Punkt gebracht. GrĂŒĂe nach DĂŒsseldorf und Dir lieber Tom weiterhin alles Gute und stets ne frische Brise. Wassertemp. 8C,Luft 2C
3xr Schlöffel. PS Dir und der lieben Ute nachtrÀglich happy birthday
Hey Schlöffel,
Du bekommst wohl alles mit was so in Dâdorf lĂ€uft!đł
Danke fĂŒr deine nachtrĂ€glichen GeburtstagsglĂŒckwĂŒnsche. Die GlĂŒckwĂŒnsche fĂŒr Ute gebe ich weiter.
Die frische Brise habe ich im Moment tatsĂ€chlich mit ĂŒber 20 Knoten Wind, des geht hier ganz schön ab.
Ansonsten ist hier alles paletti, am 29.Dezember lass ich mich fĂŒr 6 Wochen mal in DĂŒsseldorf blicken.
Vielleicht bist Du ja auch in der Gegend. Bleib Coronafrei!
Liebe GrĂŒĂe und SRRR
đ Tom