Cathy ist sehr traurig đŸ˜„

Nach unserem Segeltörn nach SĂŁo Miguel Milagres, der ein bisschen Abwechslung gebracht hat, geht jetzt das Leben hier in Barra SĂŁo Miguel seinen gewohnten Gang. Am nĂ€chsten Tag nach unserer RĂŒckkehr bin ich nachmittags mit Zezeko und Michel mit seinem Boot „Tres Amgitos” zum Dunga Beach gedĂŒst, weil Zezeko dort Triebe von bodendeckenden Pflanzen die im Sand wachsen fĂŒr seine Stella Marina abschneiden wollte. WĂ€hrend Zezeko ein Trieb nach dem anderen abschnitt und auf einem Haufen legte, zog ein Gewitter auf und der Himmel verdunkelte sich zusehends. Michel und ich drĂ€ngten Zezeko sich zu beeilen weil wir noch einigermaßen trocken zur Stella Marina zurĂŒck kommen wollten. Schnell sprangen wir ins Boot und brausten mit Vollgas zurĂŒck zur Stella Marina, es wurde immer dunkler und dunkler das wird knapp! Wir zogen das Boot von Michel schnell auf den Steg, ich erreichte gerade noch das schĂŒtzende Dach meines Katamaran bevor der Himmel seine Schleusen öffnete.
Der amerikanische PrĂ€sident Trump hatte wegen den ansteigenden CoronafĂ€llen in Brasilien angekĂŒndigt, dass Personen aus Brasilien, die keine Amis sind, nur noch bis einschließlich Donnerstag einreisen können. Da Cathy und Carlo ihre Tochter Zoe in Amerika besuchen wollten, mussten Sie jetzt schnell handeln. WĂ€hrend Carlo Ihr Segelschiff „FOX” fĂŒr eine lĂ€ngere Abwesenheit prĂ€parierte, packte Cathy die Koffer. Am Mittwoch den 27.5. gab es den großen Abschied von den Beiden, um 12 Uhr kam das Taxi um Cathy und Carlo zum Flughafen von Maceio zu bringen, Sie mussten ja schließlich bis spĂ€testens Donnerstag amerikanischen Boden betreten haben, sonst wĂ€re es zu spĂ€t gewesen. Doch wie es das Schicksal so will, standen Mittwochabend Cathy und Carlo wieder mit ihren Koffern am Steg, die Fluggesellschaft hatte Sie nicht mitgenommen weil Trump kurzfristig die Einreisebestimmungen geĂ€ndert hatte. Die Fox-Crew hatte alle Hebel in Bewegung gesetzt um doch noch in die USA einreisen zu können doch es hatte alles nichts genutzt, das Tor nach Amerika war zu.
Am nĂ€chsten Morgen saß Cathy weinend im Cockpit und war auch nicht zu trösten, Sie hĂ€tte so gerne ihre Tochter und beide Enkelkinder wieder gesehen. Genau wie Cathy war auch das Wetter sehr traurig, es regnete in letzter Zeit fast ununterbrochen.
Durch den Törn hatte die Que Mas ordentlich Diesel verbraucht, die Tanks mussten wieder aufgefĂŒllt werden, mit Andre’s Pick Up holten wir in großen Kanistern 210 Liter Diesel fĂŒr umgerechnet 57 Cent pro Liter 😁. Um zu vermeiden das Regenwasser in die Tanks kommt, fĂŒllte Andre unter dem Schutz eines Sonnenschirms mit einem dicken Schlauch den Diesel von den Kanistern in meine Tanks um. Vielen Dank Andre đŸ‘đŸŒ! Außerdem musste auch wieder der 600 Liter Wassertank nach unserem Törn aufgefĂŒllt werden.
Freitags musste ich mir Gedanken machen wie ich am besten die Maschen von dem Trampolinnetz flicke, die Löcher im Netz kamen von einem scharfen Reinigungsmittel, dass Lion zum reinigen des GFK verwendet hatte. Die Tropfen des Reinigungsmittel hatten mit dem Trampolinnetz chemisch reagiert und einige Maschen förmlich aufgelöst. Mit dĂŒnnem gewachstem Tackelgarn gelang es mir schließlich die zerstörten Maschen in dem Netz zu flicken.
Der Samstag war total verregnet, vormittags lernte ich ĂŒber Duolingo portugisisch und nachmittags wollte ich Res auf seinem Schiff besuchen, doch er war nicht an seinem Boot. Als ich ihn suchen wollte, standen auf einmal alle Angestellten der Marina mit einem Bierchen in der Hand unter dem schĂŒtzenden Dach des MarinagebĂ€udes und veranstalteten dort eine spontane Grillparty. Mit MĂŒh und Not konnte mich die spontane Grillpartygemeinde zu einem Bierchen ĂŒberreden đŸ€Ș. JoĂŁo verteilte gegrillte Spießchen und Fleisch, so nach und nach kamen immer mehr GĂ€ste zur Spontanparty hinzu, zum Schluß kamen sogar noch Michel mit Elizabeth, Zezeko und Jose. Jetzt ist die Zeit gekommen ein 5 Liter-FĂ€sschen Heineken zu öffnen! Michel hatte sein Tablet mitgebracht, damit er den Start der neuen SpaceX-Rakete zur ISS verfolgen konnte. Erst zum Abend hin löste sich die spontane Grillparty auf und ich fiel gut abgefĂŒllt in meine Federn.
Sonntagmittag bekamen Res und ich Besuch von Michel mit seiner Tochter Amini, wir hatten zusammen einen sehr schönen Nachmittag und zum Abendessen gab es Shrimpssalat und danach Rinderfilet mit Knoblauchsoße. Amini hatte uns im passenden Moment noch eingeweiht, dass Michel in 2 Tagen Geburtstag hat und Sie ihren Vater gerne hier in der Marina mit einer Geburtstagsfeier ĂŒberraschen wĂŒrde. Claro, das bekommen wir hin!
Die Feierlichkeiten fĂŒr Michel begannen auf der Terrasse des MarinagebĂ€udes am Dienstagabend um 18 Uhr, da Res mal wieder seinen legendĂ€ren Maracucha-Caipirinha gemacht hatte, dauerte es nicht lange bis die PartygĂ€ste in Stimmung kamen und abtanzten. Die Tochter von Michel wollte eigentlich, aus einem bestimmten Grund den ich hier nicht nĂ€her erlĂ€utern möchte, frĂŒher gehen. Doch Carlo und ich konnten Sie zum bleiben ĂŒberreden und das war gut so, denn Amini ist ein Sonnenschein und ihr Vater Michel freute sich, dass Sie so lange bleiben konnte. Kurz nach 22 Uhr gingen die meisten PartygĂ€ste, jetzt bestand die Geburtstagsparty noch aus Elizabeth mit einem Freund und den „Tres Amigitos” Res, Michel und ich. Wir tanzten und alberten noch bis kurz vor Mitternacht herum, bevor wir die Party beendeten. Mit Res ging ich zurĂŒck zum Steg, wir verabschiedeten uns noch und dann ging jeder zu seinem Schiff. Gerade als ich mich in meine Koje fallen lassen wollte, hörte ich Cathy rufen, Sie schaffte es nicht Carlo, der ein wenig zu viel getrunken hatte, vom Cockpit in seine Koje zu bugsieren, gemeinsam schafften wir es Carlo nach unten in seine Koje zu verfrachten, hoffentlich ist er Morgen wieder fit!

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