Als wir am am Morgen des 3. März In Rio de Janeiro angekommen waren, ankerten wir erstmal in der „Enseada Da Botafogo”, von dieser Bucht blickt man direkt auf den Zuckerhut. Leider hatten wir genau in der Zufahrt zum Fischereihafen geankert, weshalb man uns die Empfehlung gab, den heimlichen Hafenmeister der Bucht, Giovani zu kontaktieren, der auch einen Wassertaxidienst betreibt. Da mich die Nachtfahrt von Cabo Frio bis nach Rio ganz schön geschlaucht hatte, legte ich mich nach unserer Ankunft in Rio erst einmal für einige Stunden in die Koje um ein wenig Schlaf nachzuholen. Als ich am Nachmittag wieder wach wurde erfuhr ich von Tommi, der genau an unserem Ankunftstag in Rio Geburtstag hatte, dass er uns am Abend zu seinem Geburtstagsessen in der Churrascaria „Fogo de Châo Botafogo“ um 18 Uhr einladen möchte. Res hatte es bei unserer Ankunft kaum erwarten können auf Erkundungstour in Rio zu gehen und wollte uns dort dann um 18 Uhr treffen. Mit dem Wassertaxi von Giovani wurden Luisa, Tommi und ich an dem kleinen Strand von Urca abgesetzt, nach einem 45 minütigen Fussmarsch erreichten wir die Churrascaria, wo Res schon auf uns wartete. Mit einem Caipirinha ließen wir unser Geburtstagskind Tommi hochleben und nach einem köstlichen Abendessen das mit 2 Flaschen Rotwein abgerundet wurde, fuhren wir alle zusammen mit dem Taxi zurück an den Strand von Urca, wo wir eigentlich von dem Wassertaxi von Giovani abgeholt werden sollten. Leider funktionierte das nicht so richtig und wir mussten über eine Viertelstunde warten bis uns das Wassertaxi abholte.
Da wir ja nicht ideal geankert hatten, legten wir am nächsten Morgen unsere Schiffe an zwei Mooringbojen von Giovani um, beim festmachen der Que Mas an der Boje half mir ein Mitarbeiter von Giovani, als er die Festmacher an der Boje befestigen wollte, kam er aus Versehen an den Gasgriff und knallte mit seinem Aussenbordmotor voll gegen den Steuerbordbug der Que Mas, Krach Bumm, das hörte sich nicht gut an. Nachdem der Kat fest an der Boje lag, schaute ich mir den Schaden am Steuerbordbug genauer an und musste feststellen, dass das Gelcoat an der Stelle wo der Aussenbordmotor gegengekracht ist, voll aufgesplittert war. So ein Mist, wieder eine neue Baustelle 🤯, das musste so schnell wie möglich repariert werden, damit sich das darunter liegende Fieberglas nicht mit Wasser vollsaugen kann. Doch jetzt musste ich erstmal mit Res und Tommi zum einklarieren zur Marina do Brasil fahren. Nachdem wir das erledigt hatten, ging es zurück auf den Kat wo ich umgehend mit der Reparatur des Gelcoatschaden begann. An die Reparaturstelle kam ich nur mit dem Dingi und weil das immer hin und her wackelte, war es einfach nicht möglich die Reparatur perfekt auszuführen, so musste ich versuchen, die offene Stelle im Bug von aussen mit Gelcoat wieder zu versiegeln, die Optik war dabei erstmal nicht so wichtig. Bei der Reparatur hatte Luisa das Dingi mit zwei Seilen so an den Rumpf gezogen, dass ich wenigstens einigermaßen an der defekten Stelle arbeiten konnte, vielen Dank nochmal dafür liebe Luisa 👍🏼! Am Abend hatten wir uns mit Elisabeth, die wir ja schon in Vitoria getroffen hatten, in einem italienischen Restaurant verabredet. Da das Restaurant ganz in der Nähe der Copacabana war, flanierten wir noch nach dem Abendessen über die Copacabana und tranken als Gute Nacht Trunk, na was wohl? Genau! einen Caipi.
Am Freitag wollte ich mit Luisa auf den Zuckerhut, gegen 12 Uhr kamen wir an der Talstation an, die Bahn ist in zwei Sektionen eingeteilt die Erste geht auf den Morro da Urca, von dort aus geht dann die zweite Sektion auf den 395 Meter hohen Zuckerhut. Von der Aussichtsplattform kann man den Blick vom Atlantik über die Buchten und Hügel von Rio bis zur Copacabana und dem 5 Kilometer entfernten Christo Redentor auf dem Corcovado schweifen lassen. Zu meiner Überraschung steht die Christusstatue garnicht auf dem Zuckerhut, sondern auf einem anderen Felsen, nämlich dem Corcovado😳, man lernt eben doch nie aus! Nach 3 Stunden Zuckerhut kam ich mit Luisa wieder in der Talstation an, wo wir zum Schluß noch drei von uns zuvor geschossene Touristenfotos erstehen durften. Zurück auf der Que Mas ruhten wir uns von der anstrengenden Zuckerhutbesichtigung aus bevor Tommi und Res zum 19 Uhr Caipi vorbei kamen. Nachdem wir ausgiebig über unsere Zuckerhutbesichtigung und der politischen Situation in Brasilien mit Luisa geredet hatten, verabschiedeten sich die Eidgenossen und paddelten mit ihrem Dingi zurück zur Mon Bijou.
Jetzt war schon wieder Samstag und bevor uns Luisa heute Abend verlässt und mit dem Bus nach Vitoria zurück fahren muss, wollte ich mit Ihr noch auf den 710 Meter hohen Corcovado zur 30 m großen Christusstatue. Um 11 Uhr ließen wir uns von einem Uber bis an die Station bringen, von hier aus kann man entweder mit der Bahn oder Minibussen bis zur Spitze des Corcovado gelangen, wir entschieden uns für den Minibus. Der Corcovado war wesentlich stärker besucht als der Zuckerhut, vielleicht liegt das ja auch an dem Preis, der hier nur halb so teuer war wie die Fahrt auf den Zuckerhut. Mit Luisa zusammen machten wir die obligatorischen Fotos mit dem Christo im Hintergrund und natürlich auch wunderschöne Panoramafotos von Rio. Luisa war ganz begeistert, das Sie von hier aus das große Fußballstadion von Rio „Maracana” von ihrem Lieblingsverein Flamengo sehen konnte und machte natürlich auch Fotos davon. Nach der Besichtigung von Christo ruhten wir uns noch ein wenig in einem Restaurant auf dem Corcovado aus, wo wir von der Terrasse einen schönen Blick auf die Copacabana hatten. Um 16 Uhr waren wir wieder am Schiff, wo wir alle zusammen um 18 Uhr das Abschiedsessen mit Luisa hatten. Um 20 Uhr war es dann soweit wir mussten uns von Luisa verabschieden. Schau Luisa, es war sehr schön mit Dir!!! 😢😢😢
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