Am Morgen nach unserer Ankunft in Salvador packen Maru und Patrick ihre Sachen zusammen, da der Flughafen doch etwa 40 Kilometer außerhalb von Salvador liegt, wollen die Beiden heute noch eine Freund in der Nähe des Flughafens besuchen. Vormittags hat Patrick dann noch einen Termin mit einem anderen Freund zum gemeinsamen Mittagessen ausgemacht. Kurz vor 13 Uhr holte us Igor mit dem Auto ab und wir fuhren in ein Restaurant wo man hervorragende Moqueca serviert bekommt. Nach dem Essen verabschiedeten sich Maru und Patrick von uns und fuhren in Richtung Flughafen. Tommi bestellte ein Uber und fuhr mit Andrews und mir Carlinho, einen alten Freund aus Salvador, besuchen. Mir fielen dort immer die Augen zu , weil ich noch ziemlich kaputt von der Segelei war. Deshalb war ich froh als wir endlich zurück zur Marina kamen und ich auf meiner Que Mas einschlafen konnte.
Am nächsten Tag kam Morgens Fernando, ein brasilianischer Freund den ich in Barra São Miguel kennengelernt hatte, vorbei. Er lag zufällig mit seinem Boot in der gleichen Marina, wir machten aus, dass wir heute gemeinsam zu Mittag essen, vorher mussten Tommi und ich am Vormittag den Papierkram von unseren Schiffen erledigen. zuerst ging es zur Policia Federal wo wir eine Stunde auf unsere Papiere warteten, danach machten wir uns zur Marina do Brasil auf, dort kam es noch besser, wir mussten geschlagene 2 Stunden warten bis wir endlich in Salvador einklariert waren. Wir schafften es gerade so zu unserem verabredeten Essen im Mercado Modelo mit Fernandos Crew, die aus seinem Vater und zwei Freunden bestand. Nach unserem gemeinsamen Essen ging Tommi in die Stadt um nachzuforschen ob es einen Laden gibt der seine Gasflasche auffüllen konnte, während ich zurück auf die Que Mas ging, wo zwei Monteure gerade versuchten meinem defekten Gefrierschrank zu reparieren. Es sieht so aus, als würden Sie den Gefrierschrank überreden können wieder zu frieren. Kurze Zeit später kam der von Tommi bestellte Gasmann und holte unseren leeren Gasflaschen ab. Abends kam dann Fernando mit seiner Crew vorbei, weil Sie sich das Innenleben der Mon Bijou und meiner Que Mas mal anschauen wollten. Die Crew von Fernando blieb nicht lange weil Sie Morgen ziemlich früh in Richtung Süden los segeln wollte. Mit Tommi wollte ich danach eigentlich mit dem großen „Elevador Lacerda” ins historische Stadtzentrum von Salvador fahren, doch der Aufzug, der die Unterstadt mit der Oberstadt verbindet, war wegen Corona geschlossen. Stattdessen tranken wir in einem dem Aufzug nahe gelegenen Kiosk ein Bierchen und konnten so mit der nötigen Bettschwere in unsere Kojen fallen.
Am Samstag ging Tommi in die Stadt um noch einige Sachen für seine Mon Bijou zu besorgen, ich blieb in der Marina und versuchte meinen Gefrierschrank zu reparieren, der jetzt zwar wieder kühlte, sich aber von der Temperatur nicht mehr regeln lies und die ganze Zeit auf Dauerbetrieb lief. Außerdem band ich noch ein Takling auf einer aufgescheuerten Festmacherleine und habe zur Abwechslung mal ein bisschen Ordnung ins Schiff gebracht. Am Abend hatte ich mit Tommi ein kurzes gemeinsames Abendessen, Tommi musste nämlich früh ins Bett weil in dieser Nacht sein Segelkumpan Res aus der Schweiz einflog und er Ihn mit dem Taxi um 2 Uhr in der Nacht am Flughafen in Salvador abholen wollte.
Am Sonntag wurde ich früh wach und machte mir zum Frühstück Spiegelei mit Speck, eigentlich wollte ich nach meinem Frühstück den Ankömmling Res auf der Mon Bijou begrüßen, doch es regte sich dort noch nichts. Dann konnte ich mich ja schon mal um meinen Generator kümmern der nicht mehr anspringen wollte, wahrscheinlich war mal wieder die Vergaserdüse verklebt und musste gereinigt werden. Nach der Reinigung sprang der Jockel wieder einwandfrei an. Inzwischen sind auch die schweizer Eidgenossen aufgewacht und ich konnte endlich meinen alten Kumpel Res begrüßen mit dem ich in Barra São Miguel soviel unternommen hatte. Zur Feier des Tages wollten wir natürlich etwas unternehmen, da der „Elevador Lacerda” Sonntags nicht in Betrieb war, ließen wir uns mit dem Taxi in die Oberstadt fahren und verbrachten eine schönen Tag im historischen Stadtzentrum von Salvador. Gegen Abend ging es wieder mit dem Taxi zurück zum Steg, wo Res seinen Traditionsgrill aus Barra São Miguel aufbaute und frisch aus der Schweiz mitgebrachte Würstchen darauf grillierte, dazu gab es Püree mit Tomatensalat.
Der Montag begann für mich mit einer guten Aussicht, denn ich hatte mich von Res auf den Mast ziehen lassen um das Rigg nach einer fehlenden Schraube zu inspizieren, einige Tage zuvor hatte ich eine abgebrochene Schraube auf dem Deck gefunden und vermutete, dass diese abgebrochene Schraube eigentlich nur von dem Rigg kommen konnte. Doch es war keine fehlende Schraube am Rigg auszumachen. Wo kam die abgebrochene Schraube verdammt nochmal her? Wir suchten noch einmal alles ab, plötzlich fiel mir auf, dass die Umlenkrollen für die Großschot total verdreht waren und mir fiel ein, das ich vor einigen Jahren diese Rollen mit einer Schraube fixiert hatte, damit Diese sich nicht verdrehen konnten. Endlich hatten wir gefunden wo die abgebrochene Schraube herkam und ich konnte Sie an dieser Stelle ersetzen. Da Res und Tommi noch zwei neue Falls für ihre Vorsegel und ich auch noch einen neuen Bootshaken besorgen wollte, gingen wir alle zusammen um 10 Uhr in einen Nauticladen in der Nähe unserer Marina. Nach dem Einkauf, nahmen wir eine Kaltschale auf der Aussenterrasse vom Mercado Modelo und waren um 11 Uhr zurück. Kurze zeit später besuchte uns Carlinho am Steg, er konnte aber nicht auf unsere Schiffe übersteigen weshalb wir mit Ihm zum Mittagessen in ein Restaurant im Mercado Modelo gingen. er lud uns für den nächsten Tag bei sich zu Hause zum Essen ein. Nach unserem gemeinsamen Essen mit Carlinho gingen wir zu unseren Schiffen zurück und machten ein Mittagsschläfchen. wir wollten uns um 16 Uhr wieder treffen um zum Shoppingcenter Barra zu fahren, Tommi musste dort noch etwas mit seinem Vertrag von der Telefongesellschaft Vivo klären. Danach ließen wir uns zum Nachtessen von einem Uberfahrer zur Churrasceria „Sal e Brasa” chauffieren. Weil es gerade mal 18 Uhr war, hatten wir das Lokal praktisch für uns und konnten uns in aller Ruhe am Buffet bedienen, nach 2 Schlemmerstunden ging es in unsere Kojen zurück.
Den gesamten Dienstagvormittag versuchten Tommi und Res die am Vortag neu gekauften Fall’s für die Vorsegel einzuziehen, ich hielt mich vornehm zurück, damit ich bei dem Alphamännchen Tommi nicht schon wieder in Ungnade falle. Um 11:30 Uhr gaben die Beiden erstmal das Vorhaben „Fall in den Mast einziehen” auf und machten sich für das Mittagessen bei Carlinho fertig. Um 12 Uhr schlugen wir mit Carlinhos augenblicklichen Lieblingsbier 2 Packs Brahma auf. Carlinhos Frau Marly, kochte für uns ein leckeres Mittagessen mit Carne de Sol, Reis, Bohnengemüse und Salat. Nach dem Essen machten wir es uns auf der Terrasse von Carlinho gemütlich, schauten uns alte Fotos an und Res und Tommi schwärmten mit Carlinho über die alten Zeiten. Am Nachmittag kam noch der beste Freund von Carlinho, João, vorbei, der unsere Runde nochmal so richtig auf Trab brachte. Jetzt wurde zum Bier noch Cachaça getrunken und es wurde richtig lustig. Carlinho und João hänselten sich zum Spaß gegenseitig, Tommi lachte sich mit Res über dessen Scherze kaputt, leider verstand ich das Meiste nicht, lachte aber trotzdem immer mit 😂. Marly hatte uns zum Abendessen Speck mit Couscous und zum Nachtisch Marmorkuchen gezaubert. Vollgefuttert fuhren wir mit einem Taxi zu unserer Marina zurück, dort schlief ich gut abgefüllt und mit vollem Bauch direkt ein.
Durch das viele Bier und den Cachaça hatte ich am nächsten Morgen den flotten Heinrich und aß deswegen zum Frühstück trockene Cornflakes. Während diesmal Tommi und Res am Genuafall und am Hecklicht rumbastelten, baute ich in meinen Gefrierschrank einen Mikroschalter mit Relais ein, damit man den Kühlschrank über Nacht ausschalten konnte um die Batterien zu schonen. Gegen Mittag hatten wir genug gefrickelt und gingen zum Mittagessen in unser mittlerweile Stammrestaurant im Mercado Modelo. Danach hielten Tommi und Res eine Siesta und ich fing an diesen Bericht zu verfassen. Zwischendurch skypte ich mit meinem Segelkumpan Micha und Ute, eine Freundin aus Düsseldorf, quatschte mit mir über den Chatdienst FaceTime. Jetzt wo wir Res wieder an Bord hatten erwachte unsere alte Tradition Caipirinha um 18 Uhr und danach um 19 Uhr gemeinsames Abendessen. Natürlich durfte das Spülen danach nicht fehlen, vor dem Gute Nacht sagen gab es noch für Jeden einen Domecq Brandy.
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