Extrembedingungen – 12. Tag

7.3 Di. Was für eine Nachtwache, bis jetzt war der Wind ja sehr human, doch in dieser Nacht änderte sich das. Seit dem gestrigen Kurse kreuzen mit der Sea Wind, habe ich jetzt meinen AIS-Alarm auf eine Seemeile eingestellt und außerdem schalte ich die Navigationslichter erst garnicht mehr aus, ich lasse Sie einfach auch tagsüber brennen. Nachdem ich die abendliche Funkrunde, diesmal mit Susan, beendet hatte, versuchte ich mich der Geschwindigkeit und dem Kurs der Sea Wind anzupassen, als ich alles eingestellt hatte, legte ich mich in meine Koje, denn ich war ganz schön groggy. Irgendwann wurde ich von dem Alarm des Navigationssystem geweckt, es war der AIS-Alarm, die Sea Wind war in meinen 1 Seemeilen Warnkreis eingedrungen. Um mich wieder weiter von der Sea Wind zu entfernen, stellte ich sofort eine anderen Kurs ein. Ganz allmählich nahm der Abstand wieder zu, doch als die Sea Wind sich über 2 Seemeilen entfernte, war plötzlich auf meinem Plotter kein AIS-Signal von der Sea Wind mehr zu sehen, das alte Problem mit der Antenne, alles über 2 Seemeilen Entfernung kann das System nicht mehr empfangen. Jetzt konnte ich nicht mehr sehen wo die Schweden waren, aber Gott sei Dank hatte ich ja noch Radar und darauf konnte ich die Sea Wind auch über 2 Seemeilen Entfernung entdecken, mittlerweile waren Sie schon fast 3 Seemeilen weg, jetzt musste ich mich aber sputen, damit die Sea Wind mir nicht entwischt. Schnell nahm ich die Genua rein und den Code Zero raus und nix wie hinterher, doch so schnell ging das nicht, weil die Sea Wind 6,5 kn machte und ich nur knapp mit 7 kn einen halben Knoten darüber war, dementsprechend brauchte es über eineinhalb Stunden bis ich wieder einen parallen Kurs mit der Sea Wind fahren konnte. Inzwischen hatte der Wind und auch die Wellen immer mehr an Stärke zugenommen, teilweise über 18 Knoten und bis zu 3 Meter hohe Wellen, das reichte, damit ich in Ruhe schlafen konnte, holte ich sicherheitshalber den Code Zero ein und setzte erneut die Genua. Inzwischen hatten wir schon 5. Uhr am Morgen und ich musste unbedingt noch ein Ründchen schlafen 😴. Plötzlich gab es einen lauten Knall, was war das?, schnell stand ich auf um nachzusehen woher die Ursache für den Knall kam und da hatte ich die Bescherung, die dicke Wassermelone, die bei mir im Obstnetz lag, ist durch die Schaukelei aus dem Netz gefallen und auf dem Cockpitboden wie eine Bombe zerplatzt, was für eine Sauerrei!! Die Säuberungsaktion war bei dem Geschaukel garnicht so einfach, auf den Cockpitpolstern und auf dem Boden, überall klebten die Kerne und das Fruchtfleisch der Melone. Das nächste Dilemma ließ nicht lange auf sich warten, irgend was roch hier verschmort, nur was? Siedendheiß fiel mir ein , das ich den Tracker, damit er richtig funktioniert nach draußen gelegt hatte und tatsächlich, er hatte Probleme mit dem Salzwasser und dem Regen und war durchgeschmort, nix mehr mit tracken, das Ding war hinüber 🥴. Na ja, jetzt sind es ja nur noch 100 sm bis zu den Gambierinseln und ab da, muss ich mir für’s tracken was Neues einfallen lassen.

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4 Antworten zu Extrembedingungen – 12. Tag

  1. Melanie sagt:

    Hey Tom du Wikinger 😉
    Genieße erstmal deinen Ankerplatz und nehme eine Mütze voll Schlaf.
    Schön das es dir gut geht und du wieder ein Stückchen mehr an deinem Kat zureparieren kannst.
    Irgend was ist immer.
    GLG
    Mel

    • Tom Bauer sagt:

      Hi Mel,
      habe mich inzwischen von dem ganzen Horror der letzten Tage meines Törns zu den Gambier Inseln erholt und bin wieder voll im Reparaturstress. Im Moment pumpe ich, meine beiden Tanks leer um diese zu reinigen. Ich will nicht noch einmal das gleiche Desaster haben, wie vor dem Riff von den Gambiers.
      Lass dich drücken
      vom strong Wikinger Tom 😉

  2. Reinhold Billhöfer sagt:

    Hallo Tom,
    ist ja mal wieder jede Menge Stress.
    Es ist schon wirklich schade, dass dein Brüderlein auf der Osterinsel fahnenflüchtig geworden ist. Allein auf dem Kat zu sein ist einfach nur wahnsinnig.
    Zum Glück bist du wenigstens so vernünftig und fährst an der Insel der Bounty vorbei.
    Übrigens, die nächste WM Hockey für unsere 65er findet im Herbst 2024 in Kapstadt statt.
    Hier buche ich schon mal einen Platz auf deinem Kat.
    LG Billy

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