In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag habe ich mir so meine Gedanken gemacht wie die gespannte Ankerkette unter den Felsen frei kommen könnte. Unter Wasser wollte ich um einen anderen Felsen ein Tau festmachen und mit der Ankerwinsch über dieses Tau die Kette entlasten, dann könnte man die lose Kette unter dem Felsen lösen. Morgens holte ich die Tauchflasche aus dem Schrank und packte mir das Tau und ging zur Ankerkette um mir die genaue Lage noch einmal anzusehen. Was ist das? Die Kette war wieder total frei und hatte sich in der Nacht alleine vom Felsen gelöst. Super, dann kann es ja ohne tauchen los gehen. Diesmal wollte ich aber im Sand ankern, deshalb hatte ich mir die Strandbucht vor Los Christianos ausgesucht. Am Ort San Eugenio vorbei waren es nur 5 Seemeilen bis zum nächsten Ankerplatz. Nach einer Stunde Fahrt fiel der Anker, diesmal in weichem Sand. Hier war richtig was los, eine richtige Touristenhochburg, das Los Christianos. Jetskis, Daysailor, Bananenreiten und Parasailing mit dem Boot, außerdem jede Menge Urlauber am Strand, ruhig ist was anderes. Aber was soll’s, der Ankerplatz als solches war nicht schlecht. Außerdem war ich hier am Samstagmorgen mit Patrick verabredet, der mir eine neue Starterbatterie und spezielles Motoröl bringen wollte. Nachmittags machte ich mich an die Reparatur von den beiden defekten Kärcher, wenigstens ein funktionierender Kärcher wurde ja zum Wasser machen gebraucht. Nach drei Stunden mit öligen Fingern, Dichtungen und Ritzeln austauschen, neues Öl nachfüllen und alles wieder zusammen montieren, waren die beiden Kärcher wieder einsatzbereit. Natürlich kam der Wassermacher-Test, es funktionierte 👍, Wasser marsch! Als Betthupferl schaute ich mir von der Festplatte noch den Film Diplomatie an, der über die Rettung von Paris im dritten Reich handelte, Hitlers Schargen sollten, eigentlich strategisch unwichtig, noch kurz vor dem Ende, Paris in Schutt und Asche legen. Dank der Hartnäckigkeit und dem diplomatischen Geschick eines norwegischen Diplomaten kam es nicht dazu und Paris wurde gerettet.
Für den nächsten Tag, Freitag den 13ten, hatte ich die Idee meine österreichischen Segelfreunde Lisi und Markus in der Marina Sur Galletas zu besuchen. Es gab zwei Möglichkeiten dort aufzuschlagen, entweder 5 Seemeilen mit dem Dinghy nach Galletas zu fahren oder mit dem Rad über Land. Ich entschied mich für’s Rad. Nach 14 km Rad fahren bin ich in der Marina Sur Galletas angekommen und überraschte die Crew der Footloose. Die Wiedersehensfreude war groß und Lisi schlug vor doch irgendwo im Hafen ein Willkommensbierchen zu trinken. Wir konnten im Cockpit nicht sitzen weil gerade das Teakdeck frisch eingefugt worden war. Markus wollte vor dem Bierchen noch checken ob der Nautikladen von Galletas geöffnet hatte. Denkste, geschlossen! Also direkt an die Getränke, wir haben uns sehr nette und lustige Gespräche gehabt. Nach einer guten zwei Stunden verabschiedete ich mich und fuhr die 14 Kilometer wieder zurück, jetzt leider gegen den Wind und mit ordentlicher Steigung 😦. Gegen 15 Uhr war ich zurück auf der Que Mas. Um den Wassertank weiter aufzufüllen wurde der Wassermacher von mir angeschmissen und für Morgen die defekte Batterie ausgebaut und der leere Benzinkanister zurecht gestellt. Morgen früh um neun Uhr bringt Patrick mir die neue Batterie und spezielles Motoröl, die defekte Batterie will er direkt mitnehmen und vielleicht fährt er mit mir noch zur Tankstelle um den Benzinkanister zu füllen.
Am Samstag bin ich extra früh aufgestanden um den verabredeten Termin mit Patrick nicht zu verpassen. Um 10 Minuten nach Acht Uhr rief er mich schon an, er wäre schon da weil er in keinen Stau gekommen wäre. Scherzkeks 🍪, dann mal los ins Dinghy und ab zum Treffpunkt. Patrick ist ein sehr hilfsbereiter Typ, wie selbstverständlich fuhr er mit mir noch zur Tankstelle um den 20 Liter Kanister zu füllen und danach schleppte er noch die neue Batterie zu meinem Dinghy und die Kaputte zurück zu seinem Auto. Als ich alles bezahlen wollte, hatte ich nicht genug Bargeld und wir mussten noch einen Geldautomaten finden, damit er seine Kohle bekam. Direkt am Strand wurde noch kurz ein Käffchen getrunken, dabei habe ich von Patricks neuem Projekt erfahren. Er hat einen Adventurepark für Kinder in Teneriffa eröffnet, echt ne tolle Sache den Link dazu könnt Ihr in „Nützliche Links” finden. Bei der Verabschiedung verabredeten wir, dass wir uns auf jeden Fall, solange ich auf den Kanaren bin, noch mal kontakten. Die Batterie habe ich natürlich direkt eingebaut, der Motor sprang wieder an, wie ne Eins. Que Mas war wieder voll einsatzbereit! Gegen 14 Uhr erreichten Lisi und Markus Los Christianos und ankerten ihre Footloose gleich nebenan. Nachdem die Beiden auf Ihrer Bavaria alles parat hatten, kamen Sie zu mir auf ein Getränk rüber. Nach nem Stündchen verabschiedeten Sie sich und dampften mit Ihrem Dinghy wieder ab. Da heute Samstag war und ich einkaufen musste, ging’s zügig nach Mercadona, mit einem Rucksack und drei großen Einkaufstüten kam ich auf mein Boot zurück und alle Lebensmittel wurden verstaut. Zum einschlafen wird noch ein Tatort geglotzt. Gute Nacht Freunde. 🌛😴
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