Gemütlich ging es um 11 Uhr am Dienstag 6,8 sm weiter in die lang gezogene Bucht „Saco de Mamangua”, wir ankerten am Ende der Bucht vor einem kleinen Sandstrand. Da es erst 13:30 Uhr war, konnten wir noch die Dingitour zum Wasserfall des Rio Cairuçu machen. Da die Mücken auf mich fliegen, ich scheine wohl ein ganz Süßer zu sein 😉, cremte ich mich mit einer Lotion gegen Mosquitos ein und zog mir meine Wasserschuhe an. Zusammen mit Res und Tommi suchte ich am Ende der Saco de Mamangua die Einfahrt zum Rio Cairuçu zu finden, nach einigem suchen wurden wir fündig und fuhren in die Mündung des Flusses ein. Leider hatten wir uns bevor wir die Tour starteten nicht den Tidenstand angeschaut, der Fluß war nur am Anfang tief genug um mit dem Motor des Dingis vorwärts zu kommen. Je weiter wir den Fluß hoch fuhren, je flacher wurde er und wir mussten paddeln und teilweise sogar aus dem Dingi steigen. Es hatte den Anschein, als wollte der Rio nicht enden, Tommi wollte schon wieder umkehren, doch Res und ich wollten nicht aufgeben und unbedingt den von uns gesuchten Wasserfall finden. Plötzlich meinten wir den Wasserfall zu hören und wurden dadurch motiviert noch weiter den Fluß hinauf zu paddeln, endlich stand am Rand ein Wegweiser mit der Aufschrift „Cach Rio Cairuçu”, Cach ist die Abkürzung für Cacheiro und bedeutet in portugisisch Wasserfall. Wir banden das Dingi an einem Baum fest und gingen einen 500 Meter langen Pfad durch den Urwald bis wir an einen natürlichen, aus Felsen gebildeten Naturwasserpool angelangten worin ein flacher Wasserfall mündete. Wir hatten den gesuchten Wasserfall gefunden, natürlich mussten wir jetzt auch in dem Naturpool baden, das Quellwasser war schön erfrischend und viel kälter als das Meerwasser. Bevor wir nach einer halben Stunde zurück gingen machten ich noch einige Fotos. Als wir am Dingi ankamen, ist das Wasser des Rio Cairuçu so stark zurück gegangen, dass das Dingi auf dem Trockenen stand. Mittlerweile war das Wasser so flach, dass wir teilweise das Dingi über den Grund des Flusslaufs ziehen mussten. Nach circa eine Stunde, ins Dingi rein und paddeln, aus dem Dingi raus und ziehen, ins Dingi rein und paddeln, aus dem Dingi raus und ziehen… erreichten wir wieder das Flussdelta. Eigentlich hatten wir jetzt am Ende der Flussmündung damit gerechnet, dass das Wasser jetzt wieder tief genug war um mit dem Außenbordmotor weiter zu fahren aber Pustekuchen, das Wasser blieb erstmal flach und wir mussten weitere 200 Meter schieben und paddeln, bevor der Außenborder angeschmissen werden konnte. Während wir die restlichen 1500 Meter bis zu unseren Schiffen motorten, merkte ich, dass mich irgendetwas unter dem Oberschenkel piekst, irgendwelche kleinen Viecher zapften mir mal wieder ordentlich Blut ab. Erst an der Que Mas stellte ich fest, das mein ganzer Körper mit Stichen übersät war, na toll, unser Ausflug hat sich für die Blutsauger ja mal so richtig gelohnt. Vor lauter Juckerei, musste ich mich total zusammenreissen, um nicht alles aufzukratzen, das war die höchste Kunst der Körperbeherrschung. Nach dem Abendessen konnte ich vor lauter Juckreiz kaum einschlafen.
Den zweiten Tag in der „Saco de Mamangua” verlegten wir unsere Schiffe um 1,7 sm vor ein kleines Fischerdorf, wo wir am nächsten Abend von einer Dorfbewohnerin leckeren Fisch auf ihrer überdachten Terrasse serviert bekamen. An diesem Abend regnete es so stark, dass wir froh waren in einer kurzen Regenpause trockenen Fußes wieder auf unsere Schiffe zu kommen.
Morgen segeln wir aus der „Saco de Mamangua” in das 57 sm entfernte Ubatuba.
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