Pasito Blanco – 1

Vor dem Hafen von Mogan war am nächsten Morgen ganz schön was los, Glassbottomboote fuhren knapp an meinem Ankerplatz vorbei, Paraglider wurden von Motorbooten durch die Luft gezogen, immer wieder rauschten Jetskis vorbei und um mich rum ankerten eine Reihe von Daysailor. Um 13 Uhr verlies ich den Trubel und motorte mit einem Motor gemütlich die Leeküste von Gran Canaria entlang, ganz schön viele Bettenburgen sind hier an der geschäftigen Küste verbaut worden, eigentlich wollte ich ja in einer geschützten Bucht bei Puerto Arguineguin den Anker schmeißen aber die Bucht sah nicht sehr einladend aus und war ziemlich voll. In Navily (eine Ankerapp) hatte ich gesehen, dass einige Meilen weiter, kurz vor dem bekannten Strand von Maspalomas hinter der Marina Pasito Blanco ein relativ geschützter Ankerplatz war und tuckerte nochmal eine Stunde bis dorthin weiter. Dort ankerten nur 3 Monohulls und ich legte Que Mas dazwischen. Ich lag relativ nah an einem Monohull mit dem Namen Three Ships, aber der Abstand war meiner Meinung nach okay. Doch nach 2 Stunden kam der Eigner von Three Ships an Deck und fragte mich auf englisch, wie lange ich meine Ankerkette ausgelegt hätte, 20 Meter war meine Antwort. Er erklärte mir, dass bei seinem Schiff 30 Meter Ankerkette gesteckt sind und es für mich besser wäre 10 Meter mehr Kette auszulegen, damit der Schwojenkreis der beiden Schiffe ungefähr gleich wäre. Kein Problem, ich steckte 10 Meter Kette mehr. Als der Engländer dann mit seinem Dingi an mein Schiff kam, um sich zu bedanken lud ich Ihn direkt mal mit seiner Freundin zum Sundowner ein. Um 19:30 Uhr kamen die Beiden mit dem Dingi rüber und wir machten uns bekannt. Es waren Ainur und Sean, beide hatten sich bei der Arbeit in Kasachstan kennen und lieben gelernt. Sie war eine junge Kasachin von 29 Jahren und Sean ein erfahrener älterer Segler. Ich verstand mich direkt gut mit den Beiden und baute meine Boosterbox mit Dancefloormusik auf. Aus dem Treffen entwickelte sich eine Spontanfete mit Tanzeinlage 🕺. Es war ein lustiger Abend 🎊.
Den nächsten Morgen brachte mir Sean vom Supermarkt ein Baguette mit, damit ich was Frisches zum frühstücken hatte, echt nett! Den ganzen Vormittag hatte ich mich mit meinem Dingi beschäftigt, den großen Motor und die Dingiräder abgebaut und mal richtig aufgepumpt. Damit der kleine Mercury Aussenborder nicht einrostet, wechselte ich den „Großen” gegen den „Kleinen”. Um den kleinen Aussenborder zu testen fuhr ich zur Crew von Three Ships um kurz Hallo zu sagen, direkt wurde ich von Sean auf ein Bierchen eingeladen. Da seine Freundin Ainur erst vor ein paar Tagen angekommen ist, versuchte Sie Ordnung in das Junggesellenschiff von Sean zu bringen, was anscheinend nicht so einfach war, außerdem war die Küche nicht so richtig funktionsfähig, dass man dort was kochen konnte, weshalb die Beiden seit 3 Tagen ausschließlich Sandwich gegessen hatten. Sie nahmen dann gerne meine Einladung zum Abendessen auf meinem Boot an. Gegen 20 Uhr gab es bei mir meine „legendären” Spaghetti Pesto mit Parmesan und gemischtem Salat. Nach dem Essen war Ainur so freundlich und machte den Abwasch während ich mit Sean noch die ein oder andere Kaltschale leerte und wir die Idee für den nächsten Tag entwickelten. Wir planten morgen zusammen mit dem Taxi nach Maspalomas zu fahren um uns dort mal umzusehen.