An dem gleichen Abend als wir bei Rosanna und Osni angekommen sind, aßen wir alle zusammen in der „Bar do chuveiro” zu Abend. Der Name des Restaurants war Programm, direkt am Eingang stand eine Dusche an der man sich während seiner Mahlzeit abkühlen konnte. Jetzt am Abend war das natürlich nicht nötig. Am nächsten Tag fuhr Osni mit Res, Tommi und mir nach Angra dos Reis um unsere benötigten Ersatzteile zu besorgen. Ich musste die Waschmaschinen-Trommelwelle geschweißt bekommen und für Tommi musste eine Messingscheibe für die Ankerwinch gefertigt werden. Nachdem das organisiert war, füllten wir unsere Geldbörsen bei der Bradesco-Bank auf und bummelten noch durch einige Nautikshops bevor wir Mittags in einem Hafenrestaurant etwas aßen und eisgekühltes Bier tranken. Von hier aus ging es weiter in einen großen Supermarkt, wo wir uns wieder mit frischen Lebensmittel eindecken konnten. Jetzt fuhr und Osni zurück zu dem schönen Resort mit der Marina Costabella, wo Rosanna und Osni ein Appartement haben. Um uns von dem anstrengendem Vormittag zu erholen, kühlten wir uns in der großen Poollandschaft der Anlage ab und kehrten am Abend auf unsere Schiffe zurück.
Da Tommi noch bestimmte Maße von der Ankerwinch bei der Werkstatt, wo die neue Messingscheibe angefertigt wurde, angeben musste, fuhren wir am nächsten Morgen wieder in die Stadt. Res hatte sich seinen dicken Rucksack gepackt, weil er von Angra dos Reis zur Ilha Grande mit einem Fährboot übersetzen wollte um seine neue Freundin Suaheli, welche er vor einer Woche kennengelernt hatte, zu besuchen. Nachdem wir in einer speziellen Werkstatt die Aluminium schweißen konnten, meine fertig geschweißte Waschmaschinen-Trommelwelle abgeholt hatten, stoppten wir auf dem Rückweg zur Appartementanlage an der Werkstatt die das Ersatzteil für die kaputte Ankerwinch drehen sollte, damit Tommi dort noch die fehlenden Maße angeben konnte. Wieder in der Marina Costabella angekommen, gingen Rosanna und Osni in dem Restaurant der Appartementanlage mit Tommi und mir essen. Die gemischte mediterrane Platte war ausgezeichnet, zufrieden und gut gesättigt, relaxten wir uns danach am Swimmingpool der Anlage um uns von dem anstrengendem Tag zu erholen. Gegen Abend fuhr ich Tommi mit meinem Dingi auf die Mon Bijou und anschließend auf meinen Kat zurück.
Am nächsten Morgen, es war inzwischen Freitag der 26. März, stand ich früh auf, um meine zerlegte Waschmaschine mit der geschweißten Waschmaschinen-Trommelwelle zusammen zu bauen. Mit Tommi’s Hilfe war die Waschmaschine gegen Mittag repariert und an ihrem angestammten Platz in der Que Mas wieder eingebaut. Leider kam ich nicht dazu die Waschmaschine direkt auszuprobieren, weil Tommi einen Anruf von Osni bekam, dass wir direkt zu seinem „Golden Swan”, so hieß seine Fontaine Pajot, kommen sollten, da das fertige Ersatzteil für die Ankerwinch abgeholt werden könnte. An der Werkstatt angekommen, lagen schon die angefertigten Ersatzteile abholbereit auf der Theke, total happy legte Tommi 800 Reais auf den Tisch und packte die Teile in seinen Rucksack. Doch das war noch nicht alles, da war noch ein spezieller Gasschlauch der auf der Mon Bijou sicherheitshalber ausgetauscht werden sollte, weswegen wir noch einmal ins Zentrum von Angra dos Reis weiterfuhren um einen solchen Schlauch zu bekommen, doch der Schlauch war mit seinen eingepressten Gewindeanschlüssen beim besten Willen nicht aufzutreiben. Nach langer Suche gaben wir auf und kühlten uns mit einem eisgekühltem Fassbier im Shoppingcenter der Marina Pirata ab und aßen dazu eine Kleinigkeit. Weil Tommi noch Hefe für seinen Brotteig brauchte, hielten wir auf der Rückfahrt noch an einem Supermarkt, weil es dort schon große Schokoladen-Ostereier zu kaufen gab, nahm ich als Geschenk für Rosanna eines davon mit. In der Marina Costabella kühlten wir uns am Nachmittag in der großen Poolanlage ab, über eine geschlagene Stunde rekelten wir uns mit einem Bier in dem Wasser des Pools. Zurück auf der Mon Bijou war Tommi natürlich gespannt ob das neu gedrehte Messingscheibe auf die Ankerwinsch passte und wurde total enttäuscht weil kein einziges Maß der neuen Messingscheibe stimmte und das Teil noch nicht mal über die Antriebswelle der Winsch geschoben werden konnte.
Eigentlich wollten wir am nächsten Tag mit Osni und Rosanna in eine schöne Bucht auf der Ilha Grande segeln, doch wenn wir die Ankerwinch der Mon Bijou nicht repariert bekommen, wird daraus nichts. Am Samstagmorgen fuhren wir mit Osni zum vierten Mal in die Werkstatt, wir hatten Glück, der Chef mit dem Spitznamen „Chokolatschi” war zufällig da und passte die Messingscheibe mit den korrekten Maßen an. Gespannt fuhren wir zurück auf die Mon Bijou, würde das Ersatzteil jetzt passen? Nicht ganz, ich musste noch ein wenig nachfeilen, doch dann passte alles und die Ankerwinsch funktionierte endlich wieder. Jetzt stand unserer Wochenendausfahrt nichts mehr im Wege und eine halbe Stunde fuhren wir mit dem Golden Swan, der Mon Bijou und meiner Que Mas los in Richtung Ilha Grande.
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