Schon ist eine Woche in Vitoria um ⏱

Nachdem ich am Sonntagmorgen den 13. Dezember erfolgreich vor dem Yachtclub „Iate Clube De Espirito Santo” geankert hatte, bekam ich nach dem Ankerbierchen die nötige Bettschwere um den Schlaf von der Nachtfahrt nachzuholen. Am Nachmittag wurde ich wieder wach, zusammen mit den Eidgenossen fuhren wir in den Yachtclub um uns dort einmal umzusehen und anschließend in Vitoria in einem Restaurant Abend zu essen. Eigentlich wollte Res mal wieder Fleisch essen, doch die Fleischrestaurants hatten alle geschlossen und so aßen wir schließlich in einem schicken italienischen Restaurant. Natürlich waren wir bester Laune Vitoria erreicht zu haben und tranken dementsprechend, zuerst einen Caipirinha, dann zum Essen zusammen mit Tommi eine Flasche Weißwein und zum Abschluss noch einen edlen Casacha. Mitten in der Nacht bekam ich dafür meine Quittung, mir wurde schlecht und mein Magen rebellierte mal wieder ordentlich. Eigentlich wollten wir am nächsten Tag den ganzen Papierkram erledigen, doch ich schaffte es so gerade bis zum Sekretariat des Yachtclubs um meine Que Mas mit anzumelden, danach wollten Tommi und Res zur Policia Federal und Marina do Brasil um die nötigen Formalitäten zu erledigen, doch ich fühlte mich so schlapp, dass ich wieder zurück auf’s Schiff und mich direkt in meine Koje legen wollte, um mich gesund zu schlafen. Wir mussten am Nachmittag noch Anker auf gehen um unsere zugewiesenen Liegeplätzen im Yachtclub einzunehmen. Als die Mon Bijou auf ihrem neuen Liegeplatz fest verzurrt war, kam Res auf die Que Mas um mir bei dem Anlegemanöver zu helfen. Wir mussten unsere Schiffe mit dem Bug zum Steg legen, weil unsere Liegeplätze sich leider in einem ungeschützten Hafenbecken befanden wo die Wellen ungehindert durch gingen. Nicht ideal aber wir waren ja erstmal froh, überhaupt einen vorläufigen Liegeplatz bekommen zu haben. Mittlerweile wurde es schon dunkel und die beiden Schweizer wollten im Städtchen etwas essen gehen, da ich mich immer noch nicht wohl fühlte, verzichtete ich darauf und begab mich früh zur Nachtruhe. Am Dienstagmorgen ging es mir wesentlich besser und so konnte ich mit Res zur Bank und anschließend zum Flughafen um zu meinen Flug von Vitoria nach Sao Paulo zusätzliche Koffer anzumelden. Nachdem das erledigt war, ging es zu einem großen Baumarkt weiter, dort besorgte ich mir ein 30 Meter langes Maßband, damit ich die benötigten Maße für den Code Zero, den ich mir neu bestellen wollte, an der Que Mas ausmessen konnte. Kurz nach Mittag waren wir zurück im Yachtclub, dort zahlte ich im Büro meine Liegeplatzgebühr und am Nachmittag half ich Tommi dabei seinen Motorbetriebsstundenzähler auseinander zu nehmen um ein defektes Zahnrädchen zu demontieren, welches er neu bestellen musste. Am Abend aßen wir dann alle zusammen im Restaurant des Yachtclubs Aquamarine. Da ich am Montag nicht mit zu den brasilianischen Behörden Policia Federal und Marina do Brasil wegen meiner Magenverstimmung gehen konnte, musste ich das am Mittwoch nachholen, der hilfsbereite Res ging als mein portugiesischer Dolmetscher mit mir. Weil mein Geldbeutel Ebbe hatte, fuhren wir morgens zuerst zur Bank, anschließend ging es zur Policia Federal wo allerdings der zuständige Beamte nicht anwesend, sondern an diesem Tag bei der Dienststelle am Airport eingesetzt war. Also mal wieder Satz mit X war wohl nix! Unser nächstes Ziel war die Marina do Brasil, nach 10 minütiger Wartezeit am Eingangstor bekamen wir Einlass, diesmal begrüßte uns ein freundlicher Mitarbeiter der Marina do Brasil mit dem Namen Bento, der schnell und zügig meine Papiere bearbeitete, na also, geht doch! Danke Bento! Nach einer kurzen Erfrischungspause ließen wir uns zu der Polizeidienststelle am Airport Vitoria von Uber kutschieren um den Mitarbeiter der Polizei zu treffen der meine Papiere bearbeiten konnte. Er machte uns klar, dass ich kein neues Dokument bräuchte, weil meine Aufenthaltsgenehmigung ausläuft und ich Brasilien sowieso bald verlassen müsste. Ja toll, dafür ist Res mit mir quer durch die ganze Stadt gedüst um diese Information zu bekommen. Jetzt hatten wir die Nase aber gestrichen voll und waren froh als wir wieder im Yachtclub waren. Da wir nur einen vorläufigen Liegeplatz für 2 Wochen haben, setzten ich mich mit Tommi und Res auf der Que Mas zusammen um eine Anfrage an die Direktion des Yachtclubs zu schreiben damit wir eine Verlängerung unserer Liegeplätze bis Mitte Februar zu bekommen, hoffentlich klappt das, sonst haben wir ein echtes Problem! Für unser Abendessen war ich diesmal als Smutje verantwortlich, ich kochte Curryhuhn Tropical an Reis dazu gab es einen gemischten Salat von Res. Die Eidgenossen gaben für meine Kochkünste ⭐️⭐️⭐️⭐️ und ich wurde als Belohnung vom Spüldienst befreit. Am Donnerstagmorgen sprotzte beim Zähneputzen nur noch braun gefärbtes Wasser aus dem Wasserhahn, so ein Mist der Wassertank war leer. Jetzt musste aber schnell mit dem Wassermacher frisches Wasser in den Tank eingefüllt werden, aber wie das so ist kam Murphys Law dazwischen, denn der Wassermacher gab nach kurzer Zeit seinen Geist auf. Man gönnt sich ja sonst nichts, wieder eine Baustelle mehr, umgehend baute ich die Hochdruckpumpe von dem Wassermacher aus um Sie zu reparieren. Mittags hatte ich den Wassermacher wenigstens provisorisch in Gang gebracht, sodass der Wassertank ein bisschen nachgefüllt werden konnte. Gegen Nachmittag kam Res um mir mitzuteilen, dass der Segelmacher meinen Code Zero, den ich noch einmal zur Reparatur abgegeben hatte, fertig wäre und wir das Segel abholen könnten. Der Segelmacher riet mir, den maroden Code Zero nur bis maximal 12 Knoten zu benutzen, damit das Leichtwindsegel nicht direkt wieder reißt. Res wollte eigentlich an diesem Abend für uns Züricher Geschnetzeltes mit Rösti kochen, doch daraus wurde leider nichts, weil Res und Tommi an diesem Abend eine kleine Dissonanz hatten und Res deswegen alleine auswärts essen ging. So, und was jetzt Tommi? „Dann kochen wir eben selbst” meinte Tommi und kam mit dem Fleisch und einer großen Flasche Rotwein zu mir herüber. So ein bisschen sah unser Essen nach Züricher Geschnetzeltes mit Rösti aus, aber man muss ehrlicherweise sagen unser Smutje Res hätte das besser hin bekommen, er fehlte einfach! Als wir fast den kompletten Liter Rotwein verköstigt hatten, kam Res aus der Stadt zurück, Tommi holte Ihn mit dem Dingi vom Steg ab und die Beiden quatschten miteinander als wenn Sie sich nie gestritten hätten. Na, dann kann ich ja mit Rotwein abgefüllt, in aller Ruhe einpennen. Am Freitag bastelte ich weiter an meinem Wassermacher und Res hatte die glorreiche Idee ein langes Brett zum Bugkorb der Mon Bijou als Gangway zu legen, Tommi fand diese Idee hervorragend und half Ihm dabei das Ganze umzusetzen und tatsächlich, zuerst sah es so aus als würde man jetzt ohne Probleme von der Mon Bijou auf den Steg gelangen, doch die Bewegungen von dem Schwell der Wellen war so stark, dass der Bugkorb der Mon Bijou aus seinen Halterungen gerissen und stark verbogen wurde. Schnell wurde von Res und Tommi das Brett wieder demontiert damit nicht noch ein größerer Schaden entsteht. An diesem Abend gingen wir in die Churrascaria „Minuano” um mal wieder Fleisch am Spieß zu essen, es war das beste Fleisch was wir bis jetzt in Brasilien gegessen hatten. Zufrieden wanderten wir zum Yachtclub zurück und legten uns gut gesättigt in unsere Kojen. Um meinen Wassermacher wieder vernünftig in Gang zu bringen wollte ich am Samstag neue Kärcher-Hochdruckreiniger im Baumarkt einkaufen. Zusammen mit Tommi klapperte ich an diesem Vormittag eine Bank, das Shoppingcenter Vitoria und den Baumarkt Leroy Merlin ab. Im Baumarkt fanden wir tatsächlich die richtigen Kärcher Hochdruckreiniger, ich deckte mich direkt mit 3 neuen Hochdruckreiniger ein. Am Nachmittag kamen wir zurück in den Yachtclub, natürlich wollte ich direkt einen der neuen Hochdruckreiniger in den Wassermacher einbauen, doch was war das?, an dem Netzstecker war ein Anhänger worauf  nur für 110 Volt Wechselstrom geeignet stand. Nein, das kann nicht wahr sein, alle drei neuen Kärcher waren für 110 Volt ausgelegt und ich musste 220 Volt haben. Mir wird nichts anderes übrig bleiben, als die Hochdruckreiniger bei Leroy Merlin in der nächsten Woche umzutauschen. An diesem Abend besuchten wir vor dem Yachtclub einen kleinen Weihnachtsmarkt mit Ess- und Verkaufsständen, hier aßen wir eine Kleinigkeit und kauften einige Geschenke als Mitbringsel ein. Zum Abschluss des Abends gingen wir noch in eine Kneipe um, wie Res immer so schön sagt, vor dem ins Bett gehen noch ein „Nachtschlümmerli”, zu nehmen. In meinem Kühlschrank war inzwischen gähnende Leere angesagt, weshalb ich am Sonntagmorgen mit Res im Supermarkt einkaufen gehen musste. Es war bei dem starken Wellengang garnicht so einfach mit dem Dingi die Lebensmittel auf unsere Schiffe zu verfrachten. Wir räumten unsere Lebensmittel alle ein und danach ging ich mit Res zum Stadtstrand von Vitoria der allerdings sehr lebhaft bevölkert war. Am Strand wollte ich meinen Landkite abheben lassen, aber der Strand war so bevölkert, dass es unmöglich war den Kite dort zu starten. Zusammen entschieden wir den Kite hinter dem Strand auf einer sandigen Unkrautwiese zu starten, dort war zwar auch nicht viel Platz und große Lampenmasten behinderten das Flugfeld des Kite, aber ich wollte es wenigstens versuchen. Nach dem Start des Kite, bemerkte ich erst, dass mich die Sonne so blendete, dass ich den Kite überhaupt nicht mehr richtig erkennen konnte, außerdem wurde der Wind immer stärker und der Kite unberechenbarer, letztendlich hielt ich es bei dem überfüllten Strand besser das Fluggerät wieder zu landen, damit nicht unnötig Menschen gefährdet werden. Res war inzwischen an einer Strandbude ein Bierchen trinken gegangen. Schnell packte ich alles wieder zusammen und suchte den Strand nach Res ab, aber in der Menschenmasse war es unmöglich Ihn zu finden, weshalb ich mich kurzerhand entschloss alleine zum Yachtclub zurück zu gehen. Er trudelte am späten Nachmittag, eineinhalb Stunden nach mir ein. Dieses mal gab es ein geteiltes Abendessen, für Tommi und mich gab es die letzte Portion von dem gefangenen Barrakuda und für Res natürlich Fleisch, genauer gesagt Filet, dazu wurde Reis gekocht und ein Avocado-Tomatensalat serviert. So, meine treuen Leser, das war unsere erste Woche im Yachtclub und im Städtchen Vitoria, ich wünsche euch allen ein besinnliches Weihnachtsfest und steckt euch bitte nicht mit diesem Sch… an! Bis bald!

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11 Antworten zu Schon ist eine Woche in Vitoria um ⏱

  1. Thomas sagt:

    Dir auch eine schöne Weihnachtszeit!
    Bleib gesund!
    Liebe Grüße
    Thomas, Nickel und Mats

    • Tom Bauer sagt:

      Danke, dass Ihr öfter mal auf meine Webseite schaut und mir eine schöne Weihnachtszeit wünscht.
      Mit meinen schweizer Segelfreunden Res & Tommi werde ich am heiligen Abend auf meiner Que Mas als Festschmaus Fleischfondue mit leckeren Saucen und tropischen Früchten genießen.
      Und in ein paar Tagen schlage ich für 6 Wochen in D’dorf auf. Da sehen wir uns bestimmt mal!
      Liebe Grüße & Abracos
      Tom

  2. TOOOOOOOOOOM, HAVE A NICE CRISTMASS AND REALY HAPPY NEW YEAR!!!
    the things in stela starting soon and going crazy!! miss u guys.
    Cheeeerrrs

    • Tom Bauer sagt:

      Hey Andrews,
      nice to hear something from you, often I think on Barra São Miguel, Stella Marina and my new friends.
      It was a wonderful time with all the nice people in Barra. I hope you have a nice christmas and a good event for the new year.
      Many greetings on Maru, Haiza and Patrick. I hope you are all healthy and the business are going well.
      Besos and Abrazos
      Tom

  3. Peter Maassen sagt:

    Lieber Tom,
    wir wünschen dir mit deinen Schweizer Freunden frohe Weihnachten! Es wird euch sicherlich in Erinnerung bleiben!
    Komm gesund und gut nach Hause.
    Liebe Grüße
    Peter

  4. Peter Maassen sagt:

    Lieber Tom,
    wir wünschen dir mit deinen Schweizer Freunden frohe Weihnachten! Es wird euch sicherlich in Erinnerung bleiben!
    Komm gesund und gut nach Hause.
    Liebe Grüße
    Peter

    • Tom Bauer sagt:

      Danke lieber Peter und liebe Barbara,

      wünsche euch auch ein schönes und besinnliches Weihnachten in eurem kleinem Familienkreis.
      Natürlich wünsche ich euch dazu einen guten Übergang in das Jahr 2021, auf das das kommende Jahr besser wird als das fast Vergangene.

      Lieben Gruß, noch aus Brasilien
      Tom

      P.S. Peter im Januar wird bei mir ein Fässchen getilt 🍻🍻 und lecker gegrillt! 🍖🥓🥩

  5. Hennes sagt:

    Hallo Tom,
    habe mich einige Zeit nicht gemeldet. Wir hatten dieses Jahr einige Probleme in der Familie.
    Aber, da du in Vitoria geankert hast, möchte ich dir liebe Grüße senden. Ich habe in Vitoria 1986 geheiratet. Gegenüber, auf der Illa do Frade haben wir gewohnt.
    Komme jetzt gut ins neue Jahr mit deinen Lieben und dann weiterhin gute Reise.
    LG Hennes

    • Tom Bauer sagt:

      Hi Hennes,

      erstmal wünsche ich Dir und deiner Familie ein frohes gesundes neues Jahr 2021 🎊.
      Das stimmt tatsächlich, habe deine Kommentare sehr lange vermisst und mich gefragt, was mit dem Hennes los ist.
      Jetzt weiß ich Gott sei Dank, dass es Dir gut geht und habe sogar erfahren dürfen, dass Du in Vitoria geheiratet hast.
      Ich wusste garnicht, dass Du mit einer Brasilianerin verheiratet bist. Im Moment bin ich ja in Deutschland, aber wenn ich im Februar zurück nach Vitoria fliege, werde ich mir die Ilha do Frade mal genauer ansehen. Mal sehen, vielleicht rufe ich Dich ja mal von dort aus an.

      Liebe Grüße und ein hipp hipp Hurra
      Tom

      • Hennes sagt:

        Hallo Tom,
        wir wünschen Dir und deinen Lieben auch ein gutes neues Jahr.
        Nur zur Richtigstellung. Wir haben nur in Brasilien geheiratet, meine Frau ist Deutsche.
        Habe eine schöne Zeit in Deutschland.
        LG Hennes

        • Tom Bauer sagt:

          Hi Hennes,
          danke für deine Glückwünsche zum neuen Jahr.
          Sorry, konnte ich ja nicht wissen, aber warum heiratet man denn als Deutsche im brasilianischen Vitoria? 😳
          Liebe Grüße, bitte auch an deine deutsche Frau 🙃
          Tom

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