Liegeplatzproblem! & Abflug nach DUS

Heute am Montag den 21. Dezember gab es fĂŒr mich mal wieder ein ordentliches deutsches FrĂŒhstĂŒck, Spiegelei mit Baguette, Marmelade, KĂ€se und griechischem Yoghurt. Nach diesem ausgiebigem FrĂŒhstĂŒck sind Res und ich nach Leroy Merlin gefahren um die drei Hochdruckreiniger mit der falschen Voltzahl zurĂŒck zu geben. Nachdem wir das erledigt hatten, versuchten wir noch WasserfiltereinsĂ€tze fĂŒr meinen Wassermacher zu besorgen, doch das GeschĂ€ft, wo wir diese Wasserfilter hofften zu bekommen, hatte geschlossen. Frustriert ließen wir uns von Uber zum Yachtclub zurĂŒck fahren. Nachmittags skypte ich mit Ute Schnute und spĂ€ter noch mit Barbara und Martin, mit denen ich ein halbes Jahr zusammen in der Marina Port Ginesta, nahe Barcelona, gelegen und mich angefreundet hatte. Zum Abendessen zeigte mir Res, wie man Sauce Bolognese fĂŒr Spaghetti zubereitet, eine geschnittene Zwiebel, vier klein geschnittene Knoblauchzehen, ein BrĂŒhwĂŒrfel, Olivenöl und so weiter. Tommi meinte zu Spaghetti Bolo mĂŒsste man unbedingt Rotwein trinken, das gehörte einfach dazu, da ich keinen Rotwein an Bord hatte, spendierten Res und er zu unserem Abendessen einen schmackhaften Rotwein. Nachdem wir zusammen ein Pfund Spaghetti mit Sauce Bolognese und dazu einen Tomaten-Avocado-Salat mit einer Flasche Rotwein verdrĂŒckt hatten, stellte sich bei uns eine schleichende Bettschwere ein, der wir alle nicht widerstehen konnten. Na dann gute Nacht!
Der nĂ€chste Tag brachte fĂŒr uns viel Aufregung, Spannung und zum guten Schluß Erleichterung. Bis Dato hatten wir noch keine BestĂ€tigung, dass unsere Liegeplatzzeit hier im Yachtclub von Vitoria bis Februar verlĂ€ngert werden wĂŒrde. Deshalb gingen wir alle Drei an diesem Morgen zusammen ins Sekretariat des Clubs um mal nachzufragen wie es jetzt um unsere LiegeplĂ€tze steht. Dort teilte man uns mit, dass wir schon vor fĂŒnf Tagen per E-Mail eine Absage bekommen hĂ€tten und es nicht möglich sei uns in diesem Yachtclub unsere Liegeplatzzeit zu verlĂ€ngern, weil Hochsaison wĂ€re und wir deswegen hier maximal 2 Wochen liegen dĂŒrften. Frustriert verließen wir das Clubsekretariat, Tommi und Res fuhren in die Stadt um sich nach neuen 12 Volt Batterien umzusehen, weil die alten Batterien so allmĂ€hlich ihren Geist aufgaben. WĂ€hrend die Beiden nach den Batterien schauten, machte ich mich inzwischen im Yachtclub mit einer Dusche frisch. Circa eine Stunde spĂ€ter kamen die Eidgenossen von ihrer Batteriesuche erfolglos zurĂŒck und wir fragten uns, was denn nun zu tun sei um unser Liegeplatzproblem zu lösen. Res machte den Vorschlag, dass er mit dem PrĂ€sidenten des Yachtclubs direkt telefonischen Kontakt aufnimmt, damit er Ihm unsere Notsituation erklĂ€ren könnte. Gesagt, getan, Res erreichte den PrĂ€sidenten und nach der ErlĂ€uterung unseres Problems wollte er uns an diesem Abend im Restaurant des Yachtclubs treffen um die Situation mit uns zu besprechen um eventuell eine Lösung zu finden. Das nĂ€chste Problem war, dass wenn ein Schiff hier in Brasilien vorĂŒbergehend ohne Crew liegt, muss man die Receita Federal darĂŒber in Kenntnis setzen. Deshalb wollten wir auf jeden Fall noch bei der Receita Federal am Nachmittag vorbei schauen, bevor wir das Treffen mit dem Commodore des Yachtclubs hatten. Doch wir waren zu spĂ€t, die Receita Federal war fĂŒr Publikumsverkehr nur bis 12 Uhr geöffnet. Man gab uns eine E-Mail-Adresse des verantwortlichen Mitarbeiters, dorthin sollten wir unsere Papiere senden. Im Yachtclub wieder angekommen, setzten wir uns ins Restaurant und warteten gespannt auf das erscheinen des Commodore. Kurz vor 18 Uhr erschien der PrĂ€sident des Yachtclubs und begrĂŒĂŸte uns freundlich mit Handschlag. Res kam direkt zur Sache und schilderte Ihm unsere problematische Situation. Der Commodore, sein Name war ĂŒbrigens Carlos, erklĂ€rte uns, dass es in diesem Club nicht erlaubt sei, Gastlieger lĂ€nger als 2 Wochen ein Liegeplatz zu genehmigen, er könnte aber eine Ausnahme machen wenn keiner in dieser Zeit auf den Schiffen wĂ€re. Wir schlugen ihm vor, Res in dieser Zeit in einem Hotel unterzubringen, so mĂŒsste er nicht im Yachtclub auf dem Schiff ĂŒbernachten. Unter diesen UmstĂ€nden war der Commodore bereit unser Liegezeit fĂŒr unsere Schiffe bis Mitte Februar zu verlĂ€ngern, uns fiel allen ein Stein vom Herzen! Wir verabschiedeten uns von Carlos und bedankten uns nochmals fĂŒr sein VerstĂ€ndnis. Zur Feier des Tages und auf die Lösung unseres Problems tranken wir in dem Restaurant noch eine Runde Caipirinhas, bevor wir zurĂŒck zur Que Mas fĂŒr’s Abendessen gingen. Diesmal gab es Thunfischsalat mit Brot und einem WĂŒrstchen.
Am Mittwoch bekam Res morgens die Nachricht, das mein bestellter Hochdruckreiniger mit 220 Volt angekommen wĂ€re und ich Ihn abholen könnte. Um 10 Uhr fuhr ich mit Res in den Werkzeugladen um den KĂ€rcher Hochdruckreiniger abzuholen. Tommi kĂŒmmerte sich derweil weiter um seine 12 Volt Batterien, er hatte bis jetzt noch nicht die richtigen Batterien gefunden. Wieder zurĂŒck an der Que Mas packte ich den neuen Hochdruckreiniger aus und schloß Ihn an den Wassermacher an. Jetzt kam der spannende Augenblick, wĂŒrde er mit meinem Generator funktionieren, leider lief er nicht an, weil die Anlaufleistung beim Start zu hoch fĂŒr meinen Honda Generator war, wenn er anlaufen wĂŒrde dann könnte mein Generator so gerade die benötigten 2200 Watt liefern können. Wie ich dieses Problem löse, weiß ich allerdings noch nicht. VorlĂ€ufig muss ich wohl mit meinem alten KĂ€rcher, welcher nur 1400 Watt hat und ohne Probleme anlĂ€uft, weiter machen. Die kleinen Hochdruckreiniger mit 1400 Watt sind sehr sensibel und gehen schnell kaputt. Tommi, Res und ich, hatten die Idee vor unserem morgigen Weihnachtsessen noch einmal auswĂ€rts essen zu gehen. Da es in Strömen regnete, bewaffneten wir uns mit Regenschirmen und fuhren mit einem Uber zu einer Pizzeria wo Res und Tommi schon einmal gut gegessen hatten. Auf der Fahrt dorthin wunderten wir uns schon, dass in der Stadt keine Lichter brannten, als wir an der Pizzeria ankamen, war es dort total dunkel und vor der TĂŒr wurde uns gesagt, dass Sie keine GĂ€ste mehr herein lassen, weil Sie ohne Strom keine Pizza backen könnten. Jetzt wollten wir zu Fuss bei strömenden Regen ein offenes Restaurant finden, durch den Stromausfall funktionierten die Ampeln nicht und wir mussten ĂŒber den Zebrastreifen rennen um ohne ĂŒberfahren zu werden die andere Straßenseite zu erreichen. Dabei rutschte ich mitten auf dem Zebrastreifen aus und fiel hin, verlor dabei einen meiner Crocs, schnell rappelte ich mich auf und schaffte es gerade noch vor dem nĂ€chsten ankommenden Auto mich auf die andere Straßenseite zu retten, das war mal wieder knapp! Res holte mir meinen rechten Crocs der mitten auf dem Zebrastreifen liegen geblieben war. Kurz nach diesem Missgeschick gingen wieder alle Lampen in der Stadt an, der Strom war wieder da, deshalb kehrten wir sofort zur Pizzeria um. Doch dort ließ man uns immer noch nicht hinein, weil Sie jetzt wegen des Stromausfalls komplett die KĂŒche geschlossen hĂ€tten. Ganz In der NĂ€he war das italienische Restaurant, wo wir schon bei unserer Ankunft in Vitoria abends gegessen hatten, glĂŒcklicherweise hatte es geöffnet. Endlich, hier wurden wir bedient und bekamen tatsĂ€chlich etwas zu essen. Zum guten Schluß fuhren wir mit Uber zum Yachtclub zurĂŒck.
Da mein Wassermacher noch immer nicht funktionierte fĂŒllte ich am Tag des Weihnachtsabend meinen Wassertank mit Wasser von der Marina komplett auf, Res besorgte noch fĂŒr unser Weihnachtsessen rote ZipfelmĂŒtzen und so etwas Ă€hnliches wie einen Weihnachtsbaum đŸŒČ (siehe Bild) und Tommi packte seine Koffer. Diesmal trafen wir uns schon um 16 Uhr zu unserem traditionellen Caipirinha, weil wir meiner Schwester Susanne mit unseren ZipfelmĂŒtzen ĂŒber FaceTime noch eine fröhliche Weihnacht wĂŒnschen wollten. Susanne hatte sichtlich Spaß, bevor wir mit unseren Caipis anstiessen, schossen wir schnell noch ein Selfie von uns drei Weihnachtszwergen. Res hatte sich mal wieder mit seinem Weihnachtsessen selber ĂŒbertroffen, es gab Fleischfondue in BrĂŒhe mit Zwiebelchen, GĂŒrkchen, Palmherzen, Cocktail- Curry- und Knoblauchsoße, Mango, Banane, Reis und Kartoffeln, dazu gab es noch zwei Flaschen edlen Rotwein, einfach nur Weltklasse!!! Danke Smutje, das war ein wĂŒrdiges Essen fĂŒr den heiligen Abend!
Um 6:15 Uhr brachte ich am nĂ€chsten Morgen Tommi und seinen Koffer mit dem Dingi an den Steg. Wir verabschiedeten uns vor dem Yachtclub von Tommi und schon entschwand er mit dem Taxi in Richtung Flughafen. Danach ging Res noch ein bisschen schlafen und ich fing an, meine defekten KĂ€rcher zu reparieren, damit war ich den ganzen Vormittag beschĂ€ftigt. Ganz in der NĂ€he des Yachtclubs ging ich mit Res zum Mittagessen in die Bar Bilac, wir bestellten uns Picanha mit Fritten und tranken dazu 2 Coronabierchen, danach brauchten wir Beide dringend ein MittagsschlĂ€fchen 😮. Am Abend gab es die Reste von unserem Weihnachtsessen. Der Samstagmorgen begann mit Arbeit, das Deck der Que Mas war mittlerweile so dreckig, dass es unbedingt mit Decksreiniger und Hochdruck gesĂ€ubert werden musste. Res half mir dabei und so sah bis zum Mittag das Deck wieder sauber aus. Da wir bis jetzt noch nicht viel von Vitoria gesehen hatten, wollten wir eigentlich Nachmittags auf Erkundungstour gehen, doch unser Liegeplatznachbar Diego machte uns den Vorschlag mit uns zu Mittag zu essen und danach eine Stadtrundfahrt zu machen. Zusammen mit der Crew von der Black Swan, Res und Diego ging es am Strand von Camburi in das Restaurant „Barlavento Beach Bar & Lounge”, danach fuhr uns Diego durch Vitoria und zeigte uns ein bisschen die Stadt. Die Sightseeingtour wurde mit einem Bier an der Praia da Costa in Vila Velha abgeschlossen. Gegen 17:30 Uhr waren wir zurĂŒck und ich fing direkt schon mal an, fĂŒr meinen Abflug in Richtung Sao Paulo, zu packen.
Zu Beginn meines letzten Tages in Vitoria gab es noch einmal ein ausgiebiges FrĂŒhstĂŒck mit Res zusammen auf der Que Mas. Res half mir noch dabei meinen kleinen Aussenborder mit SĂŒĂŸwasser zu spĂŒlen, bevor er zur Entspannung an den Strand ging. Ich machte derweil weiter mein Schiff klar und packte meine sieben Sachen. FĂŒr unser Abschiedsessen wollen wir nochmal einen zweiten Versuch machen, in dem Pizzarestaurant essen zu gehen, welches bei unserem ersten Versuch vor einigen Tagen, wegen einem Stromausfall schließen musste. So Leute, morgen geht es fĂŒr mich ab nach Deutschland in QuarantĂ€ne, Covid-19 sei Dank 🙄. Hoffentlich klappt alles mit den FlĂŒgen, in den Zeiten von Corona weiß man ja nie was noch so alles passiert, ich werde vermutlich dann aus Deutschland berichten.

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2 Antworten zu Liegeplatzproblem! & Abflug nach DUS

  1. Bella sagt:

    Hi Onkel Tom,
    ich hoffe ja wir sehen uns mal in der Zeit die du in Deutschland verbringst 🙂
    Liebe GrĂŒĂŸe
    Bella

    • Tom Bauer sagt:

      Hallo Bella,

      Frohes neues Jahr, klar sehen wir uns mal, schaue bestimmt mal mit deiner Mama zusammen bei Dir vorbei, will doch euer neues HĂ€uschen mal sehen!

      Also bis dann und liebe GrĂŒĂŸe
      Dein Onkel Tom

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