Schreck in der Abendstunde – 5. Tag

23.1 Mo. Nix mit normalen Procedere der Nachtwache, wir hatten am Sonntagabend mal wieder das Problema del Dia und das war nicht ohne. Frank hatte gerade seine erste Wache angetreten und ich durfte erstmal schlafen gehen. Doch denkste, nach einer halben Stunde weckte Fränki mich das erste Mal „Tom der Kat fährt plötzlich in die entgegengesetzte Richtung”, also aufstehen, Motoren starten und den Kat wieder in den Wind fahren, noch 15 Minuten gewartet, okay alles klar, wieder alles in Ordnung, wieder ins Bett. Eine Stunde später weckt mich Fränki ganz aufgeregt zum zweiten Mal „Thomas, der Großbaum ist abgerissen und schlägt durch die Gegend”, das hörte sich schon schlimmer an, schnell zog ich mich an, um mir das Malheur anzuschauen. Fränki stand oben im Cockpit und versuchte krampfhaft an der Großschot den Baum einigermaßen fest zu halten, das sah gefährlich aus, jetzt mussten wir schnell handeln, damit nicht noch Schlimmeres passiert! Bevor wir das Großsegel runter lassen konnten, mussten wir vorher ganz schnell den Code Zero einrollen, jetzt schnell das Großsegel runter, damit kein Winddruck mehr auf dem Baum war und eventuell vor die Wante schlägt, die den Mast hält. Wir hatten Glück, das der Wind nicht so stark war und nur 11 bis 12 Knoten hatte. So, die größte Gefahr war gebannt, jetzt musste nur irgendwie der Baum wieder in der Schiffsmitte fixiert werden. Dafür nahm ich einen langen Festmacher den ich um das Baumende legte und rechts und links an den Halterungen des Solarpanels fixierte. Jetzt war der Baum auch gesichert und wir konnten wieder auf Kurs gehen und den Code Zero erneut setzen. Manno, war das wieder spannend, Glück gehabt, das hätte viel schlimmer ausgehen können!! Heute konnte ich mich darum kümmern, wie ich den Dreischeibenblock von der Großschot wieder ans Baumende befestigt bekomme, die eigentliche Befestigung des Großbaums, die ja gerissen war, bestand aus einem 5 adrigen Dyneemastrang ummantelt mit Polyester, da ich so ein kräftiges Tauwerk nicht an Bord hatte, musste ich mir ein Provisorium einfallen lassen. Ich hatte noch eine 5 mm 12-fach geflochtene Dyneemaleine ohne Kern, daraus spleißte ich einen Tauwerkring, den ich um das Baumende legen und daran den Schäkel des Dreischeibenblocks befestigen konnte. Doch das blieb nicht die einzige Reparatur für heute, gestern fiel auch noch der Backbordmotor einfach aus und blieb stehen, er bekam wahrscheinlich kein Diesel mehr, ich vermutete , dass der Dieselvorfilter verstopft sein könnte und tauschte ihn gegen einen frischen Neuen aus. Doch der Motor wollte immer noch nicht starten. Da fiel mir ein, dass ich vor einem halben Jahr in den patagonischen Kanälen ein ähnliches Problem mit dem Steuerbordmotor hatte, damals war die Zuleitung vom Tank zum Dieselvorfilter verstopft, vielleicht ist das ja hier das gleiche Problem. Als ich die besagte Zuleitung aufschraubte, war Sie tatsächlich an der gleichen Stelle verstopft wie damals bei dem anderen Motor. Gegen 15:30 Uhr liefen dann auch wieder beide Motoren ;-). Weil Fränki mit der dreistündigen Nachtwache nicht gut klar kam, wechselten wir wieder auf 4 Stunden, mal sehen ob das wesentlich besser funktioniert. Ach so, das heutige Etmal war übrigens 121 Seemeilen.

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