Noch einen Tag dann ist es soweit, Cathy, Carlo und Res werden die Stella Marina verlassen. Die Belgier werden mit ihrem Langkieler „FOX” in Richtung Recife segeln und Res zu der Hochzeit seiner Tochter Angelika in die Schweiz fliegen. Wir haben so viele gemeinsame Dinge zusammen unternommen, dass die Tatsache, dass Sie auf einmal nicht mehr in der Stella Marina sein sollen, mir ziemlich surreal vorkommt. Aber viel darüber Nachdenken konnte ich an diesem Mittwochmorgen nicht, weil schon um 8:30 Uhr, Betty vor meinem Kat stand und an ihrem eigentlich freien Tag meine Que Mas putzen wollte. Sie legte direkt los, damit Sie auch alles putzen konnte, war ich damit beschäftigt Platz zu schaffen und die störenden Sachen Ihr aus dem Weg zu räumen. Um 12:30 Uhr hatte Betty meinen Katamaran blitzeblank geputzt. Danke liebe Betty 😘! Bei den von Tommi mitgebrachten Ersatzteilen waren auch Umlenkrollen für mein Furlingsystem dabei, welche ich am Nachmittag installieren wollte. Um die Umlenkrollen auf der vorderen Relingsstütze zu montieren musste zuerst einmal der Relingsdraht und das Relingsgeländer von der Relingsstütze demontiert werden, damit die Umlenkrollen auf die Relingsstütze aufsteckt werden konnten. Außerdem musste man die Endlosleine auftrennen, damit Diese in die Relingsrollen eingefädelt werden konnte. Mit dieser Aktion war ich bis Abends beschäftigt. Weil meine lieb gewonnenen Freunde morgen weg sind, beschlossen wir zum Schluß ein gemeinsames Abendessen am Steg zu machen und bestellten uns Pizza. Jetzt saßen wir zum letzten Mal für eine lange Zeit gemeinsam zusammen auch die Marinebesitzer Zezeko, Luisa und Zezeko’s Vater stießen später noch dazu um sich von den Belgiern und Res zu verabschieden. Plötzlich ließ Cathy die Katze aus dem Sack, genau an ihrem morgigen Abfahrtstag hatte Sie ihren 60. Geburtstag. Mit einem gepflegtem Proseco stießen wir mit Ihr darauf an. Nachdem wir gegessen und Cathy haben hochleben lassen, löste sich langsam die Tischrunde auf und ich konnte meine Bettkarte lochen.
Der nächste Tag begann sehr emotional, weil Cathy und Carlo fast eineinhalb Jahre in der Stella Marina verbracht hatten, kamen viele Freunde um sich von Ihnen zu verabschieden, Cathy verdrückte einige Tränchen, bevor Sie um 10:30 Uhr von Zeca, Zezeko, Luisa, João und Andre dem Chefmarinero aus der Lagune heraus begleitet wurden. Auch ich ließ es mir nicht nehmen Sie mit meinem Dingi und Tommi aus der Lagune bis zum Meer hin zu begleiten. Schüss ihr Beiden, macht’s gut und hoffentlich sehen wir uns noch einmal wieder 🤗! Zurück in der Marina machte sich mein schweizer Freund Res auch schon reisefertig, denn um 12 Uhr wurde er von dem Uberfahrer Brando abgeholt. Nach einer intensiven Verabschiedung machte er sich dann auch auf dem Weg zur der Hochzeit seiner Tochter in die Schweiz. Es war schon ein komisches Gefühl auf einmal mit Tommi alleine in der Stella Marina zu sein. Um nicht zu viel darüber grübeln zu müssen, beschäftigte ich mich damit einen Endlosspleiß in die Furlingleine einzuspleißen und Nachmittags mit Tommi im Supermarkt noch ein paar Sachen zu besorgen. Natürlich wollte ich mit Tommi, die mit Res eingeführte Tradition Calpi um 18 Uhr und Abendessen um 19 Uhr, weiter fortsetzen. Punkt 18 Uhr gab es den Zitronencalpi und danach Reis mit Truthahnbrust und Salat. Ich machte Tommi noch einen Espresso und vor dem unausweichlichem Abwasch quatschten wir noch ein wenig über Gott und die Welt. Um 9:30 Uhr zog sich der schweizer Kollege in seine Mon Bijou zurück und kurze Zeit später schlummerte auch ich in Morpheus Armen.
Heute gab es zum Frühstück zur Abwechslung Spiegelei mit Brötchen. Ziemlich früh rief mein Kitelehrer Andre an und teilte mir mit, dass er mich mit seiner Familie heute besuchen wollte. Gegen 10 Uhr kam er mit seiner 6jährigen Tochter Lotus und seiner Frau Bella. Ich zeigte Ihnen meinen Katamaran, die kleine Lotus war von dem Trampolin springen auf dem Netz total begeistert. Zum Glück konnte Bella genau so gut englisch sprechen wie Ihr Mann Andre, so konnte ich mich sehr gut mit den Beiden unterhalten. Nachdem Sie alles gesehen und wir uns unterhalten haben, mussten Sie noch etwas in das Gästebuch der Que Mas schreiben. Von Leaon hatte ich Siri (Krebse) geschenkt bekommen, die Tommi mit mir jetzt zum Mittagessen zusammen mit einem Fläschchen Weißwein sezieren wollten. Während wir nach dem Mittagessen gemütlich zusammen saßen und schwatzten, kam Michel vorbei und trank ein Heineken mit uns. Später stieß auch noch Elizabeth und Zezeko mit seinem Vater dazu. Wir saßen bei Wein und Bier bis 18 Uhr auf meiner Que Mas, bevor sich die illustre Runde auflöste. Mit Tommi hatte ich zuvor besprochen, dass wir heute auswärts zu Abend essen gehen. Mit dem Rad fuhren wir zu einer Pizzeria, gegen 21 Uhr waren wir wieder an unseren Yachten und ich fiel nach der vielen Trinkerei direkt ins Koma.
Wohl durch den vielen Alkoholkonsum hatte ich tatsächlich durchgeschlafen und wachte erst um 6 Uhr Morgens auf. Nach Tee und einem Teller Cornflakes machte ich mich daran das Dingi für die neu zu verklebenden Paddelhalterungen vorzubereiten. Die Kleberei war nicht so einfach weil die Halterungen aus PVC waren und das Dingi aus Hypalon. Man musste mit zwei verschiedenen Klebern arbeiten, mit Hypalonkleber und PVC Kleber. Nachdem beide Kleber angetrocknet waren, wurden die beiden Klebeflächen mit einer Heißluftpistole erhitzt und direkt unter Druck zusammen gepresst. Nachdem der erste Versuch noch nicht so richtig klappte, funktionierten die restlichen Klebungen ganz gut. Jetzt noch bis Morgen trocknen lassen und dann sehen ob es hält. Am Nachmittag nahmen Tommi und ich die „Tres Amigitos” und statteten Michel, der mit seiner Bayliner hinter der Ponta Gunga an einer Mangroveninsel lag, einen Besuch ab. Um 19 Uhr ging es zurück und wir aßen noch auf der Que Mas zu Abend. Nach dem Essen zogen wir uns in unser Schlafgemächer zurück.
Sonntagmorgen gab es Kellogs-Cornflakes, die hatten mir Tommi und Res aus Maceio mitgebracht, danach machte ich mich daran das platte Rad vom Dingi zu flicken, garnicht so einfach den Reifenmantel von so einer kleinen Felge zu ziehen. Den Schlauch flickte mir Leaon, bei der anschließenden Montage brach ich mir fast einen ab um den Mantel wieder auf die Felge zu bringen. Doch leider muss ich beim montieren mit dem Schraubenzieher den Schlauch wieder beschädigt haben, denn eine halbe Stunde später war das Rad wieder platt. Jetzt hatte ich aber keine Lust mehr noch einmal alles auseinander zu nehmen, stattdessen bin ich Nachmittags mit Ramon und Freunden zu Ramon’s Vater Michel an dem kleinen Strand von der Mangroveninsel mit der „Tres Amigitos” gefahren. Dort waren ausser der Bayliner noch 2 andere Boote und es ging hoch her, es wurde gegrillt und ordentlich gebechert. Malu und Patrick fragten mich ob ich nicht Lust hätte mit Ihnen nächste Woche nach Pipa mitzufahren. Ich bat um Bedenkzeit obwohl ich echt Lust hätte! Um 20:30 Uhr ich mich und fuhr mit Tres Amigitos zurück in die Marina, wo ich ruckzuck auf der Que Mas einschlief.
Am Montag wollte ich ich Tommi nach Maceio um einige Dinge dort zu besorgen, doch da der Wind an diesem Tag gut zum kiten war, machte ich mich schon um 6:30 Uhr auf zum Kitestrand Braia das Conchas und übte alleine 2 Stunden den Wasserstart, es klappte schon ganz gut. Gegen Mittag ging es dann mit dem Sammeltaxi nach Maceio, wo wir zur Bank, zum Baumarkt, in einem Shoppingcenter und einem großen Supermarkt einkauften. Nach unserem Einkauf nahmen wir zurück nach Barra São Miguel am späten Nachmittag ein Uber. Irgendwie fühlte ich mich schlapp und sagte Tommi, dass ich nicht mehr mit Ihm zusammen Abendessen könnte und verschwand in meine Koje wo ich schon um 18 Uhr ermattet einschlief.
Am nächsten Morgen musste ich wieder früh aufstehen weil um 7 Uhr mein Kiteunterricht anfing. Doch diesmal waren die beiden Kitestunden eine echte Quälerei für mich, da mein Körper wohl nicht in bester Verfassung war und ich auch noch einen Gichtanfall in beiden Füßen hatte und nur mühsam gehen konnte. Weil es regnete und mein ganzer Körper zitterte, holte mich mein Kitelehrer Andre aus dem Wasser und setzte mich zum Schutz vor Wind und Regen in den Windschatten meines Kites, nach einiger Zeit hörte die Zitterei auf und so langsam schien ich wieder eine normale Körpertemperatur zu bekommen, nach einer halben Stunde ging es mir ein bißchen besser und ich fragte Andre ob er mir beim packen meines Kites helfen könnte. Andre packte für mich alles ein und brachte mich bis zu meinem Dingi das er auch noch ins Wasser zog. Danke Andre, Du warst mir eine echte Hilfe! 👍🏼 Auf der Que Mas nahm ich erst einmal eine heiße Dusche, das tat richtig gut und ich taute langsam wieder auf. Nach einem heißen Tee, nahm ich mir nochmal das Dingirad vor, was ja nach meiner ersten Reparatur immer noch undicht war. Diesmal ging ich bei der Wiedermontage des geflickten Schlauchs vorsichtiger vor als beim ersten Mal und diesmal hielt es dicht. Weil der Kite klatschnass eingepackt worden war, musste ich ihn noch einmal auspacken, aufpumpen, trocknen lassen und wieder einpacken. Mit Tommi trank ich um 18 Uhr unseren traditionellen Calpi und danach aßen wir ganz feudal dicke Garnelen, welche uns Zezeko besorgt hatte, mit Reis, Salat und Weißwein, sehr lecker! Ach so, hatte ich ja ganz vergessen zu sagen, ich hatte mich entschlossen den Vorschlag von Malu und Patrick anzunehmen und mit nach Pipa zu fahren. Morgen früh holen mich die Beiden um 7 Uhr an der Marina ab. Im nächsten Bericht werde ich euch dann von meinem 4tägigen Ausflug mit den Beiden nach Pipa berichten.
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▼MoDiMiDoFrSaSo
Lieber Tom,
jetzt habe ich lange nicht geschrieben….
Aber wir verfolgen Deine spannenden Abenteuer immer!
Im Moment sind wir seit vier Wochen rund Menorca unterwegs, mit James und noch einem anderen Boot. Grade in Cales Coves, wir haben mittlerweile die Cala für uns.
Ich schreibe die Tage mal eine email und schicke auch ein paar Fotos, damit Du nicht vergisst wie wir aussehen!!!
Lass es Dir gut gehen, liebe Grüße, auch von Martin und James,
Barbara
Hallo liebe Barbara,
wie Du bestimmt schon weißt, habe ich mit deinem Allerliebsten telefoniert und ein gutes Gespräch gehabt.
Freu mich schon auf deine E-Mail, ich habe übrigens meiner Schwester Susanne schon berichtet, dass Ihr Sie wahrscheinlich in der Cala Santandria mal besuchen kommt. Dort in der Cala Santandria kann Martin auch bei einer Tauchschule tauchen gehen.
Übrigens freue ich mich sehr, dass Ihr meine Reise so regelmäßig über meinen Weblog verfolgt.
Hoffentlich gefällt es euch bei meiner Schwester, Ihr könnt mir ja mal berichten.
Liebe Grüße an alle und euch Fair Wind rund um Menorca
Euer Tom