Törn von Santos nach Paranaguá

Nach 2 Wochen harter Arbeit in der Werft MCP segelte ich am Samstag den 28. August um 10:15 Uhr mit meinen schweizer Freunden von Santos los. Zuerst mussten wir mal aus der Bucht von Santos ins offene Meer motoren, bevor wir Wind in unsere Segel bekamen. Ich setzte direkt mal meinen neuen Code Zero den ich aus Deutschland mitgebracht hatte, zwischenzeitlich frischte der Wind mal auf über 20 Knoten auf, mit dem gereinigten Unterwasserschiff und dem Code Zero machte ich zeitweise über 8,5 Knoten Fahrt. Die Mon Bijou von Tommi und Res konnte auch gut mithalten. Leider war am Anfang der Windwinkel nicht ideal, dadurch konnten wir Paranagua nicht direkt anlaufen aber mit der Zeit besserte sich der Winkel und wir konnten parallel zur Küste ungefähr Paranagua ansteuern. Der Wind lies schnell auf 15 Knoten nach, wehte jedoch den ganzen Samstag und in der Nacht zum Sonntag aus der richtigen Richtung, doch am frühen Sonntagmorgen hatte er sich gedreht und blies uns genau auf die Nase, sodass wir gegen Wind und Wellen motoren mussten, ach Du Schreck und es waren noch 70 Seemeilen bis Paranagua. Wir benötigten den gesamten Sonntag für die Strecke bevor wir kurz vor dem dunkeln werden den Canal da Galheta nach Paranagua erreichten. Da Paranagua auch eine großen Containerhafen hat, kamen uns in der Tonneneinfahrt fette Containerschiffe entgegen, man musste sich förmlich an den roten Tonnen auf der Steuerbordseite in der Dunkelheit vorbei quetschen. Da es in dem Gebiet um Paranagua ziemlich flach war, ankerten wir über Nacht nach der Einfahrt von Paranagua hinter der Biege von Pontal do Poco.
Am nächsten Morgen ging es dann bei Tageslicht weiter bis zum Yachtclub Paranagua. Leider hatte der Yachtclub nur Platz für die Mon Bijou mein Katamaran war zu breit für den kleinen Yachthafen, so musste ich wieder 1,2 Seemeilen zurück fahren um im Canal da Cotinga meinen Anker zu werfen. Angeblich könnte ich jederzeit mit einem Wassertaxi des Yachtclubs von meinem Ankerplatz zum Yachtclub Paranagua und zurück zu meiner Que Mas gefahren werden. Doch als ich mit der Mon Bijou Crew am Abend von einem kleinen Stadtbummel in den Yachtclub zurück kam und zur meiner Que Mas gebracht werden sollte, war das Wassertaxi für die letzte Fahrt schon weg. Was nun? Da ich ja mit der schweizer Crew sowieso gemeinsam zu Abend essen wollte, blieb mir wohl dann nichts anderes übrig als auf der Mon Bijou zu schlafen.
Bei Tagesanbruch konnte ich um 7:30 Uhr mit dem Wassertaxi zu meinem Katamaran gebracht werden. Doch da das mit dem Wassertaxi nicht die beste Lösung war, entschloss ich mich meinen 10 PS Mercury Außenborder an das Dingi zu hängen, damit ich die 1,2 sm selber fahren konnte. Doch wie zu erwarten machte mir der Außenborder nach so langer Standzeit, er war zuletzt in Barra Sao Miguel im Einsatz, wieder mal Ärger. Geht die Bastelei schon wieder los, ich vermutete einen verdreckten Vergaser. Vergaser ausbauen, reinigen und wieder einbauen, dann wird er schon anspringen, dachte ich. Falsch gedacht, der Motor machte noch immer keinen Mux, hatte ich etwa im Vergaser irgendeine Verstopfung übersehen?! Also nochmal den Vergaser ausbauen und noch gründlicher reinigen, jetzt muss es aber doch klappen, ja denkste das Sch…ding war nicht zum laufen zu bewegen. Mittlerweile war es schon Nachmittag und ich startete einen letzten Versuch, baute nochmal den Vergaser aus und baute Ihn jetzt bis zur letzten Schraube auseinander und reinigte Ihn noch einmal gründlich, kurz bevor es Dunkel wurde, versuchte ich ein letztes Mal den Motor anzuziehen und siehe da, der Motor sprang zögerlich an. Dann kann ich Ihn ja Morgen ans Dingi montieren und losfahren.
Am nächsten Tag war meine erste Aktion nach dem aufstehen den 10 PS Motor ans Dingi zu montieren und einen Starttest zu machen. Der Starttest ging aber voll in die Hose, wieder tat sich nichts, obwohl ich wie ein Bekloppter an dem Startzug riss. Warum startete das blöde Ding gestern und heute wieder nicht? Vielleicht wegen der Feuchtigkeit, in diesem Augenblick wo ich darüber nachgedacht hatte kam mir die Erleuchtung, das gleiche Theater hatte ich doch auch mit dem kleinen Mercury, wenn es Feucht war wollte der auch nicht anspringen, sobald es schön und trocken war, sprang er ohne Probleme an, irgendwann war mir das damals zu blöd und ich reinigte alle Kontakte von dem kleinen Außenborder, danach schnurrte er bei jedem Wetter wie ein Kätzchen. Konnte das eventuell auch bei dem Großen der Grund sein weshalb Dieser nicht ansprang? Jetzt wurden von mir die Zündspulen ausgebaut, alle Kontakte gesäubert und wieder zusammenmontiert und was glaubt Ihr? Genau der Dicke fauchte jetzt wie ein Leopard und sprang direkt beim ersten Mal anziehen ohne Probleme an. Jetzt konnte ich endlich die 1,2 sm zum Yachtclub fahren und die Mon Bijou Crew besuchen Wir planen am Freitag eine Zugfahrt auf der schönsten Bahnstrecke von Brasilien mit dem „Serra Verde Express” von Curitiba nach Morretes zu machen. Darüber werdet Ihr dann mehr im nächsten Blogeintrag erfahren.

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4 Antworten zu Törn von Santos nach Paranaguá

  1. Gisa sagt:

    Hi Tom, schön wieder deine Berichte zu lesen. Sind auf dem Markermeer unterwegs, Amsterdam gestern, heute Horn.
    Liebe Grüße Gisa & Joschi ⛵️Amanda & Frieda🐶

    • Tom Bauer sagt:

      Hallo Gisa, Hi Joschi,
      Das ist ja mal schöner Familienausflug den Ihr da unternehmt.
      Hoffentlich hattet Ihr schönes Wetter. Habe die schönste Bahnfahrt in Brasilien 🇧🇷 hinter mir, könnt Ihr dann in meinem nächsten Blogbericht lesen. Euch noch viel Spaß mit Amanda und Frieda am Ijsselmeer.
      Liebe Grüße noch aus Paranagua, es geht bald weiter nach Joinville
      Tom

  2. susanne sagt:

    großer Bruder 😂😂😂 nur gut das Du ein echter Bastler bist. Außerdem ist es langweilig wenn alles immer so glatt ginge wie man wollte. Hier klappt auch nicht alles so wie es sollte. Ich sage nur: mañana mañana
    Bin gespannt was du von der Bahnreise berichten wirst und freue mich auf viele schöne Fotos.
    liebe Grüße an die Crew von Mon Bijou
    deine Lieblingsschwester

    • Tom Bauer sagt:

      Hallo Susanne,
      war mal wieder ein informationsreiches FacaTime-Gespräch mit dir, Du weißt ja jetzt schon alle Neuigkeiten.
      Deshalb halte ich mich hier jetzt kurz und wünsche dir noch viel Spaß mit deinen Pferdchen.
      Lieben Gruß von einem deiner Lieblingsbrüder

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