Über Cabo Frio nach Rio de Janeiro

Nachdem wir am Samstag unseren Strandtag am Praia de Geriba verbracht hatten, sind wir am Abend auf Empfehlung von Elisabetsche ins 5 Sterne Restaurant Mistico gegangen. Wir wurden nicht enttäuscht, das Essen war ausgezeichnet und man hatte zusätzlich noch eine schöne Aussicht auf die Bucht von Búzios.
Am nächsten Tag machten wir uns mit beiden Schiffen auf die Socken oder soll ich dann doch besser sagen auf die Kiele in die 5 sm entfernte Bucht „Saco da Ferradurinha”. Wir hatten eigentlich mit einem ruhigen Liegeplatz gerechnet, doch durch die von den Felsen zurückgeworfenen Brandungswellen gab es so eine Kreuzsee das der Ankerplatz weit entfernt von einem ruhigem Liegeplatz war, ganz im Gegenteil, die Boote wurden hin und her geworfen und wir hatten eine unruhige Nacht.
Als ich morgens um 7 Uhr aus dem Fenster schaue, schwimmt dort ein Kugelfender, hatte sich doch tatsächlich ein Kugelfender von der Mon Bijou selbstständig gemacht. Da die Besatzung der Mon Bijou noch am pennen war, holte ich mit dem Dingi den Fender zu mir auf die Que Mas. Luisa ging es durch die Schaukelei garnicht gut, eigentlich wollte Sie von dem schrecklich ungemütlichen Ankerplatz nur weg, weswegen ich Tommi und Res den Vorschlag machte so zügig wie möglich den Anker zu lichten und weiter zum Cabo Frio zu segeln. Gegen 10 Uhr sollte es los gehen. Doch direkt ging es mit einem „Problema del Dia” los, es sollte nicht das Letzte sein. Als ich den Anker mit der Winsch einziehen wollte, tat sich nichts, zuerst war ich ein bisschen ratlos, doch dann viel mir ein, dass ich eine Waschmaschine angestellt hatte und das eventuell das Problem sein könnte, schnell stellte ich die Waschmaschine ab, doch an der Ankerwinsch tat sich immer noch nichts?!? Sollte etwa die Hauptsicherung der Verbraucherbatterie heraus geflogen sein? Schnell ging ich zur Batteriebank um die Sicherung zu kontrollieren und tatsächlich die Sicherung war draussen. Jetzt lief die Ankerwisch wieder und ich konnte endlich den Anker lichten, die Schweizer hatten netterweise auf mich gewartet. Als wäre das noch nicht genug, streikte auch noch während der Fahrt zum Cabo Frio zur Abwechslung mal wieder das Navigationssystem. Jetzt hatte ich keinen Autopilot und musste selber steuern. Nach mehrmaligen aus- und einschalten des Navigationssystem funktionierte es wieder einigermaßen, doch kurz vor dem Cabo Frio brach wieder alles zusammen, zum Glück ging der Tiefenmesser noch, sodass ich einigermaßen sicher den Ankerplatz in der Praia de Farol bei Cabo Frio anfahren konnte. Ich war echt froh als der Anker im Sand verschwand und ich sicher vor Anker lag. Trotz der ganzen Schwierigkeiten lies ich es mir nicht nehmen, bei Res und Tommi mit Luisa ein Ankerbierchen zu genehmigen. Danach machte ich mich direkt an das vermaledeite Navigationssystem zu schaffen, zuerst versuchte ich das ganze System stromlos zu machen, in der Hoffnung das sich das System nach einem Neustart wieder einkriegt aber denkste immer noch der gleiche Mist! Also blieb mir nichts anderes übrig als dem Fehler systematisch auf den Grund zu gehen. Letzten Endes war es ein defektes Seatalk T-Stück was das Problem verursacht hatte, glücklicherweise hatte ich das T-Stück noch als Ersatzteil. Nach dem Austausch funktionierte das Navigationssystem einwandfrei. Gerade als ich alles Werkzeug wieder eingeräumt hatte, kamen die Besatzung der Mon Bijou zur Que Mas zum gemeinsamen Caipirinha und Abendessen herüber. Natürlich freuten Sie sich riesig als ich Ihnen den verloren geglaubten Fender wiedergab 😃👍🏼😄. Res betätigte sich mal wieder als ausgezeichneter Barmixer und Koch. Nach dem Caipi gab es Reis mit Tomaten-Gurken-Zwiebelsalat und einer schmackhaften Hähnchen-Curry-Soße. Nach einem gemeinsamen gelungenen Abend auf der Que Mas gingen wir alle zufrieden schlafen.
Der nächste Tag war sehr windig, es entwickelt sich eine sagenhafte Düse in der Bucht von Cabo Frio, zweimal riss mein Hahnepot, erst auf Backbordseite und danach noch einmal an Steuerbord, jedesmal knallte die Ankerkette voll in die Ankeraufnahme, sobald der Hahnepot wieder angebracht war, hörte sofort das knallen auf. In Anbetracht der starken Düse auf unserem Ankerplatz, war ich froh um 22 Uhr in der Nacht Anker auf zu gehen um die 70 sm Strecke bis nach Rio de Janeiro in Angriff zu nehmen. Durch den Kapeffekt am Cabo Frio blies der Wind bis zu 28 kn, deshalb lies ich erst einmal nur die Genua aus, damit machte der Katamaran immerhin 6,5 kn Fahrt, mit der Zeit schwächte der Kapeffekt ab und ich konnte auch das Groß setzen. Zügig ging es durch die Nacht, in der Morgendämmerung flaute 15 Seemeilen vor Rio der Wind so stark ab, dass wir die restliche Strecke bis Rio motoren mussten, nach 3 Stunden mit Motor begrüßte uns Rio de Janeiro mit einem phantastischen Panorama, wir ankerten in der Enseada de Botafogo direkt vor dem Zuckerhut. So, jetzt bleiben wir erstmal mindestens eine Woche hier in Rio und schauen uns die Sehenswürdigkeiten der Stadt an der Copacabana an.

Dieser Beitrag wurde unter Unkategorisiert veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

4 Antworten zu Über Cabo Frio nach Rio de Janeiro

  1. Susanne van Afferden sagt:

    N E I D 🤬

  2. Ute sagt:

    Mein lieber Tom!
    Schöner Standort. Freue mich schon auf die schönen Bilder. Passt auf euch auf 👈 es ist dort schon gefährlich …

    Am 20.3. ist unsere Gourmet-Runde 😋 bei mir. Werden dann bei dir anrufen….
    Uhrzeit können wir noch vereinbaren…. ca 21h unsere Zeit.

    Fühl dich gedrückt…. 😘

    • Tom Bauer sagt:

      Hi Ute,
      schön von Dir zu hören, ja da hast Du Recht, in Rio kann man tolle Fotos machen, die Ersten habe ich gerade eingestellt. So gefährlich wie früher ist es nicht mehr, aber man sollte auf seine sieben Sachen schon aufpassen. Mal sehen, vielleicht klappt das ja mit dem Kontakt während eurer nächsten Gourmetrunde, 21 Uhr wäre dann bei mir 17 Uhr.
      Dicke Umarmung und liebe Grüße auch an Witti und Schlagi aus Rio
      Tom

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert