Von Auckland bis zur Fähre nach Wellington

Nach der Verabschiedung von meinem Freund Res machte ich mich auf nach Waiuku, denn ich hatte Thomas Mevissen versprochen vor der Fahrt in den südlichen Teil Neuseelands noch einmal bei Ihm und Sarah vorbei zu kommen. Als ich dort ankam, war Tommi in den letzten Zügen von dem Tinyhoues was er im Januar bei meinem ersten Besuch begonnen hatte, ich half ihm noch mit der Versiegelung der Schiebetüre und dann konnten wir das Tinyhaus mit einem Wagenheber auf Rollen stellen und aus der Halle schieben. Danach fuhr ich mit Thomas an den Karioitahi Beach, wo wir in dem Restaurant Castaways gut zu Abend aßen. Für meine Weiterfahrt in den Süden reservierte ich am nächsten Morgen über das Internet die Hobbiton Movie Set Tour und das Black Water Rafting in den Waitomo Caves. Weil ich für die Hobbiton Movie Set Tour erst einen Termin 14:40 Uhr hatte, konnte ich bis zum Mittag Thomas dabei helfen das Grundgerüst für den Boden des nächsten Tinyhauses zu konstruieren. Für die 145 km bis zum Movieset von Hobbiton hatte ich noch circa 2 Stunden zu fahren, weshalb ich spätestens um 12 Uhr die Fliege machen und mich von Tommi verabschieden musste. In Hobbiton angekommen ging die Führung pünktlich um 2:40 Uhr los, mit einem Bus wurde unsere Gruppe zum Movieset gefahren, ein junger deutscher Guide führte uns leidenschaftlich an die ganzen Hobbitbehausungen mit ihren runden Türen vorbei und erzählte uns bei jedem Stop eine spezielle Geschichte zum Set, wir durften sogar in einer Hobbitonbehausung das Mobiliar und die Einrichtung begutachten, ich muss sagen, die Hobbits leben schon sehr gemütlich. Als Abschluss der Führung gab es im Dragonhouse noch ein Getränk mit den Schweizern Melanie und Bruno, die ich während der Führung durch das Movieset kennengelernt hatte. Die komplette Führung durch Hobbiton hatte fast bis 19 Uhr gedauert, schnell zeigte ich Melanie und Bruno noch die Ausstattung meines Campervan, bevor ich zu dem in der Nähe von Hobbiton liegenden Freecampingplatz „Horahora Domain” abdampfte. Nach der dortigen Übernachtung machte ich am Morgen noch einen Abstecher nach Tirau um mir die dortigen Blechkonstruktionen in Form eines Schafes oder Hundes anzusehen, schnell machte ich noch ein Foto von den Wellblechkreationen und musste dann schon weiter zu den 100 km entfernten Waitomo Caves wo ich mich um 15 Uhr zum Black Water Drafting angemeldet hatte. Zum Glück war ich schon zwei Stunden früher dort, als ich mich nämlich für das Adventure einchecken wollte, sagte mir die Dame an der Rezeption, dass Sie meinen Namen im Computer nicht finden könnte und ich zu einem anderen Unternehmen fahren müsste. Also schwang ich mich in meinem Camper und fuhr vier Kilometer weiter zu dem richtigen Veranstalter bei dem ich noch zeitig genug ankam. Punkt 15 Uhr ging es mit sechs Teilnehmern los, die Fahrt mit einem kleinen Bus in die Berge zu den unterirdischen Höhlen dauerte 20 Minuten, vor Ort zogen wir alle dicke Neoprenanzüge an und wurden mit Helmen und Stiefeln versorgt. So ausgestattet führte uns Harrison, unser Guide, zum Eingang der Höhle, wo wir uns in einem 15 Meter tiefen Schacht abseilen mussten. Die Tour durch die Höhle ging überStock und Stein, man musste kriechen, klettern und teilweise durch das Wasser schwimmen was durch die Höhle floss, es war wirklich ein abenteuerliches Erlebnis. Wir waren etwa zweieinhalb Stunden in der Höhle bevor wir wieder am Ende der Höhle ans Tageslicht gelangten. Erst um 19 Uhr war ich wieder an meinem Camper und konnte weiter nach Te Kuiti fahren wo ich noch tankte und ein paar Lebensmittel einkaufte bevor ich 3 km hinter Te Kuiti kurz vor der Dunkelheit den Wohnmobil-Stellplatz Mangaokewa Scenic Reserve, den ich ja auch kannte, weil ich 2 Wochen zuvor hier übernachtet hatte. Nach einer verregneten Nacht machte ich mich am 23. Februar auf nach New Plymouth, etwa auf der Mitte der Strecke waren im Meer bei Tongaporutu mal drei hintereinander stehende Felsen die den Namen „Three Sisters” trugen, im Jahre 2005 brach während eines Sturms ein Felsen zusammen doch der Name „Three Sisters” blieb bestehen. Von einem Aussichtspunkt konnte ich ein gutes Foto von den Three Sisters machen. In New Plymouth angekommen wollte ich ein Stück auf dem 11km langen Coastal Walkway mit dem Rad an der Uferpromenade von New Plymouth entlang radeln, doch da fiel mir ein, dass ich mir noch immer keinen Fahrradhelm besorgt hatte, der ja in Neuseeland für Radfahrer vorgeschrieben war, also kaufte ich im Warehouse von New Plymouth zuerst einmal einen Fahrradhelm. Jetzt wo ich gut behelmt war, konnte ich mit ruhigem Gewissen ein wenig an der Uferpromenade radeln und den Ausblick auf das tasmanische Meer genießen. Weil ich die Fähre auf die Südinsel von Wellington nach Picton für den 25. Februar um 16 Uhr gebucht hatte, musste ich weiter Strecke machen und konnte mich leider nicht länger in New Plymouth aufhalten. Als ich aus New Plymouth heraus fuhr, konnte ich mir erst keinen Reim darauf machen, warum überall am Straßenrand amerikanische Flaggen wehten, doch bei der weiteren Fahrt über den State Highway 3, der nahe an dem 2518 Meter hohen Vulkan Mount Taranaki vorbeiführte, kamen mir auf der Gegenfahrbahn toll restaurierte amerikanische Oldtimer entgegen und in den Ortschaften saßen am Straßenrand viele Menschen auf Campingstühlen die den entgegenkommenden amerikanischen Oldtimern mit Amerikafähnchen zuwinkten. Es stellte sich heraus, dass hier in New Plymouth jedes Jahr im Februar das größte Treffen von amerikanischen Oldtimern in ganz Neuseeland stattfand, die „Americarna 2024”. Erst hinter dem Ort Hawera hörte das mit den entgegenkommenden Oldtimern auf und ich konnte mich wieder auf meine Fahrbahnseite konzentrieren, mein nächstes Ziel war ein Campingplatz in Whanganui, der Seaside Holidaypark, wo ich die kommende Nacht verbrachte. Von Whanganui fuhr ich am nächsten Tag weiter auf dem SH3 und bog kurz hinter dem Ort Bulls auf den SH1 in Richtung Wellington ab. In Foxton legte ich einen Stop ein und gönnte mir im niederländischen Café De Molen eine Kaffeepause, in dem Shop der nachgebauten holländischen Windmühle von De Molen gab es tatsächlich Pumpernickel, da musste natürlich ein Packet Pumpernickel vor meiner Weiterfahrt in Richtung Wellington noch eingekauft werden. 20 km vor Wellington gab es den Freecampingplatz „Paremata Ngatitoa Domain“, da ich dort schon um 15 Uhr war bekam ich dort neben einem alten VW-Bus Van einen guten Platz. Da der Camper direkt am Meer parkte und der Wind heftig blies, wurde in dieser Nacht der Campervan ganz schön durchgeschüttelt, ich hatte aber trotzdem gut geschlafen und fuhr früh am Morgen ins Zentrum von Wellington, da die Fähre erst um 16 Uhr über die Cookstreet ging, parkte ich den Camper auf einem Parkplatz direkt in der Nähe vom Civic Square, so hatte ich noch ein wenig Zeit mit dem Rad durch die Innenstadt zu radeln und mir das ein oder andere im Zentrum von Wellington anzuschauen. Damit man sicher seinen reservierten Platz auf der Fähre bekam musste man spätestens eine Stunde vor der Abfahrt eingecheckt sein, sicherheitshalber fuhr ich schon früher zum Fährhafen und checkte um 14 Uhr ein. Meine Interislander Fähre lief sogar 10 Minuten vor 16 Uhr aus, jetzt war ich auf dem Weg zur Südinsel von Neuseeland und war gespannt was mich dort so erwartet!

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