Am Freitagmorgen klingelte mein Wecker schon um 3:30 Uhr, weil ich in dieser Nacht, wegen des Schwells sehr schlecht geschlafen hatte, war ich eigentlich todmüde aber es half ja nichts, wegen der langen Distanz von 60 Seemeilen mussten wir um 4 Uhr den Anker lichten um am Abend Santos vor der hereinbrechenden Dunkelheit zu erreichen. Vorsichtig motorten wir aus der Ankerbucht ins Meer hinaus bis wir aus dem Windschatten der Insel Isabehla heraus waren, da der Wind genau von hinten kam, setzten wir erstmal nur unsere Genuas. Bis es hell wurde, hatten wir schon 15 sm zurückgelegt, bei Tageslicht konnte ich jetzt die Genua gegen den Gennaker tauschen, nach einiger Zeit hatte ich das Leichtwindsegel im Griff und plötzlich ging die Post ab, in der Spitze segelte meine Que Mas vor dem Wind zwischen 8 bis 8,5 Knoten. Res und Tommi setzten auf der Mon Bijou auch ihren Parasailor, so rauschten wir in Richtung Santos, je näher wir Santos kamen, desto schwächer wurde der Wind und wir machten mit unseren Leichtwindsegeln nur noch 4 Knoten Geschwindigkeit, aber wir schafften es noch rechtzeitig unsere Marina in Santos vor dem Dunkel werden zu erreichen. Da ich eine halbe Stunde vor Tommi und Res die Marina erreichte versuchte ich über VHF-Kanal 68 die Marina über Funk in englisch zu erreichen. Nach mehrmaligen Versuchen bekam ich endlich Antwort, nach meiner Frage ob Sie einen Liegeplatz für mich hätten, bekam ich kurze Zeit später die Bestätigung. Langsam fuhr ich den Pier hoch bis zur Marina „Pier 26”, dort standen schon 3 Männer um mir beim anlegen mit der Que Mas zu helfen. Vorsichtig versuchte ich mit beiden Motoren rückwärts an dem Steg anzulegen, doch der Seitenwind drückte mich auf ein Lotsenboot, langsam lehnte die Que Mas sich an die Steuerbordseite des Lotsenboot an. Jetzt stellte ich meine Motoren in den Leerlauf und die Helfer konnten in aller Ruhe die Que Mas mit den Festmachern in die richtige Position ziehen, da nur eine Mooringleine vorne vorhanden war, konstruierten wir mit den Festmachern und der einen Mooringleine am Bug des Kats einen Hahnepot. Gerade als die Que Mas fest verzurrt war, kam die Mon Bijou den Pier herauf gefahren und machte direkt neben mir an meiner Steuerbordseite fest. Diesmal trank ich mit Tommi und Res nicht das Anlegebier auf dem Schiff, sondern bei Camilla in der kleinen Bar der Marina. Wir waren in Santos angekommen! Bevor unsere Reise weiter geht, werden wir hier unsere Schiffe aus dem Wasser nehmen um die dringend anfallenden Arbeiten zu erledigen. Also werden wir wohl die nächsten Wochen hier in Santos bleiben und wenn wir keine Verlängerung unserer Aufenthaltsgenehmigung bekommen, werden Tommi und ich wohl im nächsten Monat nach Hause fliegen müssen.
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