Wasserstart geglückt 😃, Filmset an Bord 🎥

Der erste Tag dieser Berichtswoche fing sehr gut an, um 9 Uhr waren meine nächsten zwei Stunden Kiteschulung angesagt. Diesmal war der Kite schon aufgebaut und Andre legte mit mir im Wasser direkt los. Bei viel besseren Windbedingungen als bei der letzten Schulung übten wir weiter den Wasserstart, zu Beginn kam ich zwar immer auf’s Board, konnte aber den Kite nicht lange auf Zug halten und sank wegen zu geringer Geschwindigkeit mit dem Brett immer wieder zurück ins Wasser. Doch mit der Zeit wurde mein Gefühl für die Kitesteuerung immer besser und nach circa einer Stunde kam ich endlich ins gleiten und legte zum ersten Mal eine längere Strecke auf dem Board zurück. Endlich hatte ich es geschafft alle Einzelteile des Wasserstarts zu einer Einheit richtig zusammen zu setzen (siehe dieses Video 👍🏼)! Nach diesem erfolgreichen aber auch anstrengenden Kitekurs kam ich ziemlich fertig zurück auf meinen Kat und legte mich erst einmal auf’s Ohr. Nach dem Mittagsschlaf installierte ich auf dem iPhone von Cathy Skype, damit Sie von Brasilien preiswert Telefonnummern in Belgien erreichen konnte. Da Res an diesem Tag mit seinen brasilianischen Freunden Cicero und Nogeira unterwegs war, fiel unser gemeinsames Abendessen aus und ich durfte mit Cathy und Carlo zusammen Spiegelei mit Pommes und Salat essen, zum Nachtisch brachte uns João von seiner Mutter selbst gebackene Mürbchen mit Schmierkäse vorbei. Nach dem Abendessen schaute ich noch den Haischocker „The Shallows” der mich so aufkratzte, dass ich erst gegen 3 Uhr in der Nacht einschlafen konnte.
Doch gegen 6:30 Uhr wurde ich von den Schmerzen im rechten dicken Zeh schon wieder wach, so ein Mist, meine blöde Gicht macht sich wieder bemerkbar, war wohl doch etwas zu viel Fleisch und Bier 👎. Na gut, muss ich eben wieder die Tabletten gegen Gichtschmerzen nehmen. Diesen Morgen machte ich mich endlich mal daran herauszufinden warum die Starterbatterie auf der Backbordseite nicht aufgeladen wird. Zuerst vermutete ich einen Fehler im Sterlingregler, das ist ein elektronisches Teil welches die schnellere Batterieladung unterstützt. Doch es stellte sich heraus, dass im Batteriekasten eine versteckte Sicherung durchgebrannt war und dadurch der Stromfluss zur BB-Starterbatterie unterbrochen wurde. Sicherung gewechselt und alles wieder Top! Nachmittags wollten Res mit mir nach Maceio, um sich für die Hochzeit seiner Tochter mit dem passenden Outfit auszustatten. Weil schönes Wetter war, drehten wir aber vorher noch eine Runde mit dem Dingi über die Lagune, die Bewegung tat meinem Aussenborder auch mal gut. Zezeko fuhr uns zum Shoppingcenter von Maceio, wo Res feststellen musste, dass es gar nicht so einfach ist das passende Outfit für die Hochzeit seiner Tochter Angelika zu bekommen. Nach eineinhalb Stunden bei verschiedenen Herrenaustattern hatten wir die Nase voll und beschlossen in Res seinem Lieblingsrestaurant „SAL e BRASA” essen zu gehen. Wie immer war dort das Essen ausgezeichnet, zufrieden und abgefüllt, ließen wir uns von einem Uberfahrer zurück zur Marina bringen, die wir gegen 22 Uhr erreichten.
Freitagmorgen besuchten wir Michel bei ihm zu Hause mit dem Rad, da wir sowieso an der Panderia (Bäckerei) vorbei kamen, lud ich dort noch schnell mein Handy auf und wir tranken noch einen frisch gepressten Orangensaft. Weil Michel beim Zahnarzt war, begrüßte uns Betty, seine Haushaltshilfe, nach einer Stunde kam er endlich und nachdem er gefrühstückt hatte, musste er auch schon wieder weg. Auf der Rückfahrt mit dem Fahrrad wollten wir noch einige Sachen im Supermarkt besorgen und trafen dort, welch eine Überraschung, Michel mit seinem Freund Enrique, die beiden kauften Fleisch und Getränke für den heutigen Grillausflug mit dem Sportboot von Michel ein. Wir waren natürlich auch eingeladen und fuhren am Nachmittag mit Michel und seinen Gästen auf die Lagune hinaus, zuerst nach Gunga Beach und dann später zu Michels Lieblingsplatz, einem kleinen Sandstrand auf der Mangroveninsel nahe der Stella Marina (siehe Bild). Am Abend fuhren wir dann mit der ganzen Baylinercrew zum Haus von Michel um dort weiter zu feiern. Doch so richtig kamen Res und ich nicht in Partystimmung und wir ließen uns um 21 Uhr zur Marina zurück fahren. Dort angekommen, machte ich mir eine Spaghetti Pesto und schlief mit der nötigen Bettschwere schnell ein.
Leider wurde ich in dieser Nacht wieder früh wach und konnte erst nicht wieder einschlafen, weswegen ich schon um 5 Uhr Morgens frühstückte, doch ich war so gerädert, dass ich mich noch einmal gegen 8 Uhr in meine Koje legte und erst kurz nach 11 Uhr wieder wach wurde. Eigentlich sollte ich heute für einen Videowerbefilm von der Stella Marina mit dem Kat in der Lagune von Barra São Miguel mit gehissten Segeln fahren, doch wegen schlechtem Wetter wurde daraus nichts, stattdessen versuchte ich mit Duolingo mein portugisisches Gestammel zu verbessern. Am Abend tranken wir unseren traditionellen Caiprinha zusammen mit Cathy und Carlo. Zu unserer Überraschung hatte Cathy für jeden einen Krabbencocktail aus dem Hut gezaubert, na das war mal ein gutes Betthupferl!
Da der nächste Tag ein schöner Sonnentag war, sollten die Videoaufnahmen an diesem Sonntag gemacht werden (hier das komplette Video). Ich bereitete meine Que Mas für ihre Werbeaufnahmen vor, um direkt ablegen zu können wenn die Film- und Photocrew eintrifft. Außerdem fragte ich Res ob er mir bei der ganzen Aktion mit Anker lichten und Segel setzten helfen könnt . Gegen 11 Uhr traf das Filmteam langsam ein, doch es konnte noch nicht losgehen weil die Damen 👯‍♀️, welche bei einem solchen Dreh natürlich nicht fehlen durften, sich etwas verspäteten. Endlich legten wir gegen 11:30 Uhr ab, dachte ich zumindest, doch die Ankerwisch hatte so ihre Schwierigkeiten die mit Muscheln besetzte Ankerkette in den Ankerkasten zu ziehen, immer wieder sprang die Sicherung für die Ankerwinsch heraus. Nach mehrmaligen wiederholtem einschalten der Ankersicherung gelang es mir endlich den Anker aus dem Grund zu ziehen und mit beiden Motoren los zu fahren. Das Segel setzen ist wegen den Untiefen in der Lagune garnicht so einfach, man muss höllisch aufpassen, das man nicht auf Grund läuft und sich fest fährt. Doch mit dem Autopilot geht das normalerweise ganz gut, das Schiff fährt von alleine gegen den Wind und man muss sich nicht mehr um die Steuerung kümmern und kann in Ruhe die Segel setzen. Aber ihr kennt ja Murphys Law, im entscheidenden Moment lässt die Technik einem im Stich und so war es auch mit meinem Autopiloten, plötzlich konnte ich den Autopiloten nicht mehr abschalten und der Kat steuerte auf einen Strand zu, um wieder steuern zu können musste ich das komplette Navigationssystem stromlos machen. Jetzt konnte ich also nur noch ohne Autopilot fahren, wenn mein schweizer Eidgenosse Res nicht dabei gewesen wäre, hätte ich jetzt spätestens zurück zur Marina fahren müssen. Doch mit der Hilfe von Res gelang es mir dann doch die Segel zu setzen und so den Kat für die Aufnahmen richtig zu präsentieren. Nachdem alles im Kasten war konnte ich die Segel wieder einholen, zum Glück testete ich vor dem Anlegen noch ob die Ankerwisch funktioniert, doch die machte keinen Mucks. Um das Ankerproblem zu beheben, holte ich Res ans Steuer und schaute nach dem Problem, durch Muscheln hatte sich die Ankerkette in der Kettennuss so verklemmt, dass die Ankerwisch nicht schaffte die Kette aus dem Ankerkasten zu ziehen, durch das lösen der Kettenbremse und mit einem beherzten reissen an der Kette schaffte ich es schließlich die Kette wieder frei zu bekommen und so die Ankerwinsch wieder ans laufen zu bringen. Jetzt konnte ich wenigstens mit funktionierendem Anker ohne Probleme den Steg anfahren und anlegen. Ziemlich geschafft verabschiedete ich mich von der Filmcrew und trank mit Res zum herunterkommen erstmal ein Bier. Natürlich lies mir der defekte Autopilot keine Ruhe, ich vermutete das der Knopf zum abstellen des Autopiloten nicht richtig funktionierte. Nachdem ich das Steuerdisplay für den Autopiloten ausgebaut und auseinander genommen hatte, stellte ich fest, dass der Microtaster zum abstellen des Autopiloten nicht funktionierte, mit Kontaktspray hoffte ich den Taster wieder reparieren zu können. Nach dem Wiedereinbau kam dann der spannende Moment ob es funktioniert und tatsächlich, es klappte wieder alles. 👍🏼 Nachmittags hatte die Filmcrew mit Freunden noch ein großes Festmahl mit Langusten und Austern, wozu ich auch eingeladen wurde. Einige Brasilianer sprachen englisch und so konnte ich mich auch mal ein wenig unterhalten. Zum Abend hin hatten wir für unser Abendessen mit Cathy und Carlo von einem Restaurant Garnelenrisotto bestellt, zufällig kamen auch noch Michel mit seiner Elizabeth vorbei und aßen ein wenig mit. Die Beiden schlugen uns vor, nach dem Abendessen noch einen Nachttrip mit Michels Bayliner zu unternehmen. Das war mal ganz anders als ein Tagesausflug mit Michels Sportboot. Wir ankerten hinter der Ponto Gunga an einem idyllischen Plätzchen nahe einer Mangroveninsel. Es war eine sehr schöne Nacht mit einer hell scheinenden Mondsichel und sternenklarem Himmel, Cathy und Elizabeth machten es sich mit einer Flasche Sekt vorne auf dem Bug gemütlich, während Carlo, Res, Michel und ich im Heckbereich der Bayliner unser 🍻 tranken. Nach einer Stunde Natur pur ging es wieder zurück. Am Steg angekommen verabschiedete ich mich und viel müde in mein Bett.
Am nächsten Morgen hatte ich um 9 Uhr wieder zwei Kitestunden, diesmal blies der Wind mit 21 bis 26 Knoten, der 9 Quadratmeterkite war von mir kaum noch zu handeln und so viel es mir schwer das richtige Kitegefühl für den Wasserstart zu bekommen. Ein bisschen klappte es schon aber nicht immer. Zurück in der Stella Marina nahm ich eine Dusche und fuhr einige Zeit später mit dem Marinero Andre in die Stadt um noch einmal Geld von der Bank abzuholen. Andre musste noch im Baumarkt einige Sachen besorgen, so konnte ich mir auch noch Kontaktkleber für mein Dingi mitnehmen. Kurz nach 18 Uhr waren wir wieder zurück und so konnte ich noch mit Res unseren traditionellen Abend mit Caipirinha und Abendessen zelebrieren.
Jetzt haben wir schon Dienstag und es ist an der Zeit den Bericht für meinen Segelblog zu schreiben. Wahrscheinlich werde ich noch das Bodengummi von meinem Dingi ankleben um danach mit Res unsere abendliche Tradition zu pflegen. 😜

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