Eigentlich wollten wir ja am Donnerstag nach São Miguel dos Milagres los segeln, doch daraus wurde wegen anhaltenden Regenschauern nichts. Das Ganze haben wir um 2 Tage auf Samstagmorgen verschoben. Am Mittwoch hatte ich noch zur Vorbereitung auf unseren Törn an der Que Mas am Masttop die Umlenkrollen für das Großfall und die Dirk gewechselt. Res hatte mich mit dem Großfall am Mast hochgezogen, damit ich die Rollen wechseln konnte. Oben am Masttop angekommen, musste ich mich in einen Schäkel einhängen damit das Großfall entlastet wurde und ich so die Umlenkrollen austauschen konnte. Da wir Donnerstag nicht los sind, hatte ich den Tag genutzt um mit Juan und Carlos, dem Belgier, fischen zu gehen, so lernte ich wieder eine neue Methode zu fischen dazu. Diesmal hatte João mitten in der Lagune an Styroporbojen Köder mit kleinen lebenden Fischen ausgelegt, die Bojen wurden nacheinander auf einen Fang kontrolliert, direkt an der ersten Boje war schon ein 5 kg schwerer Fisch dran, er war schon tot weil er versucht hatte sich loszureißen, dabei hatte er sich so verausgabt, das er vor lauter Anstrengung gestorben war. Jetzt kam die nächste Boje dran, diesmal holte Carlos die Angelschnur mit dem Köder ein, es ging echt schwer und Carlos hatte zu kämpfen, da musste ein ganz schöner Brocken dran sein. Als Carlos endlich den Fang an die Oberfläche zog, staunten wir nicht schlecht als ein kapitaler Stachelrochen zum Vorschein kam, den wir nicht so einfach ins Boot ziehen konnten weil sein Stachelschwanz uns hätte verletzen können. Juan schlug in einen Schwimmflügel des Rochen sein Gaff und so zogen wir den Stachelrochen aussen am Boot bis zum Strand auf den Sand. Dort wurde der Schwanz des Rochen mit einem Holz fixiert und mit einem dicken Messer schlug Juan den Schwanz vor dem gefährlichen Stachel ab, damit der Rochen nicht mehr damit nach uns schlagen konnte. Danach wurde der Arme bei lebendigem Leib zerlegt, bis endlich sein Rückgrat abgetrennt wurde und er nicht mehr leiden musste. Ganz schön brutal die Fischerei, ich bevorzuge eher die schönen Tiere beim tauchen zu beobachten. Nachdem wir alle Köder kontrolliert hatten, es hatte kein anderer Fisch mehr angebissen, fuhren wir zurück zur Marina, wo Juan stolz seinen Fang präsentierte und uns versprach, dass seine Schwiegermutter ein leckeres Essen von dem Fang für uns kocht. Den ganzen Freitag war ich mit den Vorbereitungen für unseren geplanten Törn beschäftigt, die Wassertanks und die Gasflasche fürs kochen mussten komplett aufgefüllt werden. Das Dingi an die Davits befestigt, das Kanu an Deck gestellt und der Generator wieder mit Spannriemen gesichert werden. Zwischen den ganzen Arbeiten brachte uns zum Mittagessen von dem gestrigen Fischfang, die Schwiegermutter von Juan eine leckere Fischsuppe. Leider hatte ich beim essen der Suppe nicht so recht auf die Gräten in dem Fisch geachtet und haute mir eine spitze Gräte in meinen Oberkiefer wo Diese dort fest steckte und ich Sie selber nicht wieder heraus bekam. Zum Glück schaute Cathy mir in den Schlund und zog beherzt die Gräte aus meinem Oberkiefer. Danke Cathy! Also eins steht fest, Fisch ist nicht mein Ding, ich bevorzuge lieber Fleisch. Zum Abendessen gab es glücklicherweise Spaghetti mit roter Soße. Fast pünktlich um 7:15 Uhr startete unser Törn mit Zezeko und Freundin Lu, Carlos, Cathy und Res und natürlich dem Käpt’n. Beim herausfahren aus der Lagune muss man höllisch darauf achten nicht auf eine Sandbank aufzulaufen, an der Barre zum Meer hat hat man lediglich eine schmale Ausfahrt zwischen den Felsen die man genau treffen muss um heile aus der Lagune ins Meer heraus zu kommen. Kurz vor derAusfahrt brechen sich ordentlich die Wellen und ich musste mit Volldampf durch das Nadelöhr durch. Es ging alles gut und so konnten wir bei 12 Knoten Wind die Segel setzen. Mit circa 5 kn über Grund segelten wir in Richtung Maceio, eigentlich super wenn es so geblieben wäre. In Höhe von Maceio drehte der Wind langsam und wurde stärker, jetzt hatten wir Ihn genau mit 25 kn gegen uns. Ich holte die Segel ein und motorte mit beiden Motoren gegen Wind und Wellen an. Der Kat bockte jetzt ganz schön rum und schlug immer kräftig auf’s Wasser auf, plötzlich gab es einen lauten Knall mit geschepper weil der Standmixer von Res vom Schrank gefallen war und das Mixglass in tausend Teile zersplittert war. So ein Mist, jetzt gibt es auf diesem Törn keine Fruchtsäfte mehr! Gegen 16:30 Uhr erreichten wir Milagres, von einem Fischerboot wurden wir über die Barre in ein tieferes Becken in der Nähe des Strandes geleitet und ließen dort den Anker fallen. Ich wußte nicht genau ob die Tiefe ausreichen würde um bei Ebbe mit der Que Mas nicht aufzusetzen. Zezeko, Res und Carlos sprangen ins Wasser und konnten alle stehen, selbst Res schaute noch mit dem Kopf aus dem Wasser. Da der Wasserspiegel noch 30 cm bis zum Tiefstand der Ebbe sinken würde, konnte es sein das die Que Mas Grundberührung bekommen würde, nach 2 Stunden war es dann soweit, der Katamaran setzte sich mit ruckeln auf den Sand. Zezeko bereitete uns für das Abendessen einen leckeren Fischsalat zu, den wir gemeinsam mit 2Flaschen Weißwein genossen. Nach dem Abendessen verschwanden alle zügig in Ihre Kojen. Res und ich blieben noch ein wenig im Cockpit sitzen, bis wir schließlich auch schlafen gingen. Der nächste Morgen war ein totaler Reinfall es regnete in Strömen, da konnte man von einem schönen Sonnentag nur träumen. Zusammen mit Cathy bereitete ich das Frühstück vor, um 9 Uhr waren unsere Turteltäubchen Luisa und Zezeko immer noch nicht aufgestanden, nachdem selbst laute Musik die Beiden nicht aus den Federn holen konnte, fingen wir mit dem Frühstück ohne Luisa und Zezeko an. So nach und nach ließen sich Zezeko und Luisa auch blicken und setzten sich mit an den Frühstückstisch. Nach einem ausgiebigen Frühstück beschlossen wir mit dem Dingi und dem Kanu zu einem natürlichen Wasserbecken zu fahren. Res und Carlos fuhren mit dem Kanu am Strand entlang, während Zezeko, Luisa und Cathy mit mir in dem Dingi einen anderen Weg durch die Brandung finden mussten, weil die Ebbe ihren tiefsten Punkt erreicht hatte. Mit viel Glück und auch ein bißchen Können schaffte ich es uns bis zu dem Naturschwimmbecken zu fahren. Carlos und Res kamen mit ihrem Kanu kurz nach uns an. Leider war das Wetter nicht so schön und so plantschten und badeten wir dort bei bedecktem Himmel. Zu blöd, bei Sonnenschein hätte die Aktion bestimmt mehr Spaß gemacht. Nach einer Stunde fuhren wir alle zurück zur Que Mas. Jetzt bereitete Zezeko das Highlight des Törns vor, er hatte 20 Lobster mitgebracht, die er jetzt für unser Mittagessen vorbereitete, dazu gab es Risotto und Weißwein. Cathy genoss so das Essen, dass Sie fast nicht mehr aufhören konnte. Nach diesem ausgezeichnetem Festmahl fuhren Luisa und Zezeko mit dem Kanu zu dem Ferienhäuschen ihrer brasilianischen Freunde an den Strand. Der Rest der Truppe machte in dieser Zeit klar Schiff und relaxte ein wenig bis Luisa und Zezeko so gegen 21 Uhr zurück zur Que Mas kamen. Dort offerierten Sie uns, dass Sie Morgen nicht mit uns zurück segeln könnten, weil in Barra São Miguel ein Coronafall aufgetreten wäre und Zezeko die Quarantänemaßnahmen organisieren müsste. Sie wollten mit dem Auto ihrer Freunde nach Barra São Miguel zurück fahren. Der Rest der Crew vermutete eher, dass die Beiden keinen Bock mehr auf Seekrankheit hatten, denn Sie hatten bei der Hinfahrt ganz schön Probleme damit. Okay, so begleitete ich am nächsten Morgen die Beiden im Kanu bis an den Strand und brachte das Kanu zurück zur Que Mas und startete kurz danach die Motoren um mit der restlichen Crew die Rückfahrt anzutreten. Punkt Sieben bugsierte ich den Katamaran bei Flut durch die Untiefen hindurch bis ins offene Meer. Bis auf den fehlenden Wind war die Rückfahrt ein Genuss, das Meer war fast so glatt wie ein Spiegel und die Sonne schien vom Himmel herunter, mit gemütlichen 5 Knoten motorte die Que Mas an Maceió vorbei und erreichte gegen 16:15 Uhr die Barre von São Miguel. Da ich mittlerweile das Gebiet hier gut kannte, fuhr ich mit dem Kat problemlos über die Barre wo uns die Drohne von Zezeko als Empfangskomitee willkommen hieß. Jetzt musste ich nur noch heile durch die Lagune bis zur Stella Marina kommen, wo uns das nächste Empfangskomitee erwartete. Michel kam uns zusammen mit José und Elizabeth entgegen und umkreiste uns mit seinem Boot „Tres Amigitos”. Kurz danach war unser Törn Geschichte und wir konnten „zu Hause” wieder unserem gewohnten Alltagsbeschäftigungen nachgehen.
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