Nach dem Einklarierungstag wollten wir uns zuerst auf Noronha Geld aus dem Bankautomaten besorgen. Doch dieses Vorhaben stellte sich schwieriger als erwartet dar. Marco der Hafencommadant hatte uns erklärt, dass im nächsten Dorf eine Bank mit einem Cashautomaten wäre. Nach einer guten Stunde suchen, fragten wir einen Einheimischen wo der nächste Geldautomat wäre. Er erklärte uns, dass es nur am Flughafen einen Bankautomaten gäbe und wir dort hin fahren müssten. Zum Flughafen zu kommen, war aber schwierig für uns, da wir keine brasilianischen Reals für den Bus hatten. Wir waren aber sicher, dass in der Nähe eine Bank sein müsste und fragten noch einmal einen anderen Passanten. Dieser beschrieb uns dann einen Weg zur einer Bank in dem Dorf Vila do Trinta. Nach einer Stunde umherirren hatten wir endlich die Bank gefunden und jeder von uns konnte nun Reals aus dem Geldautomaten ziehen. So gegen Mittag waren wir endlich mit Geld versorgt. Der nächste schwierige Programmpunkt war jetzt einen Wlan-Spot zu finden. Fast alle Bars und Restaurants hatten keinen Wifi-Spot, es gab zwar auf der Insel zwei öffentliche Hotspots, davon war einer nicht in Betrieb und bei dem Zweiten konnte ich mich mit meinem Mac nicht einloggen. Lediglich mit meinem iPhone konnte ich meine E-mails checken. Mittlerweile war es nach Mittag und wir wollten noch irgendwo zum Strand. Statt einem Strand fanden wir eine wunderbare tropische Strandbar, wo wir etwas aßen und chillten. Gegen 16 Uhr machten wir uns zu Fuß auf den Rückweg zu unserem Ankerplatz in San Antonio. Als ich zurück zum Dingi gehen wollte traf ich am Hafenbüro die amerikanische Crew, die am Tag zuvor mit Ihrem Segelkatamaran SY-Harmony angekommen waren. Wir beschlossen spontan zusammen in einer Bar etwas zu trinken. Nach einem unterhaltsamen Abend fuhren wir zurück zur Que Mas.
Auf Noronha waren nicht alle Strände frei zugänglich, einige von den Stränden gehörten zum Merresreservat der Insel und sind nur zugänglich wenn man eine Gebühr bezahlt, circa 50 € pro Person. Am zweiten Tag wollte Thomas wegen seinem Ohr ins örtliche Hospital gehen, um endlich zu wissen was nun mit seinem Ohr ist. Micha und ich entschieden uns einen Bezahlstrand mit Meeresschildkröten zu besuchen. Mit dem Bus fuhren wir einmal quer über die Insel bis zur Endstation nach Baia do Sueste. Am Eingang bekamen wir den 10 Tages-Pass für die 5 Strände vom Meeresreservat Noronha. Da in Brasilien im Januar Schulferien sind, war dort richtig was los. Touristenmassen schoben sich durch das seichte Wasser bis zum Felsen wo anscheinend die Meeresschildkröten hausten. Um die Meeresschildkröten beobachten zu dürfen, musste man sich eine Schwimmweste für 5 € ausleihen. Klar, mit Schwimmweste konnte man nicht zu den Schildkröten hinunter tauchen um mit Ihnen auf Tuchfühlung zu gehen, auf jeden Fall gut für die Tiere! Das war uns dann doch alles zu blöd und wir haben uns nur an den Strand gelegt und sind einfach is Meer schwimmen gegangen. Micha hatte dann noch versucht sich ohne Schwimmweste unter die Massen zu mischen um eventuell doch einen Blick von den Meeresschildkröten zu erhaschen, doch er wurde direkt von einem Guide ermahnt und weg geschickt. Okay, das reicht hier jetzt, wir fuhren mit dem Bus zurück nach Vila de Boldro um uns dort umzusehen und vielleicht eine Kleinigkeit zu essen. Plötzlich fiel uns eine Tauchschule auf und wir beschlossen spontan dort einen Tauchgang zu buchen. Für Montag um 14 Uhr bekamen wir noch einen Termin. Direkt neben der Tauchschule war auch ein Restaurant wo wir was essen konnten. Nach einem reichhaltigen Mahl, wanderten wir zum Praia de Boldró und stürzten uns dort noch einmal in die Brandungswellen. Micha merkte dabei garnicht, dass er seine Schwimmbrille verloren hatte. Ich war mir auch nicht sicher, ob ich meine teure Sehbrille ausgezogen hatte und war schon ganz verzweifelt, doch dann fand ich Sie doch noch eingewickelt in meinem T-Shirt, Puh, Glück gehabt!! Da es auf den Abend zuging, wurde es Zeit mit dem Bus zurück zum Dingi zu fahren, wo wir mit Thomas um 18 Uhr verabredet waren. Gemeinsam fuhren wir zur Que Mas zurück und erzählten uns gegenseitig unsere Erlebnisse. Leider hatte Thomas im Hospital erfahren, dass er wahrscheinlich einen Riss im Trommelfell hat, so ein Mist!
Auch am dritten Tag machte Thomas sein Ding und erkundete die Insel zu Fuss, wir die „Alten” wollten diesmal die Nordstrände der Insel erkunden und fuhren mit dem Bus zum Praia do Bode. Im Bus trafen wir dann zufällig andere Deutsche, die aufgrund eines Schüleraustausches in Brasilien waren. Sie hatten in Deutschland für ein halbes Jahr eine brasilianische Schülerin aufgenommen, die Ihnen so ans Herz gewachsen war, dass Sie Julia zurück nach Brasilien begleiteten. Nach einer kurzen Unterhaltung verabschiedeten wir uns von den Deutschen und wanderten zum Strand. Dort erlaubten wir uns den Luxus Liegestühle mit einem Sonnenschirm zu mieten, sehr bequem! 🏖 Nach 3 Stunden hatten wir genug von Sonne, Strand, Meer und machten uns auf die Socken nach einem Restaurant mit Internet, weil ich unbedingt meine Webseite aktuell halten wollte. Von dem Hafenkapitän Marco hatte ich den Tipp Hotel Dolphin bekommen. Mit der Hilfe von einem Busfahrer fanden wir das Hotel und konnten tatsächlich zu Mittag essen und hatten nach einigen Schwierigkeiten auch Internet. Endlich konnte ich ein wenig meine Webseite bearbeiten. Nachmittags wollten wir noch den Conceiçao Beach erkunden, doch Sonntags war der Strand durch die Einheimischen und Touristen ziemlich voll. So beschlossen wir in der Tropenbar am Praia do Meio eine gepflegte Kaltschale zu trinken um anschließend noch in einer Boutique ein T-Shirt von Noronha als Erinnerungsstück zu shoppen. Gegen 18 Uhr trafen wir Thomas wieder am Dingi und fuhren zu unserem schwimmenden Hotel.
Der letzte Tag auf Noronha begann für uns Morgens mit der Ausklarierung beim Hafenkapitän Marco. Marco trommelte seine Leute, Beamten der Parkverwaltung und der Marinepolizei zusammen. Die Ankergebühren und die Gebühren pro Person für den Nationalpark Noronha mussten berappt werden, da wir Angaben am nächsten Morgen um 7 Uhr den Anker zu lichten, mussten wir den nächsten Tag nicht mehr bezahlen. Es war trotzdem teuer genug! Wir bekamen noch unsere Ausklarierungspapiere und waren damit offiziell abgefertigt. Nachmittags war dann unser 2 Tage zuvor gebuchter Tauchgang dran. Auf das Tauchboot haben wir am Anlegersteg erstmal 1 Stunde warten müssen, dann ging es endlich los. Wir hatten einen sehr netten Tauchguide der mit uns 2 schöne Tauchgänge in der Enseada da Ressuretta machte. Dort gab es einen großen Fischreichtum, wir haben Rochen, Barakudas, Riffhaie, Papageienfische, Moränen und viele andere Fischarten gesehen. Man war öfters selber mitten in einem Fischschwarm. Nach unserem Tauchgang ging es zurück zur Que Mas, wo wir die letzten Vorbereitungen für die morgige Abfahrt machten.
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