Noronha – Natal

Am Dienstag den 28. Januar wurde um 7 Uhr Morgens der Anker vor Noronha gelichtet, langsam motorte Que Mas von der Insel weg, gerne hĂ€tten wir die Segel gesetzt, doch leider wehte kein Hauch von einem LĂŒftchen. Im Gegensatz zu unserer Ankunft, wo wir Fernando de Noronha erst 12 sm vor erreichen der Insel sehen konnten, konnten wir jetzt die Insel noch nach 30 sm Entfernung erkennen, das zum Thema Sichtweite. Den ganzen Tag schnurrte der Motor wie ein KĂ€tzchen und brachte uns jede Stunde 5,5 sm weiter von Noronha weg. Am Abend waren wir schon 65 sm entfernt. Heute machte ich mal das Abendessen, Bratkartoffeln mit RĂŒhrei und Zwiebeln. Micha hatte es wohl nicht so geschmeckt, er ass lieber noch ein Brot mit seiner Papayamarmelade. Nach dem Essen teilten wir die Nachtwachen ein, Micha zuerst bis 0:00 Uhr, Thomas die Hundswache und ich war fĂŒr die Morgenwache zustĂ€ndig. Als Micha um 0:00 Uhr schlafen ging machte er auf seiner Kabinenseite den Motor aus und auf meiner Seite an. Von dem MotorgerĂ€usch wurde ich direkt wach, ich versuchte vergeblich noch einmal einzuschlafen. Um 1 Uhr stand ich auf und leistete Thomas bei seiner Hundswache Gesellschaft. Der zeigte mir erstmal einen Vogel, NEIN!! nicht so wie Ihr denkt, es saß tatsĂ€chlich ein kleiner Vogel draussen auf der Reling und ruhte sich aus. Inzwischen war der Wind auf 15 kn aufgefrischt und ich konnte mit Thomas die kompletten Segel setzen, wir segelten damit ĂŒber 7 kn. Jetzt konnten wir ohne MotorgerĂ€usch die Fahrt genießen! Um 2 Uhr ging ich noch mal in meine Koje und versuchte noch 2 StĂŒndchen bis zu meiner Wache zu schlafen. Um 4 Uhr weckte mich Thomas zum Wachwechsel, Gute Nacht Thomas schlaf gut. Bis fĂŒnf Uhr machte Que Mas gute Fahrt, doch dann wurde Sie immer schneller und die Fahrt durchs Wasser immer ruppiger, vor uns war ein Unwetter aufgezogen und der Wind steigerte sich bis ĂŒber 30 kn. Das war zuviel, schnell reduzierte ich die Genua auf 50 % und fierte das Groß weit auf, um den Windruck aus dem Segel zu nehmen, trotzdem machte der Kat noch 7,5 kn. Aber die Gefahr des Kenterns war gebannt. Circa eine Stunde dauerte das Unwetter mit Starkregen an, danach normalisierte sich die Lage und ich konnte wieder das komplette Tuch setzen. Wir kamen super voran, unsere erwartete Ankunftszeit in Natal war jetzt 14:30 Uhr Ortszeit. So gegen 12:30 Uhr konnte man schon die ersten Umrisse von den HochhĂ€usern von Natal erkennen. Kurz vor der Einfahrt in den Rio Potengi kam auf Kanal 16 ein Funkspruch von einem brasilianischen MilitĂ€rschiff in portugiesisch. ich meldete mich in englisch, versuchte es auf spanisch aber die andere Seite sprach ausschließlich Portugiesisch und so war eine vernĂŒnftige VerstĂ€ndigung fast unmöglich. Wir holten die Segel ein und wĂ€hrend wir in die FlussmĂŒndung unter einer 55 Meter hohen BrĂŒcke her fuhren folgte uns das MilitĂ€rschiff in unserem Fahrwasser. Irgend etwas wollten die von uns aber wir wussten nicht so genau was, nach einiger Zeit hatte das MilitĂ€r wohl gemerkt, dass eine Kommunikation mit uns nicht möglich war und das MilitĂ€rschiff fuhr zurĂŒck in den MilitĂ€rhafen. Wir wollten eigentlich tanken und suchten den Flusslauf nach einer Tankstelle ab, es war nirgendwo eine zu sehen. wir fragten Fischer nach einer Tanke aber auch die konnten uns nicht weiter helfen. Wir entschieden uns dann zurĂŒck in Richtung FlussmĂŒndung zu fahren wo schon andere Sportboote vor der Marina Natal ankerten. Endlich gegen 16:30 Uhr fiel unser Anker in der NĂ€he der großen 55 m hohen BrĂŒcke. Kurze Zeit spĂ€ter kam schon die MilitĂ€rpolizei mit einem kleinen Schlauchboot um unsere Papiere zu ĂŒberprĂŒfen. Nach der Kontrolle erklĂ€rten Sie uns noch, dass wir uns unbedingt am nĂ€chsten Tag in ihrem Office melden sollten, dann verschwanden Sie wieder. In der Zwischenzeit hatten wir auf einem anderen Segelboot den Schweizer Res kennengelernt, der uns netterweise mit seinem Dingi abholte, weil unser Dingi wegen Undichtigkeit nicht einsatzbereit war. Wir gingen mit dem Schweizer in der Marina noch etwas essen und erfuhren von Ihm, dass es gar keine Schiffstankstelle gibt und der Diesel in Kanistern heran geschafft werden muss. Da der Schweizer noch ein wichtiges Treffen hatte, fuhr er uns gegen 20 Uhr zurĂŒck zur Que Mas, wo wir nach einem Absacker alle in unsere Kojen fielen.

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